Kreisstadt. Bad Neuenahr wird am kommenden Sonntag zum Mekka der Filmamateure. 25 Teilnehmer aus ganz Rheinland-Pfalz stellen sich mit ihren besten Streifen dem Wettbewerb, der nach 1993 zum zweiten Mal vom Film- und Videoclub Bad Neuenahr-Ahrweiler ausgerichtet wird.
Die Projektoren werden um 10 Uhr im Theatersaal des Augustinums angeworfen, um vor aller Öffentlichkeit die besten Amateurfilme des Jahres zu prämieren und um den Landesbeitrag für das Bundesfilmfestival zu bestimmen. Die Auswahl ist groß, denn bis 17 Uhr werden 19 Filme aus acht Klubs vorgeführt. Prämiert werden der beste Film des Tages, der beste Schnitt, der beste Kommentar und die beste Kameraführung.
Mit dabei sind auch drei Streifen des Film- und Videoclubs Bad Neuenahr-Ahrweiler. André Weber, mit 22 Jahren jüngstes Mitglied, zeigt seinen Sieben-Minuten-Film „Peter und die Camper“, Vorsitzender Rainer Urbanke führt neun Minuten lang „Das Projekt“ vor, und Willi Rödle zeigt 13 Minuten lang „Das reaktivierte Gleis“.
Gegründet wurde der hiesige Klub bereits 1957 von sechs Filmkamerabesitzern. Zu den ersten Mitgliedern zählten zum Beispiel Willi Groß und Werner Mertens aus Ahrweiler. Heute ist es kaum noch vorstellbar, aber damals spielten Normal-8- und Super-8-Kameras die entscheidende Rolle. Es war ein teures Vergnügen, und so hielt sich die Mitgliederzahl stets in Grenzen. Heute sind es knapp 40 Filmbegeisterte.
Die Technik hat sich längst verändert, ist komplizierter geworden, bietet dafür aber erheblich mehr Möglichkeiten und bessere Qualität. Genutzt wird fast ausschließlich nur noch die Videotechnik, der Schmalfilm hat ausgedient. HDV (High Definition Video) und Dolby Surround für den Ton sind Standard. Kaum verändert hat sich dagegen das Filmen selbst. Man muss immer noch auf dieselben Dinge achten. Das beginnt beim Ton, geht über die Bildgestaltung bis hin zum Schnitt. Aber noch immer gilt: Eine Minute Film, einen Tag Arbeit.
Obwohl Streifen des Vereins in der Vergangenheit Legenden geworden sind, so zum Beispiel 1977 „Im Tal der roten Traube“, ein Titel, der noch heute oft genutzt wird, ist das Produzieren von Filmen nicht die Hauptsache. Vielmehr sollen Menschen mit dem gleichen Hobby zusammengeführt und neue Techniken vermittelt und ausprobiert werden. Gefilmt werden wenige Gemeinschaftsproduktionen und ansonsten Auftragsproduktionen, wie zum Beispiel beim Rheinland-Pfalz-Tag 2008, und vor allem im privaten Bereich.
So umfasst das Archiv auch kaum mehr als 40 Filme. Trotzdem laufen die Kameras ständig, denn Filmen ist ein wunderbares Hobby. Da jedenfalls sind sich Vorsitzender Rainer Urbanke und seine Vorstandsmitglieder sicher. Dazu gehören der stellvertretende Vorsitzende Reinhard Heinemann, Schriftführer Norbert Natschke und Schatzmeister Harald Trinkaus. Der Klub möchte künftig mehr an die Öffentlichkeit treten. So wurde beim „Fest der guten Laune“ in Bad Neuenahr ein Infostand aufgebaut.
Jochen Tarrach
19 Streifen gehen ins Rennen
Das Filmfestival Rheinland-Pfalz 2010 findet am Sonntag, 14. November, von 10 bis 18 Uhr im Theatersaal des Augustinums in Bad Neuenahr statt. Die Bürger sind eingeladen, Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Die aus den Experten Lutz Schulmeyer, Walter Heim, Klaus Krafft, Uli T. Radermacher, Bernhard Silbernagel und Josef Zauner bestehende Fachjury hat insgesamt 19 Filme zu bewerten, die zwischen einer Minute und 20 Minuten lang sind. Prämiert wird der beste Film des Tages, der beste Schnitt, der beste Kommentar und die beste Kameraführung. Drei Beiträge kommen vom Film- und Videoclub Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Themen der Produktionen konnten die Filmemacher selbst bestimmen. tar