Westerburg. „Jetzt stecken wir mittendrin im Abstiegskampf“, fand Westerburgs Trainer Oliver Meuer deutliche Worte nach der 0:3-Niederlage seiner Mannschaft in der Fußball-Bezirksliga Ost auf dem heimischen Hartplatz gestern Nachmittag gegen die SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/ Neunkhausen, bei der sein Team alles vom starken Auftritt der Vorwoche vermissen ließ.
Der vermeintliche Knackpunkt der Partie, die wegen des böigen Windes nahezu keine spielerischen Höhepunkte für die Zuschauer bereithielt, war ein früher Foulelfmeter, den Westerburg kläglich vergab. Gäste-Torwart Sören Trippler hatte im Strafraum allerdings zunächst den Ball gespielt, bevor er den heranstürmenden Matthias Wengenroth traf. Schiedsrichter Michel Lehmann aus Hahnstätten gab den schmeichelhaften Strafstoß dennoch und zudem Trippler die Gelbe Karte. Weitefelds Schlussmann hatte sich bei der Aktion verletzt und musste von Daniel Meyer ersetzt werden. Justin Keeler konnte den Elfmeter jedoch nicht im Gehäuse unterbringen. Er schoss den Weitefelder Ersatztorwart aus elf Metern an (9.). „Ein total arrogant geschossener Strafstoß“, fand Oliver Meuer auch hier deutliche Worte und wechselte Keeler wenige Minuten später aus.
Gästetrainer Volker Heun hingegen lobte seinen zweiten Torhüter, der insgesamt ein gutes Spiel machte „Mit der Wahl zwischen Sören Trippler und Daniel Meyer haben wir sicherlich ein Luxusproblem.“ Nachdem Sekunden nach dem Strafstoß auch David Gläser verzogen und damit erneut Westerburgs Chance zur Führung vergeben hatte (10.), schlug Weitefeld eiskalt zu: Ein grober Fehlpass in der Hintermannschaft der Hausherren leitete den Gäste-Angriff, der keiner war, ein. Kevin Lopata setzte sich gegen drei Gegenspieler durch, und sein Flachschuss aus 16 Metern passte genau ins linke Toreck – 0:1 (14.). In Minute 32 setzte Lopata dann Dennis Penk in Szene, der das Leder aus halbrechter Position mit einem satten Schuss an die Latte setzte. Auch nach der Pause erspielte sich das nun kurzzeitig etwas agilere Westerburg lediglich Halbchancen. Lopata hingegen ließ Torwart Carsten Wolf mit seinem Aufsetzer aus 18 Metern gar nicht gut aussehen – 0:2 (53.). Das Gefährlichste, was Westerburg in Hälfte zwei noch zustande brachte, war ein auf den kurzen Pfosten gezogener 17-Meter-Freistoß von Marvin Binge, bei dem Meyer jedoch rechzeitig unten war (58.).
Als Fabian Lohmar nach einem weiten Reifenrath-Einwurf den Ball im Strafraum erst gut behauptet hatte und das Leder dann aus der Drehung zum 3:0 in den Winkel drosch, machte er nicht nur zwei seiner bekannten Freuden-Salti, sondern auch Westerburgs Moral vollends zunichte.
„Wir haben absolut zu Recht verloren. Es war zu keinem Zeitpunkt ein Aufbäumen zu erkennen, und vor dem Tor waren wir, im Gegensatz zu Weitefeld, das drei von fünf Chancen genutzt hat, einfach viel zu ungefährlich“, ärgerte sich Oliver Meuer über den Auftritt seiner Elf. „Sicher haben uns der verschossene Elfer und das schnelle 1:0 in die Karten gespielt. Aber das Ergebnis ist hochverdient, zumal wir in der letzten halben Stunde körperlich mehr zuzusetzen hatten“, kommentierte Volker Heun die nun wohl endgültig geschaffte Weitefelder Trendwende.
Von unserer Mitarbeiterin
Rebecca Schäfer
Westerburg: Wolf – Nils Heinen, Hartmann, Neubert, Schmidt – Herkersdorf (46. Meuer), Betker – Wengenroth, Gläser, Wasna (73. Knabe) – Keeler (21. Binge).
Weitefeld: Trippler (8. Meyer) – Grahn, Müller, Aguilar, Nico Weisang – Reifenrath, Seibel – Ross (77. Neitzert), Penk, Lohmar – Lopata (79. Mario Weisang).
Schiedsrichter: Michel Lehmann (Hahnstätten).
Zuschauer: 90.
Tore: 0:1, 0:2 beide Kevin Lopata (14., 53.), 0:3 Fabian Lohmar (74.).
Besonderheit: Westerburg Justin Keeler verschießt Foulelfmeter (9.).