Wiesbaden – Von wegen Winter-Wunderland: Gestern wurde die Schneepracht, die Rodler verzückt und Autofahrer rasend macht, in einen Erbenheimer Unternehmen zur großen Gefahr. Um 11 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr Wiesbaden alarmiert.
Die Last der weißen Masse, die sich durch Antauen voll Wasser gesogen hatte und nach schwerer geworden war, drohte das Flachdach einer Produktionshalle einzudrücken. Im Inneren des Gebäudes werden hochwertige und teure Hightech-Geräte produziert und gelagert: Nacktscanner für Sicherheitszwecke an Flughäfen. Entsprechend hoch war das Schadensrisiko – nicht zu vergessen die Gefahr für Leib und Leben der Beschäftigten der Firma.
Die Feuerwehr ging mit 25 Einsatzkräften und schwerem Gerät zu Werke: Zwei Drehleitern waren eingesetzt – darunter eine aus Ingelheim –, außerdem ein Kranwagen und weitere Fahrzeuge. Die Helfer, die auf dem Dach arbeiteten, mussten wegen der Rutsch- und Absturzgefahr mit Leinen gesichert werden. Teilweise konnten laut Auskunft der Berufsfeuerwehr kleine Schneefräsen eingesetzt werden, um der über 40 Zentimeter hohen Schneedecke Herr zu werden.
Doch die meiste Arbeit wurde entsprechend schweißtreibend mit Muskelkraft geleistet: Die Helfer schippten, was das Zeug hielt, um den enormen Druck vom Dach zu nehmen. Der Einsatz dauerte bis in den späten Nachmittag an – zumal zwischenzeitlich neuer Schneefall eingesetzt hatte.