Handball-Oberliga der Frauen Nationalspielerin Arlinda Krasniqi wechselt zum Vizemeister und trainiert zudem die Rheinlandliga-Reserve
HSG Hunsrück findet im Kosovo eine Kreisläuferin
Trainer Sascha Burg (Dritter von links) begrüßte die Neuen in seinem Kader der HSG Hunsrück – und das sind: (von links) Mirlinda Dinarica, Arlinda Krasniqi, Joy Wirtz, Arlinda Dinarica und Astrid Christ, die Carsten Esdar als Torwarttrainerin ersetzen wird.
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Kleinich. Die HSG Hunsrück hat ihren Kader für die neue Saison in der Handball-Oberliga der Frauen zusammen: Der Vizemeister verpflichtete noch die Kreisläuferin Arlinda Krasniqi. Die 22-Jährige kommt von KHF Istogu aus dem Kosovo. In ihrem Heimatland ist Krasniqi auch Nationalspielerin.

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Nach den mazedonischen Zwillingen Mirlinda und Arlinda Dinarica (beide 18 Jahre) und der Luxemburgerin Joy Wirtz ist Krasniqi die vierte Neue im Aufgebot von Trainer Sascha Burg. Am vergangenen Wochenende startete Krasniqi mit ihren neuen Teamkameradinnen in die schweißtreibende Vorbereitung. „Auf die Mädels wird einiges zukommen“, verspricht Burg eine harte Vorbereitungszeit mit zahlreichen Einheiten. Los geht's wieder für die HSG in der Oberliga am 1./2. September mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger TV Engers.

Der Transfer einer Kreisläuferin war aus HSG-Sicht notwendig gewesen, weil sich Judith Schmiedebach im letzten Saisonspiel im April das Kreuzband im Knie gerissen hat. „Judith wird im August operiert und fällt die ganze Saison aus“, sagt Burg: „Sie war in meinen Planungen am Kreis fest gesetzt, deshalb mussten wir noch reagieren.“ Nach eigenen Angaben sprach Burg mit „16 Kreisläuferinnen“ – handelte sich aber eine Absage nach der anderen ein: „Entweder waren wir zu spät dran, weil Kandidatinnen ihrem Verein schon zugesagt hatten, oder die Entfernung war zu groß in den Hunsrück, oder es gab Argumente, die wir als HSG Hunsrück nicht liefern können.“

Burg gab deshalb Korab Mulliqi, Rückraumakteur der Männermannschaft, den Auftrag, in seiner Heimat im Kosovo „Ausschau“ zu halten. Mulliqi wurde in Krasniqi fündig, sie dürfte die HSG verstärken. Zudem wird Krasniqi zusammen mit Mulliqi ab sofort die Rheinlandliga-Reserve der HSG Hunsrück coachen. Das Duo wird Martin Bach beerben.

Weitere Kaderneuigkeiten bei den Irmenach-/Gösenrotherinnen: Die 16-jährigen Talente Amelie Gilanyi und Julie Jacobs erneuerten ihr Zweitspielrecht bei der HSG. Gilanyi wird weiter beim TV Arzheim in der A-Juniorinnen-Oberliga spielen, der neue Stammverein von Jacobs wird A-Juniorinnen-Bundesligist SF Budenheim sein.

Dass nun neben den vier Neuen plus der rumänischen Torfrau Georgiana Martin-Stoleru fünf Ausländerinnen im Kader der HSG Hunsrück stehen, ist für Burg eigentlich keine Silbe wert: „Wir sprechen von einem vereinten Europa. Warum soll das nicht auch bei uns so sein?“ Ob der runderneuerte Kader wieder um die Meisterschaft mitspielen und der Aufstieg in die 3. Liga ins Visier genommen werden kann, dazu sagt Burg etwas mehr als zwei Monate vor dem Saisonauftakt: „Mit Marpingen, Bassenheim, Moselweiß und Ottersheim gibt es viele Mannschaften, die große Ziele haben werden.“

Michael Bongard