Regionalsport Süd - Klasse 10 - Sonstiger Sport
Futsal-Rheinlandmeisterschaft: Weitefeld vermiest Sargenroth den Hattrick

Lange sah es im Finale der Futsal-Rheinlandmeisterschaft so aus, als würde Weitefeld (schwarze Trikots) der SG Sargenroth mit Steven Tittel hinterherhecheln. Aber die Westerwälder glichen eine 0:2-Rückstand aus und gewannen im Sechsmeterschießen das Turnier in Simmern. Foto: B&P Schmitt

B&P Schmitt

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Futsal – Der golden glänzende Wanderpokal stand frisch gewienert in der Sprecherkabine der Simmerner Regionalschulhalle. Viel hätte nicht gefehlt und er wäre fest in den Besitz der SG Sargenroth/Unzenberg übergegangen. Der Mitte-Bezirksligist aus dem Hunsrück führte 2:0 im Finale der Oddset-Futsal-Rheinlandmeisterschaft gegen den Spitzenreiter der Bezirksliga Ost, die SG Weitefeld. Der Titel-Hattrick für Sargenroth war greifbar nahe, aber die Westerwälder hatten etwas dagegen. Sie glichen zum 2:2 aus, so stand es auch nach den regulären zwölf Minuten. Das Sechsmeterschießen musste die Entscheidung bringen: Weitefeld hatte hier die besseren Nerven und nachdem Torwart Daniel Mayer den Schuss von Patrick Sehn-Henn pariert hatte, netzte er selbst zum entscheidenden 6:4 für sein Team. Mayer führte sich also glänzend ein bei seinem neuem Verein, denn er war erst in der Winterpause aus Daaden zur SGW gewechselt. Dritter wurde die SG Sohren, der A-Liga-Tabellenführer aus dem Hunsrück bezwang den Koblenzer B-Liga-Spitzenreiter Spfr Goldgrube mit 7:6 nach Sechsmeterschießen.

Weitefelds Trainer Volker Heun, der nicht die erste Garnitur dabei hatte, freute sich über den Pokal, die 1000 Euro Siegprämie und natürlich über den Auftritt seiner Mannschaft: „Wir hatten mit 123 Kilometern die weiteste Anreise, es ist für uns eine schöne Sache. Mir tut es für die Sargenrother etwas leid, weil sie über den ganzen Tag gesehen die beste Mannschat waren. Aber wir haben den Hunsrückern gezeigt, dass wir im Westerwald auch Futsal können.“ Und das direkt beim ersten Mal, denn Weitefeld hatte vorher noch kein offizielles Turnier bestritten.

Sargenroth dagegen schon – und Trainer Markus Stelter hätte gerne mit seinen Mannen zum dritten Mal in Folge die Rheinlandmeisterschaft gefeiert. „Es ist ärgerlich und schade, weil wir schon 2:0 geführt haben. Aber es hatte sich schon in der Vorrunde angedeutet, da haben wir auch zweimal eine Führung verspielt.“ Gegen Osterspai (A-Liga Rhein/Lahn) beim 3:3 und eben gegen Weitefeld, denn die Vorrundenpartie zwischen beiden Klubs endete ebenfalls 2:2. „Aber Platz zwei ist auch okay“, sagte Stelter. 500 Euro wandern in die Vereinskasse, Weitefeld und Sargenroth vertreten den Verband bei der Regionalmeisterschaft am 16. Februar im saarländischen Theley. Dorthin wären sicher auch die Sohrener gerne gereist, aber für sie war im Halbfinale gegen Weitefeld (0:2) Schluss. SGS-Trainer Ulli Weckmann wusste, woran es lag: „Wir haben wieder guten Fußball gezeigt, waren aber vor dem Tor zu zögerlich. Deswegen geht die Welt aber nicht unter.“ 250 Euro versüßten den dritten Platz.

Vierter wurden die Goldgruben-Kicker, deren Coach Andre Steinbach zufrieden war: „Wir haben uns als B-Ligist gut verkauft, es hat Spaß gemacht.“ Mit Giovanni Rago hatten die Sportfreunde auch einen der besten Spieler in ihren Reihen, am Ende ging ihnen etwas die Luft aus.

Insgesamt hatte die Rheinlandmeisterschaft ein höheres Niveau als im Vorjahr, Futsal scheint immer mehr anzukommen in den Kreisen. Bernd Schneider vom Verbandsspielausschuss, der mit Hans-Jürgen Christmann die Turnierleitung innehatte, sah das ähnlich: „Es war ein sehr schönes Turnier.“ Ein wenig stolz war er zudem, kam doch das Siegerteam aus seinem Heimatkreis. „Ja, ich bin schon stolz – und ich kann Futsal nur gutheißen.“ Erfreut war der stellvertretende Spielausschussvorsitzende auch darüber, dass es sich sein erkrankter „Chef“ Hans Christmann (Kreisvorsitzender Hunsrück/Mosel) nicht nehmen ließ, beim Turnier vorbeizuschauen. Er war ebenso wie Verbandspräsident Walter Desch angetan vom Turnier in Simmern. „Schnell, fair, technisch gut“, brachte Desch bei der Siegerehrung auf dem Punkt, was Futsal ausmacht.

Gut drei Tore fielen pro Spiel. Der Zuschauerspruch hielt sich mit rund 100 in Grenzen. Die meisten Fans fieberten mit der SG Sargenroth/Unzenberg. Gerne hätten sie den Wanderpokal in der Vereinsvitrine gesehen. Aber da spielten die Weitefelder nicht mit.

Von unserem Redakteur

Mirko Bernd