Bezirksliga – Wer glaubt, in der Fußball-Bezirksliga Nahe mangele es an Spannung, nur weil Spitzenreiter FSV Bretzenheim ungeschlagen vorneweg marschiert, der irrt. Und zwar gewaltig. Der FSV ist seinem ersten Verfolger zwar neun Zähler voraus, dahinter jedoch liegen vier Mannschaften – getrennt nur durch einen einzigen Punkt – im Clinch um Platz zwei. „Ich finde diese Tabellensituation super“, sagt Bastian Dietrich, der Spielertrainer des TuS Mörschied, „ist doch schön, wenn sich so viele Mannschaften um einen Platz streiten.“ Am Wochenende erreicht das Hauen und Stechen um Rang zwei seinen vorläufigen Höhepunkt: Da treffen die ersten Sechs in direkten Duellen aufeinander.
Dietrich und seine Mörschieder sind beim VfR Baumholder zu Gast. Aktuell teilt sich der VfR mit dem VfL Simmertal den zweiten Platz (beide 31 Punkte), der TuS Mörschied belegt gemeinsam mit der SG Spabrücken den vierten Rang (jeweils 30 Punkte). „Das wird wieder ein ganz wichtiges Spiel“, sagt Dietrich, dessen Mannschaft entscheidenden Anteil daran hat, dass es derzeit so eng an der Spitze zugeht. Am vergangenen Sonntag besiegte der TuS den damaligen Zweiten SG Spabrücken mit 4:0, so schob sich das Feld hinter dem FSV zusammen. „Richtig wertvoll wird der Sieg über Spabrücken natürlich erst, wenn wir gegen Baumholder nachlegen“, so Dietrich, „wenn wir weiter oben mitspielen wollen, müssen wir in Baumholder gewinnen. Aber wir dürfen nicht übermotiviert da rangehen. Ich habe Respekt vor dem VfR, das ist eine gute Mannschaft.“
Vor Saisonbeginn war das Team von Armin Rösler für die meisten Konkurrenten sogar der Topfavorit, strauchelte aber öfter als erwartet. In den zurückliegenden Spielen jedoch hat sich der VfR stabilisiert. „Da war unsere Abwehrleistung in Ordnung“, sagt Rösler, dessen Team mit 24 Gegentoren die mit Abstand meisten aus dem Spitzenquintett kassiert hat. „Das ist zu viel“, räumt Rösler ein, „aber wir haben daran gearbeitet und in den letzten drei Spielen gut gestanden. Daran wollen wir anknüpfen.“ Dennoch glaubt er, dass es „eine enge Kiste wird“. Schließlich kommt der TuS Mörschied mit 53 erzielten Treffern und der Empfehlung, nach Spitzenreiter Bretzenheim die torgefährlichste Mannschaft der Liga zu sein. Der FSV wiederum trifft auf den VfL Simmertal. Sollte der Zweite dem Ersten die erste Niederlage zufügen können, dürfte die Verfolgergruppe während sie sich um Rang zwei balgt sogar wieder ein bisschen Richtung Rang eins schielen.
Für den SV Niederwörresbach als Sechsten geht es derweil bei der SG Spabrücken darum, den Anschluss zu der Verfolgergruppe zu halten. Fünf Punkte trennen die Tabellennachbarn. SVN-Spielertrainer Sascha Nicolay sieht seine Mannschaft von der Spielstärke her in den aktuellen Gefilden eigentlich ganz gut aufgehoben. „Um den Aufstieg mitzuspielen, ist für uns vielleicht ein bisschen zu hoch. Da dürfen wir gar nicht dran denken“, sagt der Torwart, „aber wenn du in Spabrücken gewinnst, dann bist du automatisch im Rennen. Die Tabelle lügt da nicht.“
Am anderen Ende des Tableaus hofft Schlusslicht Bollenbacher SV auf das zweite Erfolgserlebnis der Saison. Das Team von Jochen Schneider trifft bei der SG Niederhambach/Schwollen an, dem Viertletzten. Bei einer Niederlage würde der Rückstand auf 14 Zähler anwachsen – und selbst der viertletzte Platz ist noch kein sicherer Nichtabstiegsplatz. Ein hoher Druck lastet auch auf dem Vorletzten FCV Merxheim II, der vor dem Spiel beim FC Hohl Idar-Oberstein nur einen Zähler besser dasteht als der BSV. Aufsteiger Hohl wiederum, derzeit punktgleich mit der SG Niederhambach, stünden die Punkte gut zu Gesicht, um sich vom Tabellenende zu entfernen. Gleiches gilt für den TuS Kirschweiler, der aber mit dem Tabellenachten SG Weinsheim einen stärkeren Gegner hat. Ohne allzu großen Druck treffen im Tabellenmittelfeld der SV Medard (7.) und der SV Weiersbach (9.) aufeinander. flo