Bad Kreuznach
Ersatz-Keeper Tapalovic erlitt Kreuzbandriss

Mit diesem Griff bringt Malik Fathi den Duisburger Angreifer Olcay Sahan zu Fall. Elkin Soto schaut staunend hinterher. Am Ende gewinnen die 05er den Test mit 3:1. M Foto: Klaus Castor

Bad Kreuznach - Bundesliga-Spitzenreiter FSV Mainz 05 hat den 3:1 (0:1)-Sieg gestern im Testspiel vor etwa 1700 Zuschauern in Bad Kreuznach gegen den Zweitligisten MSV Duisburg teuer erkauft: Ersatztorhüter Toni Tapalovic musste mit Verdacht auf Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie die Partie vorzeitig beenden.

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Bad Kreuznach – Bundesliga-Spitzenreiter FSV Mainz 05 hat den 3:1 (0:1)-Sieg gestern im Testspiel vor etwa 1700 Zuschauern in Bad Kreuznach gegen den Zweitligisten MSV Duisburg teuer erkauft: Ersatztorhüter Toni Tapalovic musste mit Verdacht auf Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie die Partie vorzeitig beenden.

Mit der Auswechslung von Martin Pieckenhagen in der 74. Minute begann für den FSV Mainz 05 im Kreuznacher Möbusstadion gestern ein zehn-minütiges drunter und drüber mit bitterem Ausgang. Thomas Tuchel nahm den Routinier aus dem Kasten, brachte Toni Tapalovic, seinen zweiten Ersatztorhüter.

Der 30-Jährige nahm seinen Platz im Tor ein und sah, wie sein Mannschaftskollege Petar Sliskovic vorne zwei fette Chancen für den Bundesliga-Spitzenreiter versiebte. Der direkte Gegenzug nach einem Kopfball des 05-Stürmers, brachte den MSV Duisburg am Mainzer Strafraum in Freistoßposition. Ivica Grlic, der Spezialist, hob den Ball vor Tapalovics Gehäuse, MSV-Stürmer Olcay Sahan lief durch, vollstreckte am langen Pfosten, der Schiedsrichter erkannte auf abseits.

Im gleichen Moment fiel der 05-Keeper um wie vom Schlag getroffen und musste nach Behandlung raus. Gleichzeitig gab es lang anhaltende Diskussionen mit dem Schiri, weil die 05er schon ihr Wechselkontingent erfüllt hatten. Die beiden Kapitäne Grlic und Andreas Ivanschitz debattierten, MSV-Trainer Milan Sasic ebenfalls mit dem Referee. Die Folge: Florian Heller zog sich ein Torwarttrikot über, stellte sich ins Tor. Drei Minuten später stürmte Pieckenhagen aus der Kabine, übernahm wieder, Heller ging auf seinen Verteidigerplatz.

Ein unterhaltsames Kuriosum

Wenn nicht das Ergebnis niederschmetternd wäre für Toni Tapalovic. Die erste Diagnose: Verdacht auf Riss des vorderen Kreuzbandes sowie des Innenbandes im rechten Knie. Eine Kernspintomografie am Montag soll genauere Aufschlüsse über den Grad der Verletzung geben.

Ansonsten war dieses Testspiel gegen den Zweitligisten eine Halbzeit lang eine eher zähe Angelegenheit. Tuchel schickte seine Elf in einem 4-4-2 mit Raute aufs Feld gegen den MSV, der sich in einem 4-2-3-1 präsentierte. Srdjan Baljak, der Ex-05er, gab die einzige Spitze. Filip Trojan, vom Bruchweg an den Zweitligisten ausgeliehen, spielte auf der zehn. Die 05er übernahmen zwar nach einer Anlaufzeit komplett das Geschehen, ohne allerdings Chancen zu erarbeiten. Viel Ballbesitz, keine zielgerichteten Kombinationen. Und ein unnötiges Gegentor. Malik Fathi sah bei einem Abwehrversuch im Strafraum nicht sonderlich gut aus und wurde für die Aktion mit einem Foulelfmeter bestraft. Pieckenhagen wehrte Grlics Schuss zunächst ab, doch der MSV-Spielmacher setzte nach und erzielte das 1:0.

Erst nach dem Wechsel entwickelte sich das 05-Spiel besser. Die Mainzer agierten beweglicher. Beide Mannschaften fanden nun mehr Räume und es regnete Chancen auf beiden Seiten. Ein schöner Diagonalpass von Ivanschitz auf den im Strafraum frei stehenden Elkin Soto, der nur noch an Torhüter David Yelldell vorbeischieben musste, brachte den Ausgleich. Haruna Babangida setzte sich beim 2:1 der Mainzer rechts durch, passte flach vors Tor, Sliskovic vollstreckte aus kurzer Distanz. Beim 3:1 flankte Heller von links auf den langen Pfosten, der mitgelaufene Mario Vrancic erzielte mit einem wuchtigen Kopfball den Endstand.

Petar Sliskovic vergab zwei weitere Großchancen. Beim MSV scheiterte der starke Sahan dreimal, und Baljak verfehlte in seiner einzigen nennenswerten Szene per Vollspannschuss das Tor. (rr/jös)