Kirn/Kirn-Land – Für die Bürgermeister von Stadt Kirn und Verbandsgemeinde Kirn-Land ist die näherrückende Fusion der beiden Gebietskörperschaften eine große Herausforderung. Fritz Wagner (SPD) und Werner Müller (SPD) verstehen sich blendend, das Klima stimmt. Aber auf die Bürgermeister warten viele Klippen, die umschifft werden müssen. Da ist es gut, auf die vielfältige Erfahrung von Mitbürgern zurückgreifen zu können.
Im Kirner Land gibt es einige Personen, die sich mit Kooperationen und Fusionen auskennen. Wir fragten: Welche Tipps können Sie den Bürgermeistern für den Weg hin zur Fusion geben.
Der Leiter der Polizeiinspektion Kirn, Joachim Reimann, glaubt an die Chance, gestärkt aus einer Fusion herauszukommen. Dabei sollen „Fachkompetenzen genutzt und gebündelt“ werden. Reimanns Ratschläge: Auf eigene Stärken besinnen; beide Seiten in Einklang bringen; Bewährtes übernehmen; schlanker aufstellen, um Wege kürzer zu machen; die neue Verbandsgemeinde kann es sich nicht leisten, Themenfelder mehrfach zu besetzen; Arbeitszuschnitte auf den Prüfstand stellen.
Der größte Kirner Verein ist die TuS. Die 1500 Mitglieder werden von Willi Lieser geführt. Er hat positive Erfahrungen beim Integrieren im Verein gemacht. „Das ist eigentlich ganz einfach“, weiß Lieser. „Ein bisschen Goodwill auf beiden Seiten, dann funktioniert’s.“ Schließlich müssten sich die Verwaltungsmitarbeiter doch offenbar keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen. Personalüberhang könne im Lauf der Zeit durch Fluktuation abgebaut werden.
Der Chef des Kirner Krankenhauses, Uwe Meister, empfiehlt, bei Fusionsgesprächen gleichberechtigt zu verhandeln. „Respektvoll miteinander umgehen und auf gleicher Augenhöhe sprechen“, sei wichtig, um von vornherein gar nicht erst Disharmonien aufkommen zu lassen. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass „der Große den Kleinen über den Tisch zieht“. (kd)