Mechtersheim
Elfmeterheld Adami bringt SC Idar ins Viertelfinale

Mechtersheim - Nico Adami war der Held des SC Idar-Oberstein im Achtelfinale des Fußball-Verbandspokals beim TuS Mechtersheim. Der Schlussmann parierte im Elfmeterschießen zwei und in der regulären Spielzeit einen Strafstoß und hatte somit einen riesigen Anteil am 7:6-Sieg des SC Idar-Oberstein. Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2, nach der Verlängerung 3:3 gestanden.

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Mechtersheim – Nico Adami war der Held des SC Idar-Oberstein im Achtelfinale des Fußball-Verbandspokals beim TuS Mechtersheim. Der Schlussmann parierte im Elfmeterschießen zwei und in der regulären Spielzeit einen Strafstoß und hatte somit einen riesigen Anteil am 7:6-Sieg des SC Idar-Oberstein. Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2, nach der Verlängerung 3:3 gestanden.

Schlimme Fehlentscheidung

Die 169 Zuschauer in Mechtersheim erlebten einen echten Pokalkampf voller Dramatik und Spannung, die auch von Schiedsrichter Marcel Schütz mit einer schlimmen Fehlentscheidung in der Verlängerung begünstigt wurden. In der 98. Minute bog Marc Biedenbach alleine auf das Tor des SC Idar-Oberstein ab. Adami kam heraus, spreizte die Beine, machte sich breit, um den Winkel zu verkürzen. Mit Erfolg: Biedenbach schob die Kugel am Kasten vorbei. Doch nach dem Abschluss stolperte der Stürmer über die Füße von Adami. Und zum Entsetzen der Idarer entschied der Referee auf Foulelfmeter – eine wirklich unmögliche Fehleinschätzung der Szene. Marvin Sprengling blieb unbeeindruckt und versenkte die Kugel links unten zum 3:2 für Mechtersheim (99.). Die Partie schien entschieden.

Es war bereits der zweite Elfmeter, der Mechtersheim zugesprochen worden war. In der 11. Minute schoss Jan-Michael Drese, und der Ball prallte in Gesichtshöhe an die Hände des sich weg drehenden Paul Garlinski. Dieser Strafstoß war vertretbar – aber Adami hatte an diesem Abend eine Nase für Elfmeter. Sowohl beim verwandelten Strafstoß in der Verlängerung als auch bei allen Schüssen im Elfmeterschießen lag der Schlussmann zumindest in der richtigen Ecke – oder parierte sogar. So auch in der 12. Minute gegen Manuel Hornig. Der Torwart hielt so zunächst die 1:0-Führung fest, die dem SC Idar-Oberstein bereits in der dritten Minute gelungen war. Christoph Schmell traf per Kopf nach einer Freistoßflanke von Nico Pantano.

Mutige, offensive Ausrichtung

Wer den SC Idar-Oberstein in seinen bisherigen – meist schwachen – Spielen der laufenden Saison gesehen hatte, der konnte kaum glauben, wie stark und selbstbewusst sich das Team präsentierte. Das Trainergespann Thomas Riedl/Olaf Marschall hatte eine betont offensive Aufstellung gewählt und außerdem auch eine ebenso offensive wie mutige Ausrichtung vorgegeben. Der SC Idar attackierte von Beginn an früh. Zudem schaltete das Team bei Ballgewinn enorm schnell um und sezierte in der Anfangsphase die TuS-Deckung mit schnellen, schnörkellosen Pässen in die Tiefe. Die „Sechser“ Michael Lehmann und Christoph Lawnik erhielten von Marschall dafür ein Sonderlob.

Doppelchance zum 2:0

Ehe Mechtersheim die Ausgleichschance per Elfmeter hatten, musste der SC eigentlich 2:0 führen. Nach tollem Angriff scheiterten aber Pantano und Schmell innerhalb weniger Sekunden an Konstantin Stengel im Mechtersheimer Kasten (5.). Nach dem Elfmeter verlor der SC allerdings die Kontrolle über die Partie. Mechtersheim hatte sich in die Partie gebissen und schaffte schnell den Ausgleich. Hornig steckte auf den rechts außen heranbrausenden Julian Scharfenberger durch, der präzise vors Tor flankte, wo Drese per Kopf zum 1:1 vollendete (15.). Sieben Minuten später vergab Hornig die nächste Chance, die nach dem gleichen Muster vorbereitet worden war.

SC steckt auch Rückschläge weg

Bemerkenswert allerdings: Diesmal ließ sich der SC von Rückschlägen nicht irre machen. das Team eroberte sich die Spielkontrolle zurück und schaffte im Anschluss an ein aggressives Pressing sogar das 2:1. Andy Riemer spielte letztlich Moussa Dansoko frei, der Torwart Stengel bezwang (29.). Sekunden vor der Pause versäumten es die Idarer dann, den Mechtersheimern den vorentscheidenden Schwinger zu verpassen. Wieder war eine tolle Kombination nach schnellem Umschalten der Ausgangspunkt. Lehmann umkurvte den Torwart, schloss aber nicht selbst ab, sondern passte auf Dansoko, der dann aus aussichtsreicher Position am Tor vorbei schoss (45.).

„Die zweite Halbzeit hat mir dann nicht gefallen, da waren wir wieder zu passiv“, mäkelte Coach Marschall und hatte Recht. Der SC ging nun nicht mehr so aggressiv zu Werke, störte nicht mehr so früh und verursachte zu viele gefährliche Standardsituationen. Es reichte für Mechtersheim zwar lange nur zu Halbchancen, aber die Gastgeber waren am Drücker. Trotzdem hätte der SC das 3:1 nach einem Konter erzielen können, aber Andy Riemer übersah den im Rückraum vor dem Tor vollkommen freien Pantano und schloss aus spitzem Winkel ab. Stengel konnte abwehren (66.).

2:2 nach SC-Großchance

Schlimmer als die vergebene Chance war aber die Tatsache, dass sich daraus das 2:2 entwickelte. Denn jetzt schaltete Mechtersheim gut um. Der SC schaffte es nicht, die Situation aufzuklären, und so setzte sich Rami Zein rechts im Strafraum auf der Grundlinie in Szene. Seinen scharfen Pass in die Mitte drückte schließlich Hornig über die Linie (67.). Bis zur Verlängerung gab es dann zwar viel Aufregung und Hektik – wirklich Wichtiges passierte allerdings nicht mehr. Die Extrazeit hatte es dann aber in sich. Auf einmal war der SC wieder besser in der Partie und hatte in der 95. Minute eine Doppelchance. Zunächst scheiterte Simon Maurer an Stengel, ehe der mittlerweile eingewechselte Alfonso Marte im Anschluss an die folgende Ecke mit einem Hinterhaltschuss den Pfosten traf. Doch dann kam die Elfmeter-Fehlentscheidung, und der SC schien ausgeschieden zu sein.

Doch das Team, angetrieben vom lautstarken Kapitän Christoph Schunck zeigte eine bemerkenswerte Reaktion. Andy Riemer vergab per Kopf zunächst noch das 3:3 (105.). Doch in der 112. Minute schlug Paul Garlinksi im Anschluss an eine Ecke und eine Kopfballablage von Schunck zu – 3:3. Drei Minuten später brauchten die Idarer noch einmal Glück, als Gronbach vom rechten Fünfmetereck mit dem Außenrist das sperrangelweit offene Tor verfehlte.

SC im Elfmeterschießen besser

Im Elfmeterschießen entschied dann nicht nur die Glücksgöttin. Die einbezogenen SC-Spieler waren hier schlicht besser und kälter als ihre Kontrahenten. Während alle Mechtersheimer Strafstöße eine ziemlich wackelige Angelegenheit waren, trafen die Idarer Lehmann, Maurer, Marte, Schwartz ganz sicher ins Netz. Adami parierte schließlich zweimal und sicherte somit den verdienten Einzug in Viertelfinale.