Holzheim
Heiko Ohl: Es geht hier um den ganzen Verein

Nachdenklich: Heiko Ohl weiß, dass es noch ein schweres Stück Arbeit ist, mit dem TuS Holzheim den Klassenverbleib zu meistern.

René Weiss

Holzheim - Sieben Mal wird Heiko Ohl noch als Trainer in der Handball-Oberliga Hessen an der Linie stehen, ehe er unter seine aktive Zeit in der ersten Reihe des TuS Holzheim (vorerst/mal wieder) einen Schlussstrich zieht. Wer mit dem Gymnasiallehrer über Handball, Holzheim und die Belastung, die die Kombination von beidem mit sich bringt, spricht, kann ahnen, welche Befreiung es für Ohl wäre, wenn er mit seiner Mannschaft am letzten Spieltag den Klassenverbleib feiern dürfte, um sich danach guten Gewissens zurückzuziehen und beim TuS im Hintergrund die Fäden zu spinnen. "Wäre ich bei einem anderen Verein, könnte ich eventuell denken, dass es hier ,nur' um die Spieler, um die Mannschaft geht", sagt Ohl vor dem Heimspiel gegen den Tabellendritten TV Gelnhausen (Samstag, 19.30 Uhr, Diez). "Aber es geht um den TuS Holzheim, es geht um den ganzen Verein."

Holzheim – Sieben Mal wird Heiko Ohl noch als Trainer in der Handball-Oberliga Hessen an der Linie stehen, ehe er unter seine aktive Zeit in der ersten Reihe des TuS Holzheim (vorerst/mal wieder) einen Schlussstrich zieht. Wer mit dem Gymnasiallehrer über Handball, Holzheim und die Belastung, die die Kombination von beidem mit sich bringt, spricht, kann ahnen, welche Befreiung es für Ohl wäre, wenn er mit seiner Mannschaft am letzten Spieltag den Klassenverbleib feiern dürfte, um sich danach guten Gewissens zurückzuziehen und beim TuS im Hintergrund die Fäden zu spinnen. „Wäre ich bei einem anderen Verein, könnte ich eventuell denken, dass es hier ,nur' um die Spieler, um die Mannschaft geht“, sagt Ohl vor dem Heimspiel gegen den Tabellendritten TV Gelnhausen (Samstag, 19.30 Uhr, Diez). „Aber es geht um den TuS Holzheim, es geht um den ganzen Verein.“

Die sportliche Situation ist noch eindeutig: Als Drittletzter bewegen sich die Ardecker auf der sicheren Seite, der Abstand zu den beiden schlechter platzierten Teams der HSG Baunatal und der SG Babenhausen ist mit fünf beziehungsweise sieben Punkten beruhigend. Doch darauf will (und kann) sich Holzheims Trainer nicht verlassen. „Klar, erst einmal müssen wir sehen, dass wir uns von den beiden hinteren Mannschaft weiter absetzen“, sagt er. „Aber unser Ziel muss es sein, den Rückstand nach vorne zu verkürzen, um den drittletzten Platz möglichst zu verlassen.“ Zwar sieht es sportlich derzeit nicht nach einem auf drei oder mehr Teams erhöhten Abstieg aus der Oberliga aus, weil der TV Groß-Umstadt in der Dritten Liga derzeit nicht gefährdet ist, doch es gibt im Handball ja noch andere Baustellen. Etwa beim Traditionsklub SG Wallau, dessen Zukunft in den Sternen steht. „Da scheinen die Lichter auszugehen“, sagt Ohl, der von folgendem Szenario ausgeht: Verzichtet der langjährige Erstligist darauf, eine Lizenz für die dritthöchste Spielklasse zu beantragen, und würde dann in die Oberliga zurückgestuft, müsste auch der Drittletzte absteigen.

„Das wäre natürlich die bitterste aller Varianten“, sagt Ohl, der hofft, dass sein Team die Schwächephase von Gelnhausen nutzen kann, um im Abstiegskampf ein Zeichen zu setzen. „Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sagen, dass bei denen nach den beiden Niederlagen die Luft raus ist.“ Vielmehr sieht Holzheims Coach weiter einen letzten Strohhalm im Titelrennen, „den Gelnhausen unbedingt ergreifen will“. Entsprechend schwierig stuft der TuS-Coach die Aufgabe gegen das mit Ex-Zweitligaprofis gespickte Team ein. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, wir müssen punkten“, sagt Ohl, der im ersten seiner letzten sieben Spiele als Holzheimer Oberliga-Trainer auf „unser Publikum, eine Portion Glück und auch ein bisschen Können“ setzt.

Im Blick: TV Gelnhausen

Zu Hause wird der Barbarossamarkt gefeiert. Da wäre es der guten Laune sicher dienlich, wenn die Oberliga-Handballer des TV Gelnhausen mit einem Auswärtssieg beim TuS Holzheim ihre Schwächephase beenden würden. Denn allein die jüngsten beiden Niederlagen könnten in der Endabrechnung den Aufstieg kosten. „Seitdem wir als der große Favorit gehandelt werden, kommt die Mannschaft mit dem Druck nicht zurecht“, bringt Trainer Andreas Kalman das Problem seines Teams auf den Punkt. „Vielleicht ist die Erwartungshaltung für die Mannschaft durch die starken Auftritte in der Hinrunde zu groß geworden. Dabei haben wir nie über die Meisterschaft gesprochen, sondern immer nur über das nächste Spiel.“ Kalmans Lösungsansatz vor dem Spiel am Wochenende des Barbarossamarkts: „Wir müssen jetzt die Köpfe freikriegen, uns auskotzen und schauen, warum immer die Köpfe runtergehen.“

Von unserem Redakteur Marco Rosbach