Vorstandsmitglied Michael Schmidt hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen anderen Kenntnisstand: Die drei Kölner Förderlizenzspieler Leonhard Korus, Justin Büsing und Sandro Mayr seien für die nächste Aufgabe erneut kein Thema, weil sie durch die in der DNL eingelegte U 20-WM-Pause eine Woche Urlaub genießen und laut Schmidt infolge ihrer Booster-Impfung zudem eine Woche Sportverbot auferlegt bekamen. Leon Köhler dürfte durch das parallel angesetzte Hessen-Derby der Bad Nauheimer gegen die Kassel Huskies ebenfalls außen vor sein, und Mark Shevyrin habe am Sonntag in Halle einen Schläger abbekommen, weshalb er gegen Herne fehlte. Zumindest kündigte Schmidt an, dass Jan Guryca gegen die Indians wahrscheinlich wieder das Tor hütet, „wenn alles gut geht“.
Beneidenswert sind die EGDL-Torhüter dieser Tage wahrlich nicht. Louis Busch kassierte am zweiten Weihnachtsfeiertag in Halle acht Gegentore, das gleiche „Schicksal“ ereilte nun Tim Stenger gegen Herne. Vier davon bereits in den ersten 16 Minuten. „Herne ist im ersten Drittel gut und schnell durch die neutrale Zone gekommen. Da haben wir die Qualität dieser Mannschaft gesehen. Danach war das Spiel für uns fast schon gelaufen“, sagte van Iersel zum 0:4-Zwischenstand nach 20 Minuten durch Tore von Kevin Orendorz (4.), Artur Tegkaev (12.), Nils Elten (14.) und Dennis Swinnen (16.). Benjamin Hüfner legte nach Wiederbeginn schnell das 0:5 nach (22.). Die Ruhrpottler kontrollierten das Geschehen und demonstrierten, dass sie zu wesentlich mehr in der Lage sind als der derzeit siebte Tabellenplatz aussagt. Wenige Teams haben in dieser Saison bei ihren Auftritten an der Lahn so überzeugt wie der HEV. „Heute sind wir sehr gut gestartet, wir waren direkt da. Leider haben wir in dieser Saison aber auch immer wieder Spiele, in denen nichts geht“, kommentierte Gästetrainer Danny Albrecht. „Ab dem zweiten Drittel war es dann eine mentale Geschichte, wenn du deutlich führst.“ Auch deshalb konnten die Rockets die Partie zahlenmäßig nun offener gestalten. Beim 1:4 hatte Steve Slaton Glück, dass Hauptschiedsrichter Patrick Steven den Treffer anerkannte, obwohl er die Partie zuvor schon unterbrochen hatte (28.). Diesen Moment des Herner Ärgers nutzte Kyle Brothers nur 15 Sekunden später zum Doppelschlag. Die Miners reagierten wütend, legten direkt wieder den Schalter um. Artur Tegkaev (32.), Andreas Moberg (34.) und Dennis Swinnen (40.) trafen gleich dreifach das rote Torgestänge, Orendorz (35.) und Denis Fominych (49.) hingegen fanden den Weg vorbei an Stenger und Pfosten beziehungsweise Latte.
Auch in Durchgang Nummer drei durften die Diezer und Limburger innerhalb kurzer Zeit zweimal jubeln. Alexander Seifert und Kevin Lavallee (beide 48.) betrieben etwas Ergebniskorrektur. Dass die Raketen die Partie mit dem gleichen Resultat wie zwei Tage zuvor in Halle abschlossen, lag an Tomi Wilenius, der in der 51. Minute den Endstand markierte.
EG Diez-Limburg: Stenger – Ketter, Valenti, Seifert, Wächtershäuser, Bettahar – Lehtonen, König, Slaton, Lademann, Wellhausen, Lavallee, Vogel, Matheson, Brothers.
Schiedsrichter: Patrick Steven / Patrick Mylius
Zuschauer: Keine zugelassen.
Strafminuten: 8:12.
Tore: 0:2 Kevin Orendorz (4.), 0:2 Artur Tegkaev (12.), 0:3 Nils Elten (14.), 0:4 Dennis Swinnen (16.), 0:5 Benjamin Hüfner (22.), 1:5 Kevin Lavallee (28.), 2:5 Kyle Brothers (28.), 2:7 Denis Fominych (39.), 3:7 Alexander Seifert (48.), 4:7 Kevin Lavallee (48.), 4:8 Tomi Wilenius (51.).
Nächste Aufgaben der EGDL: am Donnerstag, 20 Uhr, in Diez gegen die Hannover Indians; am Sonntag, 18 Uhr, bei den Icefighters Leipzig.