Der Stiftungsrat hatte im Herbst die Bewirtung im Freilichtmuseum neu ausgeschrieben, doch nur Kurz und seine Partner zeigten vor dem Hintergrund der ungewissen Corona-Entwicklungen Interesse. „Wir sind froh, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt werden konnte“, sagte Monika Ebers, die stellvertretende Leiterin des Museums.
Dabei wollen Ramona und Michael Kurz gemeinsam mit Michael Mohr und Koch Markus Kopp das im vergangenen Jahr getestete Konzept auf den Betrieb der Museumsgaststätte übertragen. „Wir werden in der regulären Saison zu den Öffnungszeiten des Museums zwischen 11 und 17.30 Uhr schnelle Gerichte bieten und die Karte am Wochenende um gut bürgerliche Tagesessen oder frische Eintöpfe ergänzen“, sagt Michael Kurz. Im Gegensatz zum Vorjahr wird es aber keinen zusätzlichen Crêpes-Stand mehr geben. Stattdessen soll regelmäßig frischer Kuchen das Angebot bereichern.
Rufsystem zum Abholen des Essens
Dabei sollen die Gäste ähnlich wie am Imbissstand im Vorjahr ihre Bestellungen aufgeben und dann mithilfe eines Pagers informiert werden, dass die Gerichte an der Theke abholbereit sind. Damit reagieren sie auch auf die angespannte Personallage in der Gastronomie. Denn Michael Mohr und Koch Markus Kopp sowie Ramona und Michael Kurz führen die Gaststätte zwar gemeinsam, aber den Service wollen sie in erster Linie mit zwei fest angestellten Servicekräften stemmen. „Mit einer Person kann im Alltag Küche und Theke betrieben werden. Bei Festen oder größeren Veranstaltungen müssen wir natürlich mit mehr Leuten planen“, schildert Michael Kurz.
„Im Denkmalz wird das Pagersystem im Biergarten erfolgreich praktiziert, und das wollen wir auch nutzen“, sagt Kurz. Ein entsprechendes Rufsystem mit Pagern habe man bereits geordert. Dies habe man mit Bons auch im Imbiss schon praktiziert, und Kurz ist der Ansicht, dass man auch bei einer Normalisierung der Besucherzahlen die Gäste so gut und zügig bedienen kann.
Wir steigen für dieses Jahr ein, haben aber eine Perspektive für eine Verlängerung vereinbart.
Michael Kurz zum Engagement der Firma Golden Friten in der Museumsgaststätte
Neu soll auch der große Saal der Museumsgaststätte für Feste und andere Sonderveranstaltungen oder Seminare gebucht werden können. „Eine erste Anfrage für eine Hochzeit liegt mir schon vor“, schildert Kurz, und auch Monika Ebers berichtet von einigen Anfragen für den großen Saal der Gaststätte. „Hier ist vieles vorstellbar, eine Firmenfeier oder ein Geburtstag. Das wollen wir neben dem Tagesbetrieb der Gaststätte ausbauen“, sagt Michael Kurz. Ebenso schweben ihm und seinen Mitstreitern After-Work-Partys und auch Freiluftkonzerte vor, wie sie im vorigen Herbst schon einmal mit den Rockabilly Hellraisern aus Meddersheim angedacht waren.
Neue Gaststätte, neuer Name
Doch in der Gaststätte wird in den nächsten zehn Tagen bis zur Eröffnung am 27. März noch gewirbelt. So soll eine neue Außenbestuhlung angeschafft werden, und die Bestückung der Gaststätte mit Gebrauchsgegenständen wie Geschirr und Besteck steht auch noch aus. „Ich gehe von einer guten Woche aus, um alles einsatzbereit zu machen“, erklärt Markus Kopp, der gelernter Koch und seit 17 Jahren in der Systemgastronomie tätig ist.
In der Logistik kann man dabei natürlich auf Kurz' Hauptgeschäft als Lebensmittel- und Getränkegroßhändler zurückgreifen. Allerdings wird die Museumsgaststätte als unabhängiges Unternehmen betrieben, betont Michael Kurz: „Wie wir im vergangenen Jahr den Sommerimbiss als eigenständige Gesellschaft bürgerlichen Rechts betrieben haben, wird die Gaststätte unter dem Firmennamen Golden Friten GbR firmieren.“
Dies ist wiederum eine Reminiszenz an den Gründer des heutigen Frischedienstes, Michael Kurz' Großvater Günter Winters, der in Staudernheim ursprünglich Pommes Frites produzierte. „Die Idee dazu hatte Michael Mohr“, berichtet Michael Kurz.