Tischtennis-Bundesliga: Überragender Steger schlägt Baum im Duell der Routiniers - Nur Pletea siegt
Grenzaus Taktik geht nur fast auf: Überragender Steger schlägt Baum im Duell der Routiniers – Nur Pletea siegt in Bad Königshofen
Cristian Pleteas erster Einzelerfolg in dieser Saison reichte nicht zum Sieg seiner Mannschaft: Der TTC Zugbrücke Grenzau musste sich in Bad Königshofen mit 1:3 geschlagen geben. „Aber Cristians Leistung von heute lässt hoffen“, sagte TTC-Manager Markus Ströher. Foto: Wolfgang Heil
Wolfgang Heil

Bad Königshofen. Es war wie vor einer Woche gegen den Post SV Mühlhausen: Mit etwas Glück hätte der TTC Zugbrücke Grenzau gewinnen können, doch so stand der Tischtennis-Bundesligist auch nach dem Auswärtsspiel beim TSV Bad Königshofen mit leeren Händen da. Nach dem guten Saisonstart mit zwei Siegen war das 1:3 die vierte Niederlage in Folge für die neuformierte Mannschaft von Trainer Slobodan Grujic.

Schon als er den ersten Matchball des Tages verwandelt hatte, riss Bastian Steger die Faust nach oben, als sei das gesamte Spiel schon zugunsten seines TSV entschieden. Der Grund lag auf der Hand: Der 40-Jährige hatte sich gerade ein packendes Duell mit dem sechs Jahr jüngeren, aber nicht minder erfahrenen Patrick Baum geliefert und den Routinier aufseiten der Westerwälder in fünf Sätzen förmlich niedergerungen.

Die 350 Zuschauer waren aus dem Häuschen, auch ihnen war klar: Dieser Erfolg kann ein ganz großer Schritt sein. An diesem Tag, aber auch mit Blick auf die gesamte Saison. Denn aktuell, so scheint es, bewegen sich beide Mannschaften auf vergleichbarem Niveau. Siege gegen den jeweils anderen sind also doppelt wertvoll.

Aus diesem Grund hatte wohl auch Grenzaus Trainer Slobodan Grujic die Aufstellung verändert und Baum, den bisherigen Erfolgsgaranten, „nur“ auf Position zwei aufgeboten. Im Duell der beiden Altmeister und langjährigen Weggefährten sollte Baum die Brexbachtaler nach Möglichkeit in Führung bringen und am Ende, so nötig, seine Erfahrung noch einmal im Doppel ausspielen. Soweit die Theorie, von der auch die Praxis nicht allzu weit abwich. Einzig das Ergebnis stimmte nicht.

Das lag nur bedingt am 34-jährigen Baum, der einmal mehr auf exzellentem Niveau agierte und den ersten und dritten Satz auch jeweils klar für sich entschied. Durchgang zwei und vier gingen an Steger, ehe die beiden im Entscheidungssatz noch einmal alles abriefen. Baum legte ein 3:0 vor, woraufhin Steger die Auszeit zog. Danach berappelte sich Bad Königshofens Nummer eins und ging beim 7:6 zum ersten Mal selbst in Führung. Jetzt suchte Baum den Rat bei seinem Trainer und war beim 9:9 wieder dran. Doch mehr ging nicht für den Grenzauer in diesem begeisternden Spiel. „Das war schade“, bedauerte TTC-Manager Markus Ströher. „Es war ein typisches Unentschieden, doch das gibt es ja nicht. Einer muss gewinnen. Und das war in diesem Fall leider Steger und nicht Baum.“

Nach dem emotionalen Auftakt musste sich Cristian Pletea an der Platte runterkühlen, um die Gäste im Spiel zu halten. Dies gelang ihm zunächst gut, den ersten Satz gegen den 19-Jährigen Maksim Grebnev holte sich der zwei Jahre ältere Rumäne ohne Probleme. Danach zeigten auch die Jungen, was vorher die Alten geboten hatten: Sie lieferten sich einen packenden Kampf, den Pletea nach ebenfalls fünf Sätzen für sich entschied.

„Er hat gut gespielt“, attestierte Ströher. „Cristian zeigt sich klar verbessert zur letzten Saison.“ Nachdem Wu Jiaji im dritten Einzel ohne Chance gegen Kilian Ort geblieben war, zeigte Pletea auch gegen den überragenden Steger eine starke Leistung, doch die drei knappen Sätze gingen allesamt an Bad Königshofen.

Bad Königshofen – TTC Grenzau 3:1

Steger – Baum 7:11, 11:8, 5:11, 11:7, 11:9; Grebnev – Pletea 7:11, 11:9, 14:12, 7:11, 6:11; Ort – Wu 11:4, 11:3, 11:6; Steger – Pletea 11:8, 11:9, 13:11.

Von unserem Redakteur Marco Rosbach