Mainz
Gemütlichkeit mit Feinstaub: Rauchverbot für Kaminöfen?

Offene Kamine sorgen für viel Feinstaub. Aber auch geschlossene Kaminöfen tragen zur Luftbelastung bei.

dpa

Mainz - Jetzt werden sie wieder angeheizt: Kaminöfen schaffen Gemütlichkeit, außerdem gilt Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz als umweltfreundlich. Doch das stimmt nur bedingt. Zwar entsteht beim Verbrennen nicht mehr klimaschädliches Kohlendioxid als der Baum im Laufe seines Lebens aufgenommen hat, aber dafür blasen die gusseisernen oder gekachelten Öfen oft jede Menge Feinstaub in die Luft - und der macht krank.

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Mainz – Jetzt werden sie wieder angeheizt: Kaminöfen schaffen Gemütlichkeit, außerdem gilt Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz als umweltfreundlich. Doch das stimmt nur bedingt. Zwar entsteht beim Verbrennen nicht mehr klimaschädliches Kohlendioxid als der Baum im Laufe seines Lebens aufgenommen hat, aber dafür blasen die gusseisernen oder gekachelten Öfen oft jede Menge Feinstaub in die Luft – und der macht krank.

Die winzigen Partikel dringen über die Atemwege in den Organismus ein und können neben Atemwegserkrankungen auch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verursachen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet damit, dass bereits 10 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft die Lebenserwartung der gesamten Bevölkerung um ein halbes Jahr verkürzen.

Deshalb dürfen jetzt (laut Kleinfeuerungsanlagenverordnung vom März 2010) nur noch für den deutschen Markt zugelassene Kaminöfen in Gang gesetzt werden, die laut Hersteller bestimmte Grenzwerte für Ruß und Stäube erfüllen. Ältere Anlagen müssen eventuell mit neuen Filtern ausgestattet werden. Und was kaum jemand weiß: Laut einer Verwaltungsvorschrift in Mainz dürfen die privaten Kaminöfen nur „gelegentlich“, das heißt an höchstens acht Tagen pro Monat für je höchstens fünf Stunden, angeheizt werden, doch wer die Gemütlichkeit des bollernden Ofens liebt, hält sich daran nicht. Kontrollen finden nicht statt.

Wer wissen will, wie hoch die Belastung durch Stäube (PM10 und PM2,5) und andere Luftschadstoffe in Mainz ist: Unter www.luft-rlp.de findet man Informationen und Messwerte der einzelnen Stationen. Irmela Heß