So aber reichte es für die Gäste, während der hiesige Verbandsoberligist nach sieben teilweise knappen, teilweise eindeutigen Partien die Niederlage akzeptieren musste. Damit hatten die Kombinierten in der Winzenheimer Sporthalle aber kaum Probleme. „Das Gute an der Sache ist ja, dass es weitergeht“, machte Holger Schwierz, der Mannschaftssprecher der SG, deutlich. Die Europapokalsaison für die Frei-Laubersheimer wird in der Trostrunde fortgesetzt. Die Franzosen dürfen sich in der Hauptrunde versuchen, in der es auch gegen Vollprofis geht, etwa ein Duell mit dem Bundesligisten und Titelverteidiger Post-SV Mühlhausen möglich ist.
Der Intercup ist so etwas wie die Champions League für Jedermann. Teams, die sich nicht sportlich für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert haben, können daran teilnehmen, auch Amateurmannschaften wie die SG und Ingre CMPJM. Große Niveau-Unterschiede sind bei diesem Modus gerade in der ersten Runde möglich, Auseinandersetzungen auf unterklassigem Niveau nicht ausgeschlossen. In Winzenheim aber bekamen die etwa 20 Zuschauer guten Sport zu sehen. Alleine die erste Partie machte etwas her und zugleich den Gastgebern Mut: SGler Andy Halinski lag gegen Baptiste Poncelet nach Sätzen bereits mit 0:2 (5:11, 7:11) zurück, haderte mit sich und seinem Spiel, schaltete dann aber in den Angriffsmodus, spielte wie entfesselt auf und drehte die Partie (11:5, 11:5, 11:6). „Plötzlich hat er das gespielt, was er kann“, sagte Schwierz. Und plötzlich lag die SG, die sich als klarer Außenseiter gefühlt hatte, mit 1:0 in Führung. Nur wenig später stand es aber auch schon 1:1 – weil Raynal beim 3:0 gegen Dario Stenzhorn kurzen Prozess machte.
Die weiteren Punkte des Abends für das Heimteam holte Schwierz, der sowohl Fabien Poncelet als auch dessen Sohn Baptiste jeweils mit 3:0 bezwang. Zwischen diesen beiden Partien mussten sich Halinski und Anique Javaid im Doppel Raynal und Fabien Poncelet mit 1:3 geschlagen geben, ehe Halinski auch im Einzel mit 0:3 an Raynal scheiterte.
Im letzten Spiel des Abends hätte Stenzhorn gegen Fabien Poncelet den Einzug der Frei-Laubersheimer in die Hauptrunde perfekt machen können. Den ersten Satz gewann er nach großem Kampf sogar mit 11:9, doch Poncelet, der sich als Heißsporn im französischen Team entpuppte und durch laute Anfeuerungen immer wieder selbst nach vorne pushte, setzte sich am Ende klar durch. Er gewann die folgenden Durchgänge mit 11:3, 11:7 und 11:3 und das Spiel mit 3:1.
Danach stellten sich beide Mannschaften zum Erinnerungsfoto auf und blieben noch ein bisschen zusammen. Auch das ist der Sinn des Intercups: Er soll für neue Bekanntschaften sorgen und den Horizont der Teams erweitern. Die Frei-Laubersheimer werden in der Trostrunde, die noch nicht terminiert ist, definitiv ein Auswärtsspiel bestreiten, das sieht die Regel so vor. Wohin die Reise gehen soll? Holger Schwierz muss nicht lange überlegen: „Frankreich wäre nicht schlecht. Da waren wir noch nicht.“