Bei allem Loben der Mannschaftsleistung wäre es ohne einen nichts geworden mit Heimpunkt und Verlängerung: Was Torhüter Jan Guryca in den Hannoveraner Druckphasen – und davon gab es einige – alles wegfischte, war grandios. Ohne ihn hätte es nach dem ersten Drittel, in dem die permanent in die Defensive gedrängten Einheimischen erst nach 13 Minuten ihren ersten Torschuss abgaben, nicht 0:0 gestanden. Etliche Guryca-Glanzparaden und zwei Pfostentreffer von Robin Thomson (11.) sowie Jan Pietsch (18.) stellten Hannovers Geduld auf die Probe.
Nschdem Pascal Grosse (24.), Christoph Kabitzky (31.) und Fedor Kolupaylo (33.) für die Gäste den Bann gebrochen hatten, schwanden die Hoffnungen im EGDL-Lager. 0:3 nach etwas mehr als der Hälfte der Spielzeit, ein verschossener Penalty durch Cheyne Matheson (31.), zwei vergebene Alleingänge von Henry Wellhausen sowie Ross John Reed und dazu noch ein permanenter Kampf mit Dennis Kiefer, einem der beiden Hauptschiedsrichter, mit dessen Entscheidungen Lörsch und Co. haderten – es sprach nicht viel für die Gastgeber. Als dann die Diezer und Limburger endlich auch einmal in Überzahl spielen durften, witterten sie durch Marc Zajics Anschlusstreffer Morgenluft (36.). Und noch mehr: In einer Phase, als die Partie begann dahinzuplätschern, brachte David Lademann wieder Feuer in die Angelegenheit. Sein Schuss ließ Hannover-Keeper Ansgar Preuß nicht gut aussehen (48.). „Jetzt oder nie“ hieß es in der Endphase. Diesmal verhängte Kiefer eine zweifelhafte Strafe gegen 0:1-Torschütze Grosse, wenige Sekunden später stand nach Valery Trabuccos Rückpass in die Wechselzone plötzlich ein Hannoveraner zu viel auf dem Eis, und diese waren nach dem fälligen Pfiff nur noch zu dritt. Die Rockets sahen ihre Chance auf den Coup und nutzten sie. Ross John Reed schoss von der rechten Seite, der aufgerückte Steve Slaton (58.) verwertete den Abpraller – Verlängerung.
„Wir hatten die Partie unter Kontrolle, haben unsere Chancen aber nicht genutzt und so entwickelte sich am Ende ein offenes Spiel“, bilanzierte Hannovers Trainer Tobias Stolikowski, der dieser Tage genauso wie Lörsch ein lange Liste mit Ausfällen beklagen muss. Am Ende setzte sich beim in der Verlängerung vorherrschenden Kräfteverhältnis von drei gegen drei nicht unerwartet die individuelle Klasse der Skorpione durch. Valery Trabucco stach zu. Da war selbst der überragende Guryca (57 abgewehrte Schüsse) machtlos.
Diez-Limburg: Guryca, Busch – Valenti, Seifert, Wächtershäuser, Marek, Halbauer, Slaton – Maier, Bruch, Firsanov, Lehtonen, Lademann, Wellhausen, Zajic, Droick, Reed, Matheson.
Schiedsrichter: Florian Fauerbach/Dennis Kiefer.
Strafminuten: 18:14 + Disziplinarstrafe gegen Trabucco.