Am Freitag um 12 Uhr musterte „Platzkommissar“ Peter Lipkowski aus Holzfeld den Rasen auf dem Quintinsberg und hob den Daumen, wie der Karbacher Vorsitzende Daniel Bernd sagt: „Peter als Funktionär des Regionalverbands Südwest hat gesagt, dass man bei uns spielen kann. Auf dem Rasen liegen zwei, drei Zentimeter Schnee, darunter ist alles normal.“ Eine „Räumungsaktion“ wie vor genau fünf Jahren, als 40 Helfer den Quintinsberg für das Rheinlandligaspiel gegen Rot-Weiß Koblenz (1:1) freischaufelten, wird es nicht geben. „Damals lag viel mehr Schnee, jetzt wird nach dem Aufwärmprogramm der Spieler der Platz mehr grün als weiß sein“, glaubt Bernd.
Die Karbacher wollen unbedingt spielen. „Wir sind ja nicht aus Pappe, früher wurde auf Schnee immer gespielt“, sagt Trainer Torsten Schmidt und frohlockt: „Das wird ein wunderschöner Wintertag mit Fußball.“ Der FCK will das wichtige Heimspiel – mit einem Sieg könnte der Klub etwas entspannter im Tabellenmittelfeld überwintern – unbedingt über die Bühne bekommen, weil Karbach dann die Winterpause einläuten könnte. Am kommenden Wochenende hat der FC in der 19er-Liga spielfrei. Ein mögliches Nachholspiel gegen Saar 05 würde auf den 16. Dezember terminiert werden. „Das ist ein Punkt, warum wir spielen wollen“, sagt Schmidt: „Fällt das Spiel aus, dann müssten wir die Spieler zwei Wochen auf Dampf halten.“
Der Kader wird sich gegenüber der unnötigen 2:3-Niederlage vor einer Woche in Eppelborn nicht groß verändern: Die JFV-Akteure Chris Gerhartz und Linus Peuter stoßen hinzu. In Eppelborn feierte mit Ole Schäfer ein Reservespieler als Joker sein Oberliga-Debüt für Karbach (für Betzdorf hatte Schäfer vor Jahren schon einige Spiele in der 5. Liga gemacht). Einen Tag später wirbelte Schäfer in der B Süd mit Enrico Köppen beim 3:1-Sieg in Sohren im Sturm der zweiten Mannschaft. Köppen sollte Spielpraxis sammeln nach seiner dreiwöchigen Rotsperre. Das funktionierte – bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung. „Köppi hat einen dicken Fuß, er ist nicht einsatzfähig gegen Saar 05“, sagt Schmidt.
Die Saarländer haben zwölf Spiele in Folge nicht gewonnen, Anfang September gab es die einzigen beiden Saisonsiege (3:2 gegen Eintracht Trier, 6:0 in Hertha Wiesbach). „Die drei Punkte muss man mitnehmen“, fordert Schmidt: „Wenn wir auswärts wie in Eppelborn nichts holen, dann steht man daheim unter Druck, aber das sind wir ja seit Wochen schon gewohnt. Saar 05 hat richtig gute Kicker, das 2:2 im Hinspiel war ein gerechtes Ergebnis. Jetzt läuft es nicht so bei ihnen, es gibt so Situationen, wir kennen das. Wir wollen das ausnutzen.“ Michael Bongard