Bad Ems
Handball: TV Bad Ems bricht nach Kraftakt wieder ein

Bad Ems - "Wer derart fahrlässig mit seinen Chancen umgeht, der kann auch gegen schwächere Gegner nicht gewinnen." Resignation schwang mit in der Analyse von Spielertrainer Andreas Klute nach der 20:32 (8:15)-Klatsche der Rheinlandliga-Handballer des TV Bad Ems gegen Tabellenführer TV Bitburg. Zugegeben, die Höhe der Niederlage vor 100 Zuschauer in der Sporthalle Silberau in Bad Ems stimmt bedenklich, spiegelt aber das, was sich in den 60 Minuten abspielte, nicht korrekt wider.

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Bad Ems – „Wer derart fahrlässig mit seinen Chancen umgeht, der kann auch gegen schwächere Gegner nicht gewinnen.“ Resignation schwang mit in der Analyse von Spielertrainer Andreas Klute nach der 20:32 (8:15)-Klatsche der Rheinlandliga-Handballer des TV Bad Ems gegen Tabellenführer TV Bitburg. Zugegeben, die Höhe der Niederlage vor 100 Zuschauer in der Sporthalle Silberau in Bad Ems stimmt bedenklich, spiegelt aber das, was sich in den 60 Minuten abspielte, nicht korrekt wider.

Abgesehen von kurzen Startschwierigkeiten und der Schlussphase, als die Gastgeber das Ende der Partie herbeisehnten, bot der Abstiegskandidat aus Bad Ems – so seltsam sich das auch anhören mag – dem Titelanwärter in fast allen Belangen Paroli. Nur in der Effizienz lag der Unterschied, aber der war eklatant. Nach 0:3 und 5:7 trafen die Gäste nach Belieben zum 8:15-Pausenstand, während die Gastgeber Chancen für Erfolge in zwei Spielen grob fahrlässig nicht nutzten. Freistehend am Kreis oder nach Tempogegenstößen scheiterten die Bad Emser am Gästetorwart. Dennis Schwerdt, mit nur 1,70 Meter Körpergröße ein kleiner Vertreter seiner Zunft, mutierte in dieser Phase zum Riesen und brachte Ulges, Dübbers, Junker und Co. schier zur Verzweiflung, während auf der Gegenseite Pascal Wolf seine Chancen konsequent nutzte. Erst als dann etwa zehn Minuten nach der Pause, inzwischen hatten die Bitburger bei 19:10-Führung den Erfolg scheinbar sicher im Bus, Alexander Ulges im Wechsel mit Daniel Enke den Bitburger Lenker und Torschützen Pascal Wolf an die kurze Leine legten und faktisch aus dem Spiel nahmen, kam ein Bruch ins Spiel des Tabellenführers. Und der sah sich urplötzlich beim 17:21 noch einmal in Bedrängnis. Doch die Aufholjagd forderte ihren Tribut, Niclas Eich sprang für Wolf in die Bresche und rückte mit fünf Treffern in der Schlussphase die Verhältnisse wieder gerade.

20:27 hieß es fünf Minuten vor Schluss, und gegen eine psychisch wie physisch ausgebrannte Gastgebermannschaft folgte ein Schaulaufen des Siegers zum deprimierenden 20:32-Endstand.

„Unfassbar“, meinte dann Andreas Klute, „was wir an klarsten Chancen haben liegen lassen. Spielerisch haben wir gezeigt, dass wir besser sind, als es der Tabellenplatz aussagt. Das wurde deutlich, als wir uns nach der Pause noch einmal auf vier Tore herangekämpft haben. Da haben wir die Bitburger so richtig geärgert, um dann, nach dem Kraftakt, den Faden wieder zu verlieren und erneut den Torwart und nicht das Tor zu treffen.“ Und das kann man auch nicht trainieren? Klute: „Das sind Dinge, die klappen im Training. Das ist Nervensache, wenn du frei vor dem Torwart auftauchst. Da musst du warten, bis der ausgezappelt hat. Da hat es der Torwart leichter, denn der hat nichts zu verlieren.“ Peter Armitter

Bad Ems: Noll, Sorger – Al. Ulges (2), Berges, Enke (2), Junker (5), Schaust (2), Schreiber, Dübbers (2), Klute (7/5), Boinski, Braun.

Bitburg: Schwerdt – Eich (8), Ewald (1), Bernreiter (1), Steinbach (1), Dright (4), Sommer, Enders (3/3). Kaufmann (1), J. Lauer (1), Wolf (8), S. Lauer (4).

Schiedsrichter: Alexander Birk (Bannberscheid).

Zuschauer: 100.

Zeitstrafen: 2:5.

Siebenmeter: 6/5:3/3.

Spielfilm: 0:3, 2:6, 5:7, 6:9, 6:15, 7:15 – 10:17, 13:20, 15:20, 17:21, 19:26, 20:30, 20:32.

Nächste Aufgabe für die Bad Ems: am Samstag, 17.30 Uhr, gegen die HSG Wittlich.