Koblenz
Erst Dynamo – und dann die Bayern?

Der TuS-Geschäftsführer fiebert mit: Die Koblenzer Erfolge im DFB-Pokal gegen Düsseldorf und Hertha BSC bescheren Wolfgang Loos eine unerhoffte Mehreinnahme.

Thomas Frey

Koblenz. Zwischen Pokal-Euphorie und Liga-Alltag – bei TuS Koblenz ist man nach dem grandiosen Pokal-Erfolg gegen Hertha BSC darum bemüht, die Rückkehr in den Alltag reibungslos zu vollziehen. Gleichwohl blicken die Klubverantwortlichen gebannt auf die Pokal-Auslosung am Sonntag.

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Koblenz. Zwischen Pokal-Euphorie und Liga-Alltag – bei TuS Koblenz ist man nach dem grandiosen Pokal-Erfolg gegen Hertha BSC darum bemüht, die Rückkehr in den Alltag reibungslos zu vollziehen. Gleichwohl blicken die Klubverantwortlichen gebannt auf die Pokal-Auslosung am Sonntag.

Der Wirbel hat sich ein bisschen gelegt, aber auch gestern war in der Geschäftsstelle von Fußball-Drittligist TuS Koblenz jede Menge los. Selbst ein Fernseh-Team aus den Niederlanden hat sich angesagt, um zu erfahren, wie es Michael Stahl geschafft hat, den Ball aus 61 Metern im Tor unterzubringen. Der Pokal-Coup gegen Hertha und seine Folgen.

Wie Trainer Petrik Sander beobachtet auch Wolfgang Loos die Ereignisse, die sich in diesen Tagen rund um das Stadion Oberwerth abspielen, mit gemischten Gefühlen. „Wir sind derzeit europaweit im Gespräch“, freut sich der Geschäftsführer darüber, dass sich nebenbei auch der Werbewert ein bisschen erhöht hat. Geht es nach Loos, könnte es mit dem Fußball-abseitigen Rummel dann aber auch mal gut sein. Offenbar beschleicht den Manager die Sorge, dass das Glanzstück dem ein oder anderen Akteur zu Kopf gestiegen sein könnte.

„Wir sollten jetzt sehen, dass wir in den Alltag zurückkehren“, richtet Loos den Blick auf die nächsten Wochen, in denen es für die Koblenzer darum geht, den Abstand zu den unteren Tabellenregionen zu wahren. Am Sonntag (14 Uhr) kommt Dynamo Dresden aufs Oberwerth, dann geht's nach Saarbrücken, anschließend wartet Sandhausen. „Drei eminent wichtige Spiele“, mahnt Loos.

Parallel dazu müht sich der Herr der Finanzen, die Zahlen, die nach dem Weiterkommen im Pokal durch den Raum schwirren, richtig einzuordnen. 585 250 Euro sind dem Klub nach dem Verteilungsschlüssel des DFB schon sicher, im Falle einer Live-Übertragung könnte sich die Summe auf 909 250 Euro erhöhen. Ein Batzen Geld für die TuS. „Es ist aber nicht so, dass ich jetzt ein Festgeld-Konto anlegen muss“, so Loos, der vielmehr durchblicken lässt, dass die Mehreinnahmen zunächst einmal das wirtschaftliche Überleben in der Liga sichern. Loos: „Vorher hatte ich tiefrote, jetzt habe ich nur noch rote Zahlen.“

Angesichts dieser nach wie vor prekären Lage sind die Chancen wohl eher gering, dass Trainer Sander in der Winter-Transferperiode personell nachlegen darf. „Das ist erst dann ein Thema, wenn wir auch noch die nächste Runde überstehen sollten“, so der Geschäftsführer. Klar, dass sich Loos deshalb im Achtelfinale am 21./22. Dezember vor allem ein Heimspiel wünscht.

Die Bandbreite der möglichen Gegner reicht von Kickers Offenbach bis zu Bayern München. Nur eines darf aus Sicht der TuS nicht passieren: dass Glücksfee Alexandra Popp den Koblenzern ein Auswärtsspiel bei den Hessen beschert; auch das wäre möglich. Gegen alle übrigen Mitbewerber hätte die TuS Heimrecht. Am Sonntag gegen 18.30 Uhr wissen wir mehr – aber zuvor gilt bei den Blau-Schwarzen ab sofort die Konzentration dem Spiel gegen Dresden.

Sven Sabock