Bad Sobernheim
Farbe bringt Leben in die Stadt
Udo Herber in der alten Videothek an der Bahnhofstraße, in der er seit Februar immer wieder neue, farbenfrohe Bilder ausstellt.

Bad Sobernheim. Die Idee Udo Herbers ist einfach: Mit Gemälden in leeren Schaufenstern die Tristesse an manche Stellen Sobernheims beseitigen.

Langsam, aber sicher wächst seine Gemäldesammlung weiter: Der Sobernheimer Udo Herber (60) stellt seit Mitte Februar immer wieder neue Acrylbilder in den Schaufenstern der alten Videothek an der Ecke Bahnhof- und Kreuzstraße aus (wir berichteten bereits). Damit will er ein wenig Farbe in die Stadt tragen, die an einigen Stellen nur trostlos leere Schaufenster und öde Fassaden zeigt.

Dass er die Räume vielleicht bald schon als echte Galerie und nicht nur als Ausstellungsraum nutzen kann, ist der Unterstützung der Hauseigentümerin zu danken. Schon denkt er daran, sich dort hin und wieder mit anderen Malern zu treffen und sich auszutauschen.

Gerne würde er weitere Schaufenster der Stadt mit seinen Bildern füllen; wer Gefallen an dieser Idee gefunden hat, kann sich bei ihm melden: Ringstraße 101.

Anke Wiechert, Leiterin des Heimatmuseums, hat er ein Bild angeboten, will es für die künftige Galerie des Museums im Erdgeschoss der Scheune kostenlos zur Verfügung stellen, wenn die Sanierung des momentan geschlossenen Museums beendet ist.

Unterdessen malt er weiter, ständig entstehen neue Bilder, 100 sind mittlerweile zusammengekommen. Er malt gegenständlich und abstrakt, setzt in seine Bilder Reliefspachtel ein, um die Farben mit Strukturen zu betonen. Am Ende überzieht er die Bilder mit einem fast unsichtbaren Schutz – das bewahrt die Farben. „Ich male alles, was ich sehe, alles was mir in den Sinn kommt, spontan oder geplant“, sagt Udo Herber. Oft entstehe erst beim Malprozess die Richtung eines Bildes. Eines will er nicht: sich wiederholen. „Ich suche mir immer neue Motive.“ Stefan Munzlinger