Koblenz/Weibern – Das Sportliche ist schnell abgehakt: Im ersten Heimspiel der Abstiegsrunde der Handball-Bundesliga am Sonntag (16 Uhr) in der Sporthalle auf dem Oberwerth (Conlog-Arena) ist ein Sieg der Vulkan-Ladies Koblenz/ Weibern gegen Schlusslicht HSG Bensheim/Auerbach Pflicht. „Wir wollen mehr Handball-Ästhetik zeigen als bei unserem jüngsten Auswärtssieg in Bensheim“, fordert Trainer Christoph Barthel, „zum Glück sind wir personell wieder besser aufgestellt.“
Hildur Thorgeirsdóttir ist ebenso wieder fit wie Prudence Kinlend, außerdem wird Toptalent Meike Schmelzer am Sonntag ihren ersten Auftritt im Trikot der Vulkan-Ladies haben. Die Kreisläuferin spielt am Samstag mit ihrem „Erstverein“ Mainz 05 gegen Borussia Dortmund um den Klassenverbleib in der Zweiten Liga und nutzt tags darauf ihr Zweitspielrecht für Barthels Team. Ob die 20-jährige Junioren-Nationalspielerin allerdings auch eine Option für die kommende Saison ist, steht derzeit noch in den Sternen. „Wir bemühen uns, aber Meike ist auch bei den Topmannschaften der Bundesliga begehrt“, weiß Barthel.
Dafür können die Vulkan-Ladies bereits den zweiten Zugang für die neue Spielzeit vermelden. Nach Jennifer Winter (die RZ berichtete) ist auch die Verpflichtung von Rückraumspielerin Kim Berndt vom Bundesliga-Rivalen HSG Blomberg-Lippe, wo sie mit den aktuellen Vulkan-Ladies Thorgeirsdóttir und Caroline Thomas zusammengespielt hat, in trockenen Tüchern. Die 23-jährige Lehramtsstudentin (Mathematik und Sport) freut sich auf die neue Aufgabe: „Der Wechsel nach Koblenz gibt mir die Möglichkeit, das letzte Jahr meines Studiums mit Erstligahandball zu verbinden. Außerdem war es Zeit für Veränderungen und dafür, mich neuen Herausforderungen zu stellen.“ Trainer Barthel schildert die Vorzüge der Neuen: „Kim verfügt über viel Spielintelligenz und agiert sehr mannschaftsdienlich. Ich bin sicher, sie wird sehr gut in unser Team passen.“
Die Personalplanungen bei den Vulkan-Ladies laufen also auf vollen Touren. „Mehr als zehn Spielerinnen für die neue Saison stehen bereits fest“, verrät Barthel, „wir warten noch auf zwei Zusagen aus der aktuellen Mannschaft und hoffen auf zwei bis drei weitere Neuzugänge. Wir sind an vielversprechenden Spielerinnen dran, die Interesse haben, zu uns zu kommen.“ Vulkan-Ladies-Geschäftsführer Manfred Sattler drückt den Stand der Planungen so aus: „Das Gros der Mannschaft wird zusammenbleiben. Einen ganz großen Umbruch müssen wir diesmal nicht vollziehen, aber unsere Fans können sich auf einige Verstärkungen freuen.“ Noch in diesem Monat, so hofft Barthel, sollen die Personalplanungen abgeschlossen werden.
In den zehn Partien der Abstiegsrunde können die Vulkan-Ladies so manchen negativen Eindruck der abgelaufenen Saison korrigieren. Die Turbulenzen um den überraschenden Trainerwechsel in der Weihnachtszeit und den Weggang von Topspielerin Svenja Huber brachten Unruhe ins Gesamtgefüge und kosteten Punkte.
Die will Barthel sich in den kommenden Wochen zurückholen: „Wir wollen neben den Auswärtspartien in Bensheim und Trier alle fünf Heimspiele gewinnen.“ Das wären 14 Punkte, zwei mehr als die Vulkan-Ladies in den 22 Spielen der Hauptrunde errungen haben. „Ich weiß, dass das ein ambitioniertes Ziel ist“, räumt Barthel ein, „aber wer etwas erreichen will, muss sich hohe Ziele setzen.“ kif/htr