„Ich war auf der Suche nach einem spielenden Kotrainer. Das sollte aber nicht irgendeiner werden, sondern einer, dem ich auch mal zutraue, meine Nachfolge anzutreten. Schließlich werde ich nach dem Ausscheiden von Günter Nessel in Fürfeld der Trainer im Kreis Bad Kreuznach sein, der am längsten in einem Verein tätig ist“, berichtet Enkler, der bereits seit 14 Jahren auf der Trainerbank sitzt, zunächst für den TuS Gutenberg und seit dem Zusammenschluss für die SG. „Ich habe Typen angesprochen, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie zu mir und zu uns passen. Sie sollten Attribute haben, die mir wichtig sind. Dinge wie Vereinstreue und Empathie. Fußballsachverstand setze ich da eigentlich schon voraus“, erläutert Enkler, der sich mit fünf Kandidaten getroffen hat. „Normalerweise lasse ich solche Gespräche immer sacken, aber nach dem Gespräch mit Arthur war ich einfach nur begeistert, vor allem über die Art, wie er über Fußball und seine Ansichten zum Trainerjob gesprochen hat. Dabei war Arthur mit seinen 26 Jahren der jüngste Kandidat. Aber ich sehe in ihm ein großes Trainertalent“, erläutert Enkler, der auch Abteilungsleiter des TuS Gutenberg ist.
Gontscharow tritt die Nachfolge von Marcel Kropp an. „Ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass es für einen Trainer sehr hilfreich ist, sich jemanden an seine Seite zu holen, sich auszutauschen, seine Trainingsarbeit zu reflektieren. Marcel hat das super gemacht. Er hat uns aber mitgeteilt, dass er aufgrund eines Umzugs nicht mehr zur Verfügung steht“, berichtet Enkler.
Sein guter Eindruck von Gontscharow verfestigte sich auch bei der Vorstellung des neuen Coaches im Mannschaftskreis. „Er hat die richtigen Worte gefunden, alle waren begeistert“, berichtet Enkler. Auch Björn Strack, Abteilungsleiter des SV Waldlaubersheim und Trainer der zweiten SG-Mannschaft, freut sich über Gontscharows Einstieg: „Wir sind sehr glücklich mit der Lösung. Arthur wird eine Bereicherung sein und vielleicht ist er ja ein Magnetpunkt, der Spieler anzieht.“
Ein dritter Mann im Trainerteam macht auch deshalb Sinn, weil die SG über viele Fußballer verfügt. „Es gab ein Training im Sommer, da kamen 38 Jungs. Wir haben die Quantität für die A-Klasse, es fehlt aber an der Qualität. Das müssen wir über über den Teamgeist wettmachen und Gemeinschaft leben. Das gelingt nicht immer, aber wir müssen es versuchen, das ist mein Ansatz von Fußball“, erläutert Enkler, der größten Wert auf die Einheit von erster und zweiter Mannschaft legt. „Die Erste lebt von der Zweiten, beispielsweise bei Ausfällen. Aber mehr noch: Die Zweite ist die Seele eines Vereins. Dahinter steht auch Arthur zu 100 Prozent“, erläutert Enkler. Gontscharow bestätigt: „Zusammenhalt und Vereinstreue wird in der SG ganz groß geschrieben. Diese Werte möchten wir als Trainergespann dafür nutzen, das Sportliche gemeinsam Woche für Woche attraktiver und erfolgreicher zu gestalten. Die Mannschaft strahlt weitaus mehr aus, als es der jetzige Tabellenstand hergibt.“ Zum Verlauf der Gespräche sagt der bisherige Rüdesheimer: „Marco und ich waren ab Minute eins auf absoluter Augenhöhe, was die Ideen für die kommende Saison angeht. Wenn die Jungs kommende Runde genau so eine Trainingsbeteiligung an den Tag legen wie in dieser Saison, dann habe ich keine Zweifel daran, dass wir Fortschritte machen werden und das in Punkte ummünzen.“
In welcher Klasse das sein wird, ist offen. Die SG kämpft in der A-Klasse gegen den Abstieg. „Natürlich wäre es schön, wenn wir drinbleiben. Wenn nicht, werden wir aber in der B-Klasse eine gute Rolle spielen. Ich bin ein Mensch, der immer das Positive sieht“, sagt Enkler. Seit großes Vorbild als Trainer ist sein Opa. Hans Enkler trainierte noch im Alter von 65 Jahren. „So weit möchte ich es nicht kommen lassen. Mit 50 wollte ich mich spätestens zurückziehen, und deshalb ist das Ende absehbar“, sagt der 46-Jährige, der hofft, in Gontscharow einen adäquaten Nachfolger an die Aufgabe heranführen zu können.