Wirges/Neuntershausen – Die Spvgg EGC Wirges hat mit dem 0:1 in Mülheim-Kärlich die Gelegenheit verpasst, sich als Spitzenreiter der Fußball-Rheinlandliga weiter vom Verfolgerfeld abzusetzen und tritt nach der Winterpause auf der Stelle. Nach zwei Siegen in Folge können die Sportfreunde Eisbachtal zunächst einmal durchatmen. Damit hat die Mannschaft von Trainer Norbert Reitz die Lücke zur Tabellenhälfte bis auf fünf Zähler geschlossen und kann nun auf sechs Punkte Vorsprung zu den akut abstiegsgefährdeten Teams auf den letzten vier Plätzen blicken. Am Mittwochabend sind die beiden Westerwald-Teams in der höchsten Spielklasse des Fußballverbandes Rheinland erneut im Einsatz. Wirges erwartet auf dem Kunstrasen des Theodor-Heuss-Stadions die SG Bad Breisig (19.30 Uhr), Eisbachtal kann auf eigenem Platz ab 20 Uhr gegen die Reserve der Trierer Eintracht weitere wertvolle Punkte sammeln.
Spvgg EGC Wirges – SG Bad Breisig (Mi., 19.30 Uhr): Tabellenführer Wirges ist hinreichend gewarnt: Mit einem 5:0 auf eigenem Kunstrasen fegte die abstiegsbedrohte SG Bad Breisig am Sonntag die SG Mendig aus ihrem Rheintalstadion. Und mit diesem hohen Sieg im Rücken reist die Elf von Trainer Ilkay Keskin zum Nachholspiel nach Wirges, das ebenfalls auf Kunstrasen angepfiffen wird. Nach der deprimierenden Leistung und der 0:1-Niederlage in Eisbachtal kommen nun selbstbewusste Badestädter und wollen den Spitzenreiter das Fürchten lehren.
Dessen Trainer Jürgen Kohler bleibt nicht viel Zeit, die jüngste Niederlage in Mülheim – 0:1 durch ein Elfmetertor in der Nachspielzeit – aufzuarbeiten. Aber Furcht vor der SG Bad Breisig kennt der Ex-Profi auch nicht. „Sicher, die Gäste vom Rhein spielen einen technisch guten Ball und sind bedeutend stärker einzuschätzen, als es der Tabellenstand besagt. Die Mannschaft hat Qualität, steht aber auf der anderen Seite mächtig unter Druck und muss unbedingt gewinnen“, weiß der Weltmeister von 1990. „Das kommt uns entgegen, denn ich erwarte einen Gegner, der um Punkte spielt und nicht einen Punkt verteidigt. Wir gehen mit dem nötigen Respekt an die Aufgabe heran und werden unsere Qualitäten in die Waagschale werfen.“ Und die liegen bekanntlich im Bereich des technisch guten Fußballs. Dabei fehlen dem Trainer wahrscheinlich erneut Fabio Dahlem nach einem Nasenbeinbruch und Alassane Ouédraogo nach einer Muskelquetschung.
Sportfreunde Eisbachtal – SV Eintracht Trier II (Mi., 20 Uhr): „Die Jungs tun immer was für meinen Kreislauf“, zog Eisbachtals Trainer Norbert Reitz wie schon nach dem 1:0 gegen Bad Breisig auch nach dem 1:0-Erfolg in Altenkirchen seine persönliche Bilanz. „Was wir so an Chancen vergeben, das geht nicht auf die berühmte Kuhhaut.“ Kreislauf hin, Chancen her – die Eisbachtaler haben sich durch die beiden Erfolge ans Mittelfeld herangekämpft und können sich in den nun folgenden Heimspielen gegen Eintracht Trier II und am Samstag gegen Mayen entscheidend von der Abstiegszone absetzen. Reitz: „Sechs Punkte wären prima, aber ich wäre schon mit vier Zählern zufrieden. Aber davor liegen ganz harte Stücke Arbeit.“ Zunächst gegen die Trierer Reserve, die noch die 1:6-Heimklatsche vom Sonntag gegen den FC Karbach verarbeiten muss und die Reitz „eine Wundertüte“ nennt: „Gerade jetzt, da die Regionalliga-Mannschaft den Aufstieg in die Dritte Liga wohl durch das 0:1 gegen TuS Koblenz verspielt hat, wird die Reserve im Abstiegskampf sicher aus der Ersten verstärkt. Aber wenn wir auf dem Hartplatz ähnlich gut arbeiten und kämpfen wie in den Spielen zuvor und dazu unsere Chancen besser nutzen, dann haben wir keine Angst. Egal, in welcher Aufstellung die Moselaner auflaufen.“
Eisbachtals Trainer kann sein zuletzt erfolgreiches Aufgebot aufbieten. Für seinen Sohn Lukas kommt der Einsatz im Sturmzentrum zwar noch zu früh, aber Marc Tautz, der in Altenkirchen nach muskulären Problemen noch geschont wurde, ist für die rechte Außenbahn wieder mit dabei.