Handball-Oberliga – Die vierte Niederlage in Folge für die Oberliga-Handballer der HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch ist perfekt: Gegen den direkten Konkurrenten HSG Eckbachtal verlor die Mannschaft von Trainer René Vasek mit 35:37 (15:21) und befindet sich damit mitten im Abstiegskampf.
„Es muss etwas passieren“, sagte ein enttäuschter Vorsitzender Bernd Kirst nach dem Spiel. Was er damit meinte, war in den 60 Minuten zuvor allzu deutlich geworden. Mal abgesehen von den ersten 5 und den letzten 15 Minuten der Partie, hatte die HSG Irmenach eine nahezu grausame Leistung gezeigt. Nicht, wie eine Mannschaft, die in der Klasse bleiben will, sondern eher wie eine, die in dieser Klasse nichts zu suchen hat. Kern allen Übels war die Abwehrleistung. Als Katastrophe ist die wohl am besten zu umschreiben. Hinzu kam noch, dass die beiden Torhüter auch nicht unbedingt ihren besten Tag hatten.
Dabei hatte alles so verheißungsvoll begonnen: Mit zwei Tempogegenstößen und einem gut vorgetragenen Angriff aus dem Positionsspiel heraus war Irmenach früh mit 3:0 in Führung gegangen. Bis zum 5:2 war das auch noch in Ordnung, ehe plötzlich gar nichts mehr ging. Eckbachtal traf über den Kreis, traf aus dem Rückraum, traf über die Außen – und das alles nach Belieben. Nahezu jeder Angriff der Gäste kam zu einem erfolgreichen Abschluss. Teilweise mit den kuriosesten und einfachsten Treffern. Irmenach schaltete zu langsam von Angriff auf Abwehr um, Irmenach stand nicht kompakt, Irmenach machte in der Defensive eigentlich alles falsch, was man falsch machen konnte. Auch wenn man dem Angriff bei 35 geworfenen Treffern eigentlich keinen Vorwurf machen sollte, sprechen drei verworfene Siebenmeter und zahlreiche Verzweiflungswürfe doch eine andere Sprache. „Wir haben mal wieder gegen einen starken Torwart gespielt“, meinte Coach Vasek. Der hatte zwar mit Oldie Jens Herber ein Ass aus dem Ärmel schütteln wollen, doch sein Plan ging nicht auf. Nur wenige Spieler kamen der Normalform nahe, das vermochte Herber verständlicherweise nicht aufzufangen.
Als sich bei acht Toren Rückstand die Katastrophe anbahnte, wurde Vasek aktiv, stellte die Abwehr um – und hatte Erfolg. Eckbachtal fand vorne plötzlich keine Mittel mehr, Irmenach kam immer näher ran. Einziger Haken: Als es wirklich noch mal eng hätte werden können, waren nur noch fünf Minuten zu spielen. In dieser Phase scheiterte dann allerdings ein Irmenacher Tempogegenstoß und machte alle Hoffnungen auf eine Aufholjagd zunichte. Verdient wäre es wohl nicht gewesen, denn was Irmenach zuvor gezeigt hatte, war eines Oberligisten nicht würdig. So geht man bei der HSG harten Zeiten entgegen. Gefragt, was besser werden muss, antwortete Vasek: „Die Trainingleistung, wir müssen die einfachen Tore machen, in der Abwehr besser funktionieren und die ideale Aufstellung bei den vielen Ausfällen finden.“ Klingt nach viel Arbeit für den Tschechen. Sina Ternis