„Wann bekommt man an der Nahe schon mal einen Regionalligisten in einem Pflichtspiel zu sehen?“, drückt Krick seine Vorfreude mit einer Frage aus und hofft trotz des erzwungenen Umzugs vom Moebus-Stadion nach Winzenheim auf viele Zuschauer – ungeachtet dessen, dass die ohnehin schon geringen Chancen der Eintracht auf einen Coup in den vergangenen Wochen noch kleiner geworden sind. Der Kader der SGE hat einige offene Baustellen, viele Akteure fehlen, deswegen ist Kricks Vorfreude getrübt. Die Personalsituation machte sich zuletzt schon beim 0:3 gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter Arminia Ludwigshafen bemerkbar: Die Eintracht war chancenlos. Im Vergleich zu dieser Partie wird sich das Aufgebot nicht ändern. Und in der Wormatia wird der SGE nun auch noch ein ungleich stärkerer Gegner gegenüberstehen, den es irgendwie zu ärgern gilt.
Einst hat Patrick Krick noch selbst gegen Wormatia Worms gespielt und sogar getroffen. Am 4. April 2006 war das, als die SGE trotz des Treffers ihres heutigen Trainers zum 1:0 in der Oberliga gegen die Wormser mit 1:2 unterlag. „Die Vereine haben sich auseinanderentwickelt“, sagt Krick heute. „Worms spielt seit vielen Jahren in der Regionalliga, das alleine sorgt für eine ungemeine Qualität.“ Zwei Spieler hebt Krick hervor: Abwehrspieler Eugen Gopko, der zweimal in der Bundesliga für den FSV Mainz 05 zum Einsatz gekommen ist, und Mittelfeldakteur Jonathan Zinram, der in Bad Kreuznach geboren ist, für den FC Hamm Benfica in Luxemburgs erster Liga gekickt und 2008/09 unter Trainer Thomas Tuchel mit der A-Jugend des FSV Mainz 05 die Deutsche Meisterschaft gewonnen hat. Bei der Eintracht haben derweil zwei Akteure Regionalliga-Erfahrung vorzuweisen: Kapitän Deniz Darcan hat im Jahr 2012 einmal für Mainz 05 II gespielt, Glody Kuba lief im Jahr 2010 einmal für den SV Darmstadt 98 auf, als der noch viertklassig am Ball war. Was macht der Eintracht gegen den favorisierten Gegner Mut? Krick sagt: „Die Wormser werden unter Druck stehen. In der vergangenen Saison haben sie im Verbandspokal-Finale unglücklich gegen Morlautern aus der Oberliga verloren. Das wollen sie gutmachen, deswegen werden sie den Pokal auch total ernst nehmen.“ Vielleicht könnte der Gegner etwas verkrampft in Bad Kreuznach auftreten, so die leise Hoffnung bei der SGE. Andererseits stehen die Wormser in der Regionalliga vor einem spielfreien Wochenende, außerdem haben sie zuletzt beim VfB Stuttgart II mit 3:0 gewonnen und sich dadurch etwas von den hinteren Tabellenplätzen entfernt. Krick hatte darauf verzichtet, am Sonntag noch mal in die Schwabenmetropole zu fahren, um den Gegner zu scouten. „Wir haben auch so unsere Informationen eingeholt“, sagt der Eintracht-Coach.
Eine Personalie ist bei den Bad Kreuznachern unterdessen noch offen. Kapitän Deniz Darcan ist nach seiner Roten Karte beim 2:2 gegen den FK Pirmasens II eigentlich noch gesperrt, er hatte zwei Wochen Fußball-Pause verdonnert bekommen, unabhängig davon, wie viele Spiele die Eintracht in dieser Zeit zu bestreiten hat und in welchen Wettbewerben die Partien angesetzt sind. „Das ist für mich ein vollkommen neues Strafmaß, das ich absolut nicht nachvollziehen kann. Er würde uns mit dieser Sperre auch noch im kommenden Ligaspiel, also insgesamt drei Partien fehlen. Man stelle sich vor, wir hätten zuletzt noch ein Spiel unter der Woche gehabt, dann wäre er für vier Partien gesperrt gewesen. Das ist vollkommen übertrieben“, kritisiert Krick und betont, dass die SGE alle Hebel in Bewegung setzt, um Darcan vielleicht doch noch für das Spiel des Jahres freizubekommen. Christoph Erbelding