Rheinlandliga – Die SG Eintracht Lahnstein und die SG Ellscheid haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie derzeit zurecht die Kellerkinder der Rheinlandliga sind. In einer Partie auf schwachem spielerischen Niveau trennten sich beide Teams 0:0. „Das war Not gegen Elend“, fand auch Lahnsteins Trainer Michael Enkirch.
Hälfte eins war kaum der Rede wert, das änderte sich jedoch nach dem Pausentee: Ellscheid wirkte wesentlich engagierter und kam mit Schwung aus der Kabine. Jan Fritz scheiterte nach 47 Minuten aus halbrechter Position an Lahnsteins Keeper Christian Schlosser, nur drei Minuten später drosch Eintrachts Daniel Arzheimer im eigenen Strafraum über den Ball, Ellscheids Stephan Schmitz aber beförderte das Geschenk in den Lahnsteiner Nachmittagshimmel. Und die Enkirch-Elf hatte Glück, als Gästestürmer Jan Fritz nach einer flachen Hereingabe den Ball aus vier Metern in die Arme des Lahnsteiner Keepers schob (61.). Die beste Eintracht-Chance war zugleich ein Beleg dafür, dass es derzeit an der spielerischen Klasse mangelt. Bei einem Konter brauchte Sascha Nehrhoff den Ball nur nach rechts auf Tobias Uran schieben – dieser wäre dann alleine auf Ellscheids Keeper Andreas Sicken zugelaufen. Doch der ungenaue Pass von Nehrhoff drängte Uran viel zu weit nach außen ab.
In einer hektischen Schlussphase kochten dann noch einmal die Emotionen hoch. Schiedsrichter Klaus Rupp hatte es verpasst, bei zahlreichen gelbwürdigen Aktionen die Karte zu ziehen, Ellscheids Stephan Schmitz hätte nach einem heftigen Nachtreten gegen Murat Aydin gar vom Platz gehört.
In der 88. Minute aber lag Rupp richtig, als er nach einem Foul von Vernatius Emeka – bis dahin bester Lahnsteiner – an Sebastian Stolz auf den Elfmeterpunkt zeigte. Doch Lahnsteins Keeper Schlosser parierte sowohl den Strafstoß von Sebastian Hilgers als auch den Nachschuss von Stephan Schmitz. Als nur eine Minute später kurz vor der Ausführung eines Freistoßes Gästespieler David Trumm lautstark zu Boden fiel, zeigte Rupp Emeka die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit (90.). Weitere „Schubsereien“ auf dem Platz blieben unbestraft, es blieb am Ende beim torlosen Unentschieden. SGE-Trainer Jörg Stölben ärgerte sich: „Von den Chancen her wäre der Sieg verdient gewesen. Wir haben wie im Vorjahr die Seuche bei Elfmetern. Lahnstein hat gut gekämpft, aber wir hatten uns mehr erhofft.“
Ellscheid: Sicken – Gräfen (81. Stolz), Mayer, Haes, Osiewacz – Trumm, Blank, Fritz (71. Hotho), Schmitz, Weirich, Hilgers.
Nächste Aufgabe für Ellscheid: am Samstag (18 Uhr) gegen Wirges II. Tom Neumann