Hochstetten-Dhaun – Noch läuft das Planfeststellungsverfahren für die geplante Umgehung Hochstetten, doch das Ende ist absehbar: Im ersten Halbjahr 2011 dürfte das Verfahren abgeschlossen und Baurecht für die neue B 41 geschaffen werden, erwartet Thomas Wagner, stellvertretender Leiter des zuständigen Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Bad Kreuznach. Jedenfalls dann, wenn anschließend keine Klagen gegen den Beschluss eingehen und das Thema deshalb vor dem Verwaltungsgericht landet. „Dann verzögert sich das Ganze natürlich“, sagt Wagner.
Noch arbeiten die LBM-Mitarbeiter an einigen Prüfaufträgen, die sich vor allem mit Verbesserungen beim Lärmschutz beschäftigen. „Damit werden wir im ersten Quartal 2011 fertig“, so Wagner. Anfang September hatte die Behörde alle Bürger, die gegen die geplante Umgehungsstraße Einwände erhoben hatten, in Hochstetten-Dhaun zu einem Erörterungstermin gebeten. Dabei sei es vor allem um Lärmschutzfragen gegangen, die jetzt nochmals geprüft würden, berichtet er.
Hat die Bad Kreuznacher Behörde ihre Arbeit abgeschlossen, entscheidet voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2011 der Landesbetrieb Mobilität in Koblenz als Planfeststellungsbehörde über das Projekt. Geht der Daumen in Koblenz für die Umgehungsstraße hoch, ist der Beschluss rechtskräftig – und es kann gebaggert werden, sofern gegen die Entscheidung niemand klagt.
So schnell werden Maschinen und Bauarbeiter in Hochstetten allerdings wohl noch nicht zu sehen sein. Denn für das 16,1 Millionen-Euro-Projekt soll der Bund zahlen, der die Mittel dafür erst einmal in den Haushalt einstellen muss, wenn Baurecht geschaffen ist. „Deshalb ist noch völlig offen, wann es losgehen kann“, betont Wagner. Die Entscheidung über die Finanzierung werde in Berlin getroffen. Werner Müller, der VG-Bürgermeister, hofft jedenfalls „auf einen zeitnahen Baubeginn“. Es sei allerdings noch nicht bekannt, wann das Projekt vom Bund berücksichtigt wird. Seines Wissens steht das Vorhaben unter anderem in Konkurrenz mit einer geplanten Umgehungsstraße in Kastellaun. „Wir werden dafür kämpfen, dass nicht alles in den Hunsrück fließt“, kündigte Wagner an.
Die geplante Umgehungsstraße soll die chronisch überlastete Ortsdurchfahrt in Hochstetten entlasten und wird um die Gemeinde herumführen. Die Planungen sehen vor, dass die neue B 41 kurz vor dem Ortseingang aus Richtung Martinstein nach links abknickt und direkt hinter dem Ortseingang Richtung Kirn wieder auf die alte Trasse trifft. Ein 270 Meter langes Brückenbauwerk wird die Umgehungsstraße über Bahngleise und Kreisstraße 9 führen, die die beiden Ortsteile Hochstetten und Hochstädten verbindet.
Steht die Finanzierung für das Projekt, wird die reine Bauzeit nach Wagners Schätzungen zweieinhalb bis drei Jahre betragen. Ob sich der bislang geschätzte Kostenrahmen von voraussichtlich rund 16,1 Millionen Euro einhalten lässt, zeigt sich nach seinen Angaben erst dann, wenn die konkreten Ausführungspläne gemacht werden. Dann könnte sich der Betrag noch ändern. Insgesamt dürften sich die Kosten nach seiner Einschätzung allerdings in der geplanten Größenordnung bewegen. sjs