Genauso wie die am Dienstag am Heckenweg mit 10:3 siegreichen Hamburg Crocodiles kämpfen auch die Herner noch um den sechsten Platz, der zum direkten Einzug in die Play-offs berechtigt. Doch im Gegensatz zu den Hanseaten war dem HEV das nur bedingt anzumerken. Sie machten viel zu wenig aus der im Kader steckenden Qualität.
Kevin Loppatto stellte den Puckjägern vom Gysenberg früh die Quittung aus. Schon nach vier Minuten überlistete der US-Amerikaner den erst 19-jährigen HEV-Schlussmann Sebastian Wieber mit einem „Bauerntrick“. Danach machte Jan Guryca noch einmal deutlich, warum er seine Mannschaft so oft in dieser Spielzeit vor (noch) Schlimmerem bewahrte. In der 28. Minute konnte aber auch er gegen Marcus Marsall nichts ausrichten. Die Gäste waren mit einer besseren Körpersprache aus der Kabine zurückgekommen, büßten diese aber alsbald wieder ein und verfielen in den Trott aus dem ersten Drittel. Gleichzeitig ließen sich die Raketen vom Ausgleich nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil: Nach 30 Minuten wurde das Team von Jan Pantkowski wieder aktiver, suchte seine Chance und traf sogar in Unterzahl. Niko Lehtonen zog ab und traf zum umjubelten 2:1.
Auch im Schlussabschnitt war zwischen dem Underdog von der Lahn und den Gästen kein großer Leistungsunterschied zu erkennen. Zur kompletten Überraschung fehlten den Gastgebern viereinhalb Minuten. Marcus Marsall glich in einer HEV-Druckphase aus und rettete den Favoriten in die Verlängerung. Bitter für die EGDL, die sich für ihre beherzte Leistung mehr verdient gehabt hätte. Dass die Rockets am Ende verloren, passt ins Gesamtbild dieser Saison. Robert Peleikis beendete die Begegnung nach 126 Sekunden in der Verlängerung.
Der Abschied danach: kurz und schmerzlos. Die Spieler applaudierten in Richtung Ränge, Vertreter des EGDL-Fanclubs „Rockets Supporter“ überreichten David Lademann ein Andenken, während sich der Rest bereits auf dem Weg in die Kabine befand. Wer dann in der Saison 2022/23 aufs Heckenweg-Eis zurückkehrt, bleibt abzuwarten. Ein neuerlicher Umbruch wäre keine Überraschung...
René Weiss/Stefan Nink
Diez-Limburg:Guryca – Valenti, Seifert, Wächtershäuser, Slaton, Weis, Bettahar – Drover, Firsanov, Lehtonen, König, Lademann, Wellhausen, Krymskiy, Loppatto, Richter.
Schiedsrichter: Licau/Berger.
Zuschauer: 96 – Strafminuten: 8:4.
Tore: 0:1 Loppatto (4.), 1:1 Marsall (28.), 2:1 Lehtonen (35.), 2:2 Marsall (55.), 2:3 Peleikis (63.).
Nächste Aufgabe für die EGDL: am Freitag, 20.30 Uhr, bei den Herforder Ice Dragons.