Regionalsport Süd - Klasse 5 - Kreisligen Nahe
Favorit SG Illerich hinkt den Erwartungen hinterher
Alfons Benz

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Kreisliga C Mosel/Eifel – Die SG Illerich/Landkern hinkt in der Fußball-Kreisliga C Mosel/Eifel zur Winterpause ihren eigenen Ansprüchen als Tabellendritter hinterher. Das ist die erstaunlichste Erkenntnis beim Blick zurück auf den bisherigen Saisonverlauf in der C-Klasse.

Wer wird Meister in der Kreisliga C Mosel/Eifel? Auf die Frage gab es vor der Saison nur eine Antwort: SG Illerich/Landkern. Doch nach mehr als der Hälfte der Saison liegt die Mannschaft von Günter Kronz als Dritter hinter der SG Cochem/Klotten II, der SG Hambuch/Kaifenheim/Brohl II und den eigenen Erwartungen zurück. „Wir haben mit fünf Siegen einen Traumstart erwischt, uns danach aber ziemlich dämlich angestellt“, ärgert sich Kronz über Illericher Ausrutscher, die „einem Topfavoriten“, wie er sagt, „nicht passieren dürfen“. Den größten Fauxpas leistete sich Illerich gegen den Drittletzten SV Büchel II, als man daheim beim 2:2 eine 2:0-Führung noch aus der Hand gab. Auch bei der heimstarken SG Ernst/Valwig reichte eine 3:1-Führung nur zu einem 4:4. Die Niederlagen in Cochem (1:3) und bei der SG Moselkern/Müden II (0:2) bezeichnete Kronz als „lustlose Auftritte“. Dem Coach bleibt nur die Hoffnung auf das neue Jahr und auf die Heimspiele gegen die Konkurrenz aus Cochem II, Hambuch II und Ernst. Alle müssen nach Illerich auf den Hartplatz. „Wir haben es in der eigenen Hand“, sagt Günter Kronz, der eine klare Ansage macht: „Unser Ziel ist der Aufstieg in die B-Klasse.“

Von der Kreisliga B Nord können das Topduo Cochem II und Hambuch II sowie der Vierte SG Lutzerath II nur bedingt träumen. Die Genannten dürfen nur aufsteigen, wenn die jeweilige Elite mindestens in der A-Klasse spielt. Bei Cochem (Tabellensiebter in der Kreisliga A) sieht das gut aus, bei Hambuch (Zweiter in der Kreisliga B Nord, aber großer Rückstand auf Müllenbach) und Lutzerath (in der Kreisliga B Nord als Tabellenzehnter unter ferner liefen) dagegen weniger. „Unsere Erste wird Müllenbach wohl nicht mehr einholen, deshalb müssten wir in der C-Klasse bleiben“, sagt Wolfgang Bretz. Für den Hambucher Reserve-Coach wäre das nicht weiter schlimm: „Unser Spielermaterial würde für die B-Klasse nicht ausreichen, da müssten wir einen großen Sprung tätigen.“

In Cochem und Klotten denkt man anders. „Unser Ziel ist es, Platz eins zu verteidigen“, sagt Trainer Harald Ahler, der vor allem dem Nachwuchs die Perspektive B-Klasse bieten will: „In der nächsten Saison kommen etliche A-Jugendspieler heraus, denen wir dann einen adäquaten Übergang in den Seniorenbereich bieten könnten.“ Bis dahin soll ein „82-jähriges Sturmduo“ weiter für Tore sorgen. Coach Ahler hebt seine jeweils 41-jährigen Angreifer Jochen Angst und Jörg Müller hervor, die zusammen die Hälfte der 40 Cochemer Tore markiert haben. Auch die Heimstärke der Moselaner Reserve (acht Spiele, acht Siege) ist beeindruckend. Der neue Kunstrasen tut sein Übriges. „Vor allem werden wir in der Wintervorbereitung einen Vorteil haben“, glaubt Ahler, dass es mit dem Titel klappen könnte, zumal er sich „Illerich stärker vorgestellt hätte“.

Außenseiterchancen werden dem Tabellenfünften Ernst eingeräumt. Mit Neuzugang Stephan Tibo (elf Treffer) hat die SG offensiv zugelegt, daheim ist der Klub von Jürgen Baltes sowieso eine Macht (fünf Siege, ein Remis, keine Niederlage). Nur auswärts harkt es noch bei Ernst – vier Pleiten in sieben Gastspielen. „Das lag aber oft am fehlenden Personal“, erklärt Baltes, der aus beruflichen Gründen oft auf wichtige Akteure verzichten muss: „Viele arbeiten bei uns in der Gastronomie und sind nicht immer da. Deshalb sind wir nur Fünfter. Wenn wir eine Saison komplett spielen könnten, würde der Titel nur über uns gehen.“

Nichts geht mehr dagegen beim Rest der Liga. Ab Tabellenplatz sechs beginnt das „Niemandsland“. Zwischen dem Sechsten SG Müllenbach II und dem Letzten SG Weiler-Gevenich/Faid II tummeln sich neben den bereits erwähnten Büchelern und Moselkernern mit der SG Düngenheim II, dem SSV Ellenz-Poltersdorf II und dem TuS Treis-Karden II weitere Reserveteams – und eine erste Mannschaft. Der SV Beurener Höhe hat aber beileibe keine Bäume ausgerissen und belegt einen enttäuschenden achten Platz. Michael Bongard