Winningen/Region
Extreme Regenfälle lassen Mosel ansteigen

Der Winninger Campingplatz ist derzeit geschlossen.

Sascha Ditscher

Winningen/Region - Der Campingplatz auf der Winninger Ferieninsel in der Mosel bleibt weiter gesperrt. Der extreme Niederschlag in der Nacht zu Montag hatte die Pegelstände so in die Höhe schnellen lassen, dass für einige Camper der Urlaub abrupt zu Ende war: "Wir mussten den gesamten Platz evakuieren", sagte Platzinhaber Thomas Lange gegenüber der RZ.

Winningen/Region – Der Campingplatz auf der Winninger Ferieninsel in der Mosel bleibt weiter gesperrt. Der extreme Niederschlag in der Nacht zu Montag hatte die Pegelstände so in die Höhe schnellen lassen, dass für einige Camper der Urlaub abrupt zu Ende war: „Wir mussten den gesamten Platz evakuieren“, sagte Platzinhaber Thomas Lange gegenüber der RZ.

Von unserer Reporterin Nina Borowski

Die Urlauber mussten auf das gegenüberliegende Grundstück, an den Bahnhof oder den Flugplatz in Winningen umziehen. Auch wenn die Pegelhöchststände zunächst überwunden sind, rechnet Lange damit, dass der Platz für mindestens eine Woche geschlossen bleiben muss. So lange wird es dauern, bis das Wasser wieder komplett zurückgegangen ist.

„Für den Moment haben wir das Schlimmste hinter uns“, sagte Holger Kugel, Leiter des Hochwassermeldezentrums in Trier. Die Pegel sinken. Doch endgültige Entwarnung gibt Kugel noch nicht: „Das kann noch mal wieder etwas ansteigen.“ Das „Hochwassertelefon“ wird auch in den nächsten Tagen noch besetzt sein. „Ab einem Pegel unter sieben Metern in Trier können wir den Meldedienst wieder einstellen, aber wir wollen weiter Informationen bereitstellen“, sagte Kugel. Eine Hochwassergefahr für den Rhein sieht Kugel hingegen nicht: „Das Moseleinzugsgebiet ist ganz anders als das am Rhein. Die hohen Pegelstände an der Mosel werden, wenn überhaupt, nur geringe Auswirkungen auf den Rhein haben. Hochwassergefahr besteht dort zurzeit nicht.“

Für die Campingplatzbesitzer an der Mosel ist Hochwasser an sich nichts Neues. Doch zu normalen Hochwasserzeiten, im Winter, sind die Plätze leer. Im Mai ist die Saison in vollem Gange: „Der Platz war ziemlich voll besetzt. Ich habe die Pegelstände die ganze Zeit im Internet verfolgt. Diese Möglichkeit ist eine riesige Erleichterung für uns“, sagte Lange. Ab einem Wasserstand von 4,60 Meter in Trier weiß Lange, dass es Zeit wird, den Platz zu räumen. Lange erinnert sich, dass „1983 fast auf den Tag genau eine ähnliche Situation da war. Da hatten wir aber einen Wasserstand von 10,80 Meter, was viel schlimmer war.“

Auf der Campinginsel Sonnenwerth in Hatzenport brachen nur ein paar Camper ihre Zelte ab – darunter besonders die Pfingsturlauber. Da der Platz insgesamt recht hoch liegt, wurden nur die Plätze direkt am Wasser geräumt. Die Zufahrt über die Landzunge bleibt aber weiterhin gesperrt. Hier gilt: Wer auf die Insel möchte, muss mit dem Boot fahren.

In dieser Jahreszeit ist Hochwasser alles andere als normal, sagte eine Sprecherin vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Frankfurt: „Die Niederschlagsmengen am Wochenende waren für die Region extrem. In vielen Orten ist das Monatsmittel für den Niederschlag schon deutlich überschritten.“ Schwankungen seien im Mai aber durchaus normal: „Der Mai ist einer der Übergangsmonate, und die können sich meist noch nicht entscheiden, wohin sie gehören wollen.“ Aufgrund der Niederschlagsmengen sei der Mai 2013 aber ein Ausreißer. Der Mai 2012 war ebenfalls einer, aber in die andere Richtung: Er war zu warm und zu trocken. Der Blick auf die nächsten Tage verspricht nur wenig Besserung: „Es bleibt weiter unbeständig und kühl. Wer zum Ende der Woche noch mal Schnee sehen möchte, der hat in den Mittelgebirgen oberhalb von 800 Metern Gelegenheit dazu“, sagte die Sprecherin vom DWD.