Simmern – Das war nicht das Wochenende der Aufstiegskandidaten in der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel: Vordereifel spielte unentschieden, Sohren und Bremm verloren ihre Spiele. Beim Derby zwischen Biebernheim und Niederburg landeten die Gäste einen wichtigen Sieg.
SG Ehrbachtal Ney – FC Karbach II 0:3 (0:1). Die SG Ehrbachtal wartet in diesem Jahr immer noch auf den ersten Treffer. Auch gegen Karbach gelang der Mannschaft von Patric Muders kein Tor – dabei waren die Möglichkeiten da. „In der ersten Hälfte hatten beide Teams zwei gute Möglichkeiten“, so der Coach. Der Unterschied: Karbach traf, Ehrbachtal nicht. Auch nach Wiederanpfiff hatte der eingewechselte Lino Dörr die große Chance zum Ausgleich. Da ist es nicht verwunderlich, dass Gäste-Spielertrainer Reyad David von einem „harten Stück Arbeit“ sprach. Er sah sein Team zwar dominant, aber er sah den Gegner auch engagiert und willig. „Es war ein intensives Spiel, das wir am Ende verdient gewonnen haben“, so der Coach. Entscheidend aus seiner Sicht: „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht.“
SG Bremm – SG Buch/Mörsdorf/Bell 2:3 (2:1). Der Bucher Höhenflug geht weiter. Daran konnte auch der Tabellenzweite nichts ändern, der sich trotz einer 2:1-Halbzeitführung noch mit 2:3 geschlagen geben musste. „Das ist überragend und freut mich für die Jungs“, so die erste Reaktion von Buchs Trainer Kay Nell. Am Ende wog es dann auch nicht mehr so schwer, dass das 0:1 aus seiner Sicht irregulär war. Obwohl der Torwart den Ball in der Hand gehabt und dann vom Stürmer attackiert worden sei, habe der Schiedsrichter nicht abgepfiffen. Nell musste allerdings zugeben, dass ein Unentschieden gerecht gewesen wäre. Der 3:2-Siegtreffer resultierte aus einem Konter, den Buch eiskalt verwertete. „Das ist natürlich sehr ärgerlich“, sagte Bremms Spielertrainer Ramazan Önüt und spielte damit vor allem auf die Ergebnisse der Konkurrenz an. Seinem Team wollte er keinen Vorwurf machen. „Wir haben nur zwölf oder 13 Spieler, die sind einfach irgendwann platt.“
SG Biebernheim/Urbar – SV Niederburg 1:2 (1:2). Trotz der brisanten Konstellation lief das Derby in Biebernheim fair ab. Im Hinblick auf die Spielbewertungen hatten die beiden Trainer allerdings unterschiedliche Ansichten. Während SG-Coach Gernot Ruof ein Unentschieden als durchaus gerecht ansah, sprach sein Gegenüber Bernd Saam bei seinem Debüt von einem verdienten Sieg. Ruof: „In der zweiten Hälfte haben wir das Niederburger Tor belagert und wahnsinnig viel investiert. Wir haben nur leider kaum echte Torchancen erarbeitet.“ Saam: „Mit Disziplin und der richtigen Ordnung haben wir zurecht gewonnen.“ Der Sieg nach einer mehrmonatigen Durststrecke war vor allem enorm wichtig für seine Mannschaft, die damit den Lokalrivalen erst einmal überholt hat. Ruof will unterdessen noch nicht schwarzmalen: „Wir haben eine Schlacht verloren, aber den Krieg haben wir noch lange nicht verloren.“
SG Vordereifel – SG Laudert/Lingerhahn 4:4 (4:1). Die Enttäuschung war Vordereifels Trainer Peter Geisen nach dem Unentschieden gegen den Tabellenletzten anzuhören. Er hatte seine Mannschaft vor Laudert gewarnt. Und diese Warnung schien zumindest in der ersten Hälfte auch angekommen zu sein, denn da führte sein Team mit 4:1. „Laudert war tot“, so Geisen. Dem konnte deren Trainer Rainer Kunz nur wenig entgegensetzen. Lediglich in der Anfangsphase hatte sein Team die Vorgaben umgesetzt, die Kunz ihm mit auf den Weg gegeben hatte: offensiv spielen, früh pressen, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen. Was vor der Pause nicht gelang, gelang anschließend umso besser. „Da haben die Jungs dann alles richtig gemacht. Minimalziel erreicht“, so sein selbstbewusstes Fazit. Davon konnte bei Geisen keine Rede sein. Der war bitter enttäuscht und kritisierte seine Elf: „Ich frage mich, worauf sich einige etwas einbilden. Wir haben noch gar nichts erreicht. Überhaupt nichts.“
TSV Emmelshausen II – SG Soonwald/Simmern 0:1 (0:0). Am Ende war es die individuelle Klasse von Soonwalds Spielertrainer Jan Wächter, die den Unterschied in einem insgesamt schwachen und ausgeglichenen Spiel ausmachte. Nach einem Pass in die Schnittstelle der Abwehr von Yücel Alimci hatte Wächter den Ball über Torwart Lukas Will II gelupft. „Das war schon richtig gut gemacht“, musste Emmelshausens Spielertrainer Dennis Flosdorff zugeben. „Jan hat heute den Unterschied gemacht.“ Das sagte er vor allem deshalb, weil auch sein Team sich vor allem in der zweiten Hälfte gute Möglichkeiten herausgespielt, aber eben nicht getroffen hatte. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“ Das sah auch Wächter so – mit einer kleinen, aber entscheidenden Einschränkung. „Wenn wir das Tor machen und Emmelshausen nicht, dann ist es am Ende sicherlich nicht unverdient.“
SV Oberwesel – SV Binningen 3:3 (1:0). „Oberwesel hat uns in den ersten 70 Minuten gezeigt, wie A-Klassen-Fußball funktioniert.“ Binningens Trainer Jörg Bach spielte damit nicht etwa auf die spielerische Überlegenheit der Gastgeber an, die zu diesem Zeitpunkt mit 3:0 führten, sondern lediglich auf deren Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. „Es war eine ausgeglichene Partie, aber der SVO hat die Tore gemacht und wir nicht.“ Lucas Etzkorn und Florian Hartmann hätten schon vor der Pause zwei hundertprozentige Möglichkeiten gehabt. Dieser Analyse stimmte Oberwesels Spielertrainer Christoph Braun nicht zu. Er sah sein Team bis zur 70. Minute und dem 1:3-Anschlusstreffer überlegen. „Wir haben defensiv sehr gut gestanden, uns Torchancen erarbeitet und die Zweikämpfe gewonnen.“ Dann habe die Partie aber eine 180-Grad-Wendung genommen und alles. „Wir haben ab dem Zeitpunkt auch endlich das Tor getroffen und uns für unser Engagement belohnt“, hielt Bach dagegen. Braun haderte: „Wir haben Geschenke verteilt.“
SG Müden/Moselkern – SG Sohren 3:1 (0:1). Bitterer Rückschlag für Sohren im Aufstiegskampf. Bitter, aber verdient. „Wir waren einfach schlecht“, sagte Sohrens Abteilungsleiter und Defensivakteur Alexander Mähringer. „Wir waren aber auch gut“, meinte Müdens Trainer Martin Zacharias. Einig waren sich beide darin, dass der Sieg verdient war. Schließlich war der erste Sohrener Schuss ein Treffer. Weitere Offensivbemühungen blieben aus. Kurios: Marc Thönnes drehte das Spiel binnen kurzer Zeit mit zwei Freistößen aus fast der gleichen Distanz. Zunächst traf er aus 18 Metern ins kurze, vier Minuten später ins lange Eck. Den Schlusspunkt setzte dann Andreas Oberreiter nach einem schön vorgetragenen Angriff. Sina Ternis