Ringen-Bundesliga – ASV Mainz 88 steht in Mömbris-Königshofen beim Halbfinalgegner der vorigen Saison vor einer schweren Aufgabe
Die erste große Bewährungsprobe dieser Runde wartet auf die Bundesligaringer des ASV Mainz 88. Am Samstag sind die 88er bei der RWG Mömbris-Königshofen zu Gast. Beide Kontrahenten erreichten in der Vorsaison das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. In der regulären Runde hatte der ASV zweimal verloren, 16:24 in Mainz, 15:16 im Auswärtskampf (Beginn: 19.30 Uhr).
„Das wird mit Sicherheit die schwierigste Aufgabe im bisherigen Saisonverlauf“, sagt Baris Baglan. Der ASV-Cheftrainer hatte vor der Saison die RWG zusammen mit dem KSV Köllerbach als erste Anwärter auf den ersten Platz in der Nordstaffel genannt. Am vergangenen Samstag waren die Favoriten aufeinandergetroffen; das Team aus Mömbris verlor 14:21.
Den Heimvorteil genutzt
Eine Überraschung war das für Baglan nicht. „Ich habe eine enge Kiste erwartet“, sagt der Mainzer Trainer. „Die Köllerbacher haben ihren Heimvorteil genutzt.“ Der Kampfverlauf war auch nicht so eindeutig, wie es das Ergebnis glauben macht. Die Gastgeber gewannen sechs Mattengefechte, die RWG vier. Rückschlüsse auf die Auseinandersetzung am Samstag lässt das Resultat kaum zu, zumal bei der bayerischen Mannschaft einige Hochkaräter bislang noch gar nicht zum Einsatz kamen.
Mit dem Weltmeister von 2010
Auf Serhat Balci, Vizeweltmeister des Vorjahres, konnte Mömbris bislang gut verzichten. Auch Michail Ganev, sein Platzhalter, gewann im Freistil des Halbschwergewichts beide bisherigen Kämpfe problemlos. Kein Wunder: Der Bulgare ist Weltmeister von 2010, allerdings eine Gewichtsklasse tiefer. Greco-Ringer Péter Bácsi, der möglicherweise verletzt ist, wurde im Mittelgewicht von Jim Petterson vertreten. „Beide sind ungefähr gleich gut“, urteilt Baglan.
Auch Dato Marsagishvili, der Bronzemedaillengewinner von London im Freistil des Mittelgewichts, ist eine bislang ungenutzte Option der RWG. Zudem haben die Mömbriser noch die Weltergewichtler Kakhaber Khubezty, der in der Vorsaison nur gegen den Mainzer Kiril Terziev verlor, und Aleksander Chekhirkin in der Hinterhand.
Großen Gebrauch von seinem breiten Kader machte Gerhard Weissenberger noch nicht. Nur in zwei Klassen variierte der Mömbriser Trainer. Acht Ringer kamen so schon zweimal zum Einsatz. Neben Ganev gewann auch Krasimir Krastanov beide Kämpfe. In Köllerbach bezwang der britische Freistilkämpfer im Fliegengewicht Andrei Dukov, der in der Vorsaison nur zweimal verloren hatte. Mit Krastanov muss sich der Mainzer Suhrab Atalay auseinandersetzen, der auch noch ungeschlagen ist. „Im Mömbriser Team stehen nur starke Jungs“, sagt Baglan, der wie immer im Aufstellungspoker seine Karten verdeckt lässt. „Von jedem von ihnen könnte ich internationale Erfolge aufzählen. Aber wir haben die Saison gut begonnen. Insofern treten wir mit viel Selbstvertrauen an.“ Gert Adolphi