Guckheim – Mit Spannung erwartet bot das Derby zwischen der SG Guckheim/Kölbingen und der SG Westerburg/Gemünden all das, was man sich im Vorfeld erhofft hatte: schmutzig, weil matschig. Hart, aber nie unfair. Umkämpft, bis zur letzten Minute. Dass die Gastgeber das Duell in der Bezirksliga Ost am Ende mit 3:1 (1:0) für sich entscheiden konnten, war nicht unbedingt einer spielerischen Überlegenheit geschuldet. Vielmehr hatte man die Torchancen effektiv genutzt, was der Gegner nicht von sich behaupten konnte.
Spielen (Westerburg) und spielen lassen (Guckheim) – beide Teams waren mit unterschiedlichen Ansätzen in das Derby gegangen. Dass beide Teams nach elf Minuten bereits einen Pfostentreffer zu verbuchen hatten, unterstrich obendrein, dass das Derby flott daherkam. Guckheims Niclas Schneider hatte schon nach zwei Minuten eine Unsicherheit der Gäste fast zur Führung genutzt. Auf der Gegenseite traf Patrik Zinser nach einem Konter aus gut 20 Metern den Pfosten. „Da hätte Westerburg in Führung gehen können, vielleicht wäre es dann anders gelaufen“, sagte Guckheims Spielertrainer Stefan Schäfer.
Lief es aber nicht – weil Zinser eben nicht traf, wohl aber nach 20 Minuten Lukas Kuch für Westerburg. Stefan Schäfer hatte einen Freistoß aus halbrechter Position in den Strafraum geschlagen, die zu kurze Kopfballabwehr der Westerburger landete vor Kuchs Füßen, der das Leder aus 18 Metern sehenswert im Winkel versenkte.
Die 250 Zuschauer sahen auch nach dem Seitenwechsel gnadenlos effektive Gastgeber. Die entscheidende Szene vor dem 2:0 war jedoch umstritten: Michael Sehner hatte im Mittelfeld einen hart geführten Zweikampf gegen Nils Heinen gewonnen. Für Westerburg ein klares Foul, für Guckheim und Schiedsrichter Dirk Huster nicht der Rede wert. Den daraus resultierenden Angriff schloss Stefan Schäfer zum viel umjubelten 2:0 ab (53.). Und als nur acht Minuten später Tobias Kuch aus halblinker Position gar das 3:0 machte (61.), da war nur Guckheims Keeper Patrick Henschel wenig angetan: „Jetzt ist mein Tipp kaputt.“
Doch nicht nur der Tipp, auch das Zu-Null-Spiel für Henschel war wenig später Geschichte. Eben noch Torschütze, rutschte Tobias Kuch diesmal im eigenen Strafraum aus, Matthias Wengenroth konnte Valeri Betker bedienen, und der verkürzte für Westerburg auf 1:3 (64.). Weil weitere Chancen aber ungenutzt blieben, durfte Guckheim am Ende jubeln.
„Westerburg war spielerisch besser, aber das war auch so geplant“, sagte Spielertrainer Schäfer. „Der Sieg fällt am Ende vielleicht ein Tor zu hoch aus, aber er ist verdient.“ Sein Gegenüber trauerte den vergebenen Chancen nach. „Ich kann heute den Mourinho für Arme machen“, sagte Westerburgs Trainer Oliver Meuer. „Wir waren überlegen, aber vor dem Tor nicht zwingend genug.“
Von unserem Mitarbeiter Tom Neumann
Guckheim: Henschel – Gombert, T. Kuch, Loch, Bode – Lenzen, Zacher – L. Kuch (87. Schüler), Sehner (72. Mittler), Schäfer – Schneider (76. Hanke).
Westerburg: Wolf – Heinen, Hartmann, Neubert – Reßmann (62. Meuer), Gläser, Wengenroth, Herkersdorf (46. Schmidt) – Zinser, Binge, Keeler (54. Betker).
Schiedsrichter: Dirk Huster (Kasdorf).
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 Lukas Kuch (20.), 2:0 Stefan Schäfer (53.), 3:0 Tobias Kuch (61.), 3:1 Valeri Betker (64.).