Trier – Der SC Idar-Oberstein hat es schon wieder getan. Der Sportclub hat schon wieder ein Regionalligaspiel im Moselstadion bei Eintracht Trier gewonnen und genau wie 1999 und 2012 schon wieder kein Gegentor kassiert. Dafür hat sich der SC diesmal nicht mit einem 1:0 begnügt, sondern gleich ein 3:0 herausgeschossen. „Das ist ein tolles Ergebnis für uns“, freute sich Sascha Hildmann, der Trainer der Idarer, um dann herauszustreichen: „Und es ist hoch verdient.“
Der SC, der mit Martin Michel im Tor für Nico Adami und Karsten Schug statt Eugen Vetter auf der linken Abwehrseite begann, trat sehr kompakt, aber keinesfalls als tief stehende Maurermannschaft auf. Aus dieser Grundhaltung heraus setzte das Team immer wieder gefährliche Nadelstiche. Zum ersten Mal stach das Hildmann-Team in der 14. Minute zu. Schug schlug einen Freistoß aus der eigenen Hälfte diagonal über den Platz in den Trierer Strafraum, wo sich Ferhat Gündüz im Luftkampf durchsetzte und für Jan Stutz auflegte. Stutz nahm die Kugel mit der Brust mit und versenkte sie zum Idarer 1:0.
Der Eintracht dürfte das vorgekommen sein, wie eine saftige Ohrfeige. Und neun Minuten später verabreichte sie sich die nächste gleich selbst. Nachdem Michel eine Trierer Großchance durch Mario Klinger vereitelt hatte (22.), gingen im Anschluss an die folgende Ecke Steven Lewerenz die Gäule durch. Der Trierer verabreichte Tim Schwartz eine Kopfnuss und wurde folgerichtig mit Rot vom Platz gestellt (23.). „Damit hat er uns einen Bärendienst erwiesen“, sagte Eintracht-Coach Roland Seitz. „Fast 70 Minuten Unterzahl ist schwierig.“ Trotzdem hatte die Eintracht nun bis zur 60. Minute deutlich mehr Ballbesitz. Gefährlich wurde es freilich nur in der 49. und 51. Minute bei zwei saftigen Schüssen von Alon Abelski, die Michel stark parierte.
Doch dann kam die Zeit der Idarer Kontergelegenheiten. Eric Wischang (62.) und Gündüz (66 und 71.) scheiterten noch, aber dann streckte der Sportclub die taumelnde Eintracht nieder. Gündüz setzte sich sensationell an der Eckfahne durch und bediente Holger Knartz. Über den eingewechselt Christoph Schmell kam die Kugel zu Stutz, der das folgende Preisschießen gegen Eintracht-Torwart Andreas Lengsfeld begann. Stutz schoss den Keeper an, Wischang schoss den Keeper an – aber Schmell nicht. Der lupfte das Spielgerät mit Auge und Technik ins Netz – 2:0 (72.). Drei Minuten später beendete Gündüz per Kopf dann die Hoffnungen der Trierer auf einen Punktgewinn und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur dritten Liga. Nach toller Flanke von Vetter übrigens (75.). „Ich kann es nicht anders sagen, das ist ein sehr geiles Gefühl hier zu gewinnen“, sprudelte es aus Knartz, dem Trierer im Idarer Dress.
Sascha Nicolay