Fußball-A-Klasse: Der FSG fehlt vor dem Gastspiel beim SV Oberhausen nur noch ein Punkt zur Meisterschaft und zum Direktaufstieg - SG Kirschweiler gastiert in Nahbollenbach
FSG Oberstein muss nur noch einen Elfer verwandeln – Ein Punkt fehlt zum Double
Wenn alles wie erwartet läuft in der A-Klasse, dann kann sich Hans-Joachim Seithel (links) auf die nächste Bierdusche freuen. Seiner FSG Oberstein fehlt ein Punkt für den Titel. Foto: Sabine Greber
Sabine Greber

Kreis Birkenfeld. Ein Punkt fehlt der FSG Oberstein/ASV/FC Hohl noch, um Meister in der Fußball-A-Klasse zu werden. Ein Zähler, den das Team von Coach Hans-Joachim Seithel und Kotrainer Eugen Karpunov am Sonntag (15 Uhr) beim SV Oberhausen unbedingt einfahren will.

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Wenn alles wie geplant läuft, dann steht Hans-Joachim Seithel nach mehr als 30 Jahren als Coach des FC Hohl beziehungsweise der FSG Oberstein am Sonntag in Oberhausen zum letzten Mal an der Seitenlinie. Wenn alles wie geplant läuft, dann kann er nach drei Jahrzehnten in der Verantwortung mit dem maximalen Erfolg abtreten und nach dem Kreispokal auch die Meisterschaft, also das Double feiern. Ob Seithel deshalb besonders nervös ist, ist nicht bekannt. Der Ewig-Coach war im Vorfeld seiner womöglich letzten Partie nicht erreichbar. Klar ist aber, seine Mannschaft will alles tun, um dem verdienten Trainer diesen bestmöglichen Abgang zu bieten.

Der einzige Konkurrent um den Titel hat es jedenfalls nicht mehr in den eigenen Händen und Füßen, den Triumph der Obersteiner zu verhindern. Der SG Kirschweiler/Hettenrodt bleibt nur noch, ihre Hausaufgaben zu machen und bei der Spvgg Nahbollenbach (Anstoß auf Klopp um 15 Uhr) zu gewinnen und auf Schützenhilfe des SV Oberhausen zu hoffen. Nur, wenn die Oberhausener die Obersteiner schlagen und die SG Kirschweiler/Hettenrodt in Nahbollenbach gewinnt, ist das Titelrennen noch nicht entschieden, müsste ein Entscheidungsspiel ausgetragen werden. Ein eigener Punkt oder kein Kirschweilerer Sieg machen die FSG Oberstein zum Meister.

Lorenz glaubt nicht an SVO-Hilfe

Michael Lorenz, der Trainer der SG Kirschweiler/Hettenrodt, kann sich jedenfalls nicht vorstellen, dass die Obersteiner beim SV Oberhausen, der in der Aufstiegsrunde gerade einmal einen Punkt geholt hat, noch straucheln. Er sagt: „Weil ich die personelle Situation der Oberhausener nach ihrem Spiel letzte Woche bei uns einschätzen kann, glaube ich nicht, dass für die Jungs vom FC Hohl und dem ASV noch etwas schief geht.“ 4:1 gewannen die Kirschweilerer am vergangenen Sonntag gegen den SVO.

Natürlich ist auch bei der FSG Oberstein alles auf den Titelgewinn eingestellt, aber Kotrainer Karpunov ist vorsichtig. Er erklärt: „Ich hoffe nicht, dass irgend etwas schief geht für uns. Aber der Fußball schreibt oft genug seine eigenen Sätze.“ Trotzdem, die Chance ist riesig für die FSG, Meister zu werden und den aus der Fusion des ASV und FC Hohl nachfolgenden Verein, den FSV Blau Weiß Idar-Oberstein, in der Bezirksliga starten zu lassen. „Es ist wie ein Elfmeter“, sagt Karpunov, der den FSV Blau Weiß Oberstein in der kommenden Saison verantwortlich trainieren wird. „Wir müssen aber noch verwandeln.“

Die Voraussetzungen für diesen letzten finalen „Elfmeter“ sind bestens. Im Grunde liegt der Torwart sogar schon in einer Ecke, das Tor ist sperrangelweit offen. Nahezu der kompletten FSG-Kader ist nämlich fit. Nur Pascal Knapp kann mit seiner Innenbandverletzung noch nicht eingreifen, und auch der künftige Kotrainer Matthias Heidrich fehlt – verletzt und urlaubend. Und voll motiviert sind selbstverständlich auch alle, die Aussicht auf die Meisterschaft macht das Team „kribbelig“. „In unserer internen Gruppe geht schon richtig die Post ab. Alle sind sowas von heiß“, erzählt Karpunov lachend.“

Bislang letztes Double an den BSV

Es kommt ja auch nicht so oft vor, dass eine Mannschaft das Double aus A-Klasse-Meisterschaft und Kreispokalsieg gewinnt. Der letzte Verein, dem das gelang, war 2015 der Bollenbacher SV, der diesmal von der FSG Oberstein zunächst aus dem Pokal und dann letzte Woche auch aus dem Titelrennen geworfen worden ist.

Im Kreispokalfinale gegen die SG Kirschweiler/Hettenrodt hatte die FSG Oberstein eine schnelle Entscheidung gesucht – und war erfolgreich. Im Idealfall soll es so auch in Oberhausen laufen. „Wir werden unseren Stil beibehalten und alles daransetzen, ein frühes Tor zu schießen“, bestätigt Karpunov und erklärt: „Ein früher Treffer nimmt den Druck und die Nervosität.“ Diese Nervosität verspürt der Ko-Spielertrainer bei sich und seiner Mannschaft durchaus auch diesmal. „Sie ist nicht ganz so schlimm wie vor dem Kreispokalfinale, aber sie ist da“, räumt Karpunov ein, um dann festzustellen: „Aber Nervosität gehört dazu, und wir können mit ihr umgehen.“

Es ist also alles gerichtet für die Meisterschaftsfeier der FSG Oberstein und einen triumphalen Abschied von Trainer Hans-Joachim Seithel. Der Ball zum Titelgewinn liegt auf dem Elfmeterpunkt und muss nur noch rein in die Kiste.

Abschied von Herzog und Fuhr

Außer in Oberhausen und Nahbollenbach wird am Sonntag (15 Uhr) in der A-Klasse-Aufstiegsrunde nur noch in Mittelbollenbach gespielt. Dort empfängt der Bollenbacher SV den VfR Baumholder II und möchte seinen nach Niederwörresbach wechselnden Spielertrainer Florian Herzog und den ebenfalls scheidenden Coach der zweiten Mannschaft (sie spielt um 13 Uhr gegen den SV Weiersbach) und langjährigen Abteilungsleiter Oliver Fuhr, die gemeinsam mehr als zehn Jahre maßgeblich für die Geschicke des Vereins verantwortlich waren, gebührend und idealerweise mit Siegen verabschieden.

Von Sascha Nicolay