Rund um die HSG Hunsrück hat sich viel geändert: Da wäre zum einen der neue Modus zu nennen in der Oberliga. Die Klasse wurde zweigeteilt – in eine neunköpfige Pfalz/Saar-Staffel und in eine achtköpfige Rheinhessen/Rheinland-Staffel. Der Tabellenerste und der Zweite jeder Staffel qualifizieren sich für die Meisterrunde Ende April, Anfang Mai. In Hin- und Rückspiel wird in einem Final Four (Halbfinale und Finale) der Aufsteiger in die 3. Liga gekürt.
Wenn alles gut läuft, ist die runderneuerte HSG Hunsrück in der Meisterrunde dabei. Darauf hofft auch der neue Trainer Nils Ibach aus Mainz, der Franziska Garcia nachgefolgt ist: „Wir wollen oben mitspielen, aber wir sollten die Erwartungen nicht so hoch schrauben, da doch bei uns vieles neu zusammengewürfelt ist.“ Neben dem 30-jährigen Trainer sind viele Spielerinnen neu im Hunsrück: Rückraum-Ass Lia Römer (1. FC Köln), Kreisläuferin Maike Regitz (TuS Kirn), Linksaußen Lisa Rolinger (HSG Wittlich), das aus Kastellaun stammende Talent Franziska Förster (A-Jugend SF Budenheim) sowie einige viel versprechende Talente aus dem eigenen Stall wie Hanna Tatsch sind neu in Ibachs Team. Personell musste auch etwas passieren, denn mit Dunja Jost und Karin Reuter (beide Laufbahnende) sowie Lizzy Sülzle (zu Drittligist Mainz 05 II) und Meike Frank (zu Drittliga-Aufsteiger Wittlich) sind vier Stammspielerinnen weg. Die Torfrau Georgiana Martin-Stoleru, die früher in Rumänien Champions-League-Erfahrung sammelte, steht als Standy-By-Akteurin hinter Stammkeeperin Sophie Born weiterhin zur Verfügung.
„Ich habe ein gutes Gefühl“, geht Ibach optimistisch in die neue Spielzeit: „Unser Kader ist groß genug und bietet viele Variationsmöglichkeiten. Die viermonatige Vorbereitung ist auch gut gelaufen, wir haben richtig viel gemacht. Alle Spielerinnen haben voll mitgezogen. Jetzt gilt es, das am Sonntag gegen Bodenheim auf die Platte zu bringen.“
Mit dem TV Bodenheim kommt direkt ein Gegner, den Ibach mit den Sportfreunden Budenheim und seiner HSG Hunsrück zu den Top 3 der Oberliga Rheinhessen/Rheinland zählt. „Budenheim hat sich richtig verstärkt, und unser erster Gegner Bodenheim ist richtig eingespielt und hat mit den Reese-Schwestern starke Spielerinnen“, kennt der Mainzer Ibach die Mannschaften aus Rheinhessen bestens.
Wenn seine Irmenach/Gösenrotherinnen aber ganz oben in der Staffel mitspielen wollen, sollte am Sonntag (17 Uhr) direkt ein Heimsieg gegen einen direkten Konkurrenten her. Sorgen bereitet Ibach und seiner HSG noch der Fuß von Lia Römer. Das Rückraum-Ass, das vom Drittligisten 1. FC Köln kam, ist umgeknickt, die Bänder im Fuß lädiert, ihr Einsatz ist fraglich.
Bliebe noch eine gravierende Veränderung: Aufgrund der Corona-Bestimmungen dürfen nur 90 Zuschauer in die Hirtenfeldhalle, die HSG-Frauen locken sonst durchschnittlich rund 250 Fans an. „Das ist ein Nachteil, der Verein lebt von einer vollen Halle, die Mädels werden von den Fans nach vorne gepeitscht“, sagt Trainer Ibach. Der HSG-Chef Bernd Everding meint: „Wirtschaftlich ist das ein großer Nachteil für uns, aber dieser Herausforderung müssen wir uns stellen.“Karten für die Heimspiele der HSG gibt es unter tickets@hsg-hunsrueck.de zu erwerben. Die ersten 80 Anmeldungen (zehn Tickets gehen an die Gäste) kommen zum Zug.