Zweite Bundesliga – Das positive Gefühl für die anstehende Rückrunde wollen sich die Basketballerinnen des ASC Mainz im letzten Spiel des Jahres nicht mehr nehmen lassen. Das Team von ASC-Trainer Alexander Schoch erwartet am Samstag (Start: 18 Uhr) im Theresianum die TG Neuss zum Abschluss der Hinrunde in der Zweiten Bundesliga Nord.
Nach zuletzt ansteigender Form soll gegen den aktuellen Tabellenachten ein Erfolg her. Mit sieben Saisonsiegen würden die ASC-Frauen ihre Verfolgerposition hinter dem Führungsduo ChemCats Chemnitz und ASV Moabit Berlin festigen.
Es wäre nur eine Momentaufnahme, aber über den Jahreswechsel ein Anblick, mit dem Team und Trainer gut klar kämen. Schoch hält es da wie der Trainer des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05. „Ich habe ein Zitat von Thomas Tuchel gelesen, der die Bedeutung des letzten Punktspiels vor der Winterpause betont hat, weil die Tabelle länger stehen bleibe als sonst und die Spieler das mehr beeinflusse als zu anderen Zeitpunkten“, sagte der ASC-Coach. Das Jahresfinish macht also die klitzekleine Ausnahme, konzentriert Schoch sich ansonsten doch eher auf spielerische Akzente als auf Tabellenplätze.
Spielerisch gute Phasen ausbauen
Auch gegen die TG Neuss hat der Mainzer Trainer die (immer weiter entwickelte, aber noch nicht verinnerlichte) Spielkultur seiner Mannschaft im Blick. „Wir haben zuletzt phasenweise richtig guten Basketball gezeigt“, sagte Schoch. „Aber wir müssen diese Phasen ausbauen. Vieles entwickelt sich in die richtige Richtung, jetzt müssen wir Konstanz reinbringen.“ Der ASC-Trainer fordert von seinen Spielerinnen, offensiv wie defensiv konsequent in den Systemen zu bleiben. „Die Mädels müssen geduldig sein und dürfen nicht irgendwann Wildwest im Eins-gegen-Fünf spielen.“
Vertrauen die ASC-Frauen am Samstagabend ihren mannschaftlichen Qualitäten, sollten sie das Jahr mit einem Sieg beenden können. Insbesondere, wenn sie es schaffen, TG-Topscorerin Shacondra Lee James (22 Punkte im Schnitt) auf der Außenposition in den Griff zu bekommen. Die US-Amerikanerin ist offensiv mit Abstand die auffälligste Spielerin im Neusser Dress. Unterschätzen werden die ASC-Frauen ihre Gäste trotz der jüngsten Tendenzen – die TG kassierte zuletzt vier Niederlagen in Serie – aber nicht. Zu präsent dürfte noch die 55:74-Niederlage in Neuss aus der vergangenen Saison sein. Auch deshalb hielten die Mainzerinnen in den vergangenen zwei Wochen ohne Punktspiel den Rundenrhythmus mit Athletik- Wurf- und Mannschaftstraining aufrecht.
Die Tabellenkonstellation soll auch auf dem Feld zu sehen sein. „Wir können eine leichte Favoritenrolle sicher nicht von uns weisen“, bestätigt Schoch, der am Samstag auf Sunniva Ferri verzichten muss, die bei einem DBB-Lehrgang für die U16-Nationalmannschaft ist. Anna-Lisa Delp und Maria Neufurth waren zuletzt gesundheitlich etwas angeschlagen, werden aber dabei sein. Schoch gibt die Richtung vor: „Einen Ausrutscher wollen wir uns kurz vor Weihnachten nicht erlauben.“
Katja Puscher