„Wir haben super gespielt und das, was wir uns vorgenommen hatten, gut umgesetzt“, lobte auch Ibach seine Mädels. Allerdings verschlief seine Mannschaft den Beginn der Partie, lag früh mit 2:7 (8.) zurück. „Am Anfang haben wir gepennt, das ist uns bisher in jedem Spiel passiert“, wusste er zu berichten. Mehr als sieben Tore ließ man die spielstarken Gäste aus der Nähe von Baden-Baden nie wegziehen, hielt stets losen Kontakt, was die Tordifferenz betraf.
„Ich kann gar keine meiner Mädels hervorheben, jede der 15 Spielerinnen, die zum Einsatz kam, hat ihre Sache super gemacht“, lobte Trainer Ibach. Auffällig war dennoch: Die Irmenach/Gösenrotherinnen mussten über die komplette Spielzeit viel mehr Aufwand für die eigenen Tore betreiben – meist waren es kraftraubende Einzelaktionen von Melissa Gräber, Sarah Wies oder Hanna Tatsch. Apropos Tatsch: Die 19-Jährige verletzte sich in der 41. Minute beim Stand von 20:23 wohl schwerer am Bandapparat im rechten Knöchel, war aber bis dato mit fünf Toren ausgezeichnet in der Partie „drin“. „Hanna wird uns natürlich fehlen, dann müssen eben andere ran und bekommen mehr Einsatzzeit“, blickte Ibach voraus.
Den körperlich stärkeren Gäste-Spielerinnen gelang es dennoch – oder gerade deswegen – den stets zwischen zwei und sieben Toren schwankenden Vorsprung über die Ziellinie zu bringen. Am engsten war es beim Stand von 20:22 nach 40 Minuten. Bitter für die Hunsrückerinnen: Sie verwarfen vier Siebenmeter (zweimal Wies, einmal Gräber und Caro Hahn), Kappelwindeck gar keinen. Und am Ende waren es genau vier Tore Unterschied zwischen dem Schlusslicht und dem Tabellendritten.
In den Schlusssekunden hatte die HSG Hunsrück noch ein kleines „Schmankerl“ parat. Die achtbare Niederlage stand fest, da spielte Hahn einen „No-Look-Pass“ übers halbe Feld, den Hanna Bach auf Linksaußen zum 29:33-Endstand versenkte. Und: Die HSG hatte damit ihre erste Halbzeit der Saison gewonnen – und zwar die zweite Hälfte dieser Begegnung gegen Kappelwindeck mit 18:16. „Ziel ist es nun, vielleicht mal beide Halbzeiten zu gewinnen. Und ja, mit dem Spiel sind wir wohl angekommen in der Liga, diese Leistung gilt es jetzt zu konservieren, um den nächsten Gegnern das Leben genauso schwer zu machen“, sagte HSG-Coach Ibach.
Das Drittliga-Spiel stand in der Kleinicher Hirtenfeldhalle ganz im Zeichen eines Benefizwochenendes. Alle Erlöse wird die HSG Hunsrück an die Opfer der Hochwasserkatastrophe spenden. Auch die Gäste der SG Kappelwindeck/Steinbach beteiligten sich an der Aktion – und das mit einer stolzen Summe von 1750 Euro. „Ich bin immer noch fassungslos, mit solch einer Summe haben wir nie gerechnet“, sagte HSG-Geschäftsführer Bernd Everding: „Wir werden uns bei der SG Kappelwindeck/Steinbach dafür noch in irgendeiner Art und Weise bedanken. Unser Spendenziel von 2500 Euro für die Flutopfer werden wir weit übertreffen.“