Rheinlandliga – Wenn der Kunstrasen in Zell über Nacht nicht zu einer Eisfläche geworden ist, dann begrüßt die SG Bullay/Zell/Alf am Samstag (18 Uhr) zum Ausklang der Hinrunde die SG Kyllburg/Badem. Der Heimatverein von Ex-FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel belegt momentan einen ausgezeichneten sechsten Tabellenplatz, obwohl die Eifeler nur 4 ihrer 26 Punkte auf fremden Terrain eingefahren haben.
Die SG Bullay hat innerhalb der nächsten sieben Tage eine große Gelegenheit, die von Trainer Jörg Bach anvisierte 20-Punkte-Marke vor der Winterpause zu knacken. Erst kommen amSamstag auswärtsschwache Kyllburger nach Zell, in einer Woche ist das Schlusslicht Lahnstein an der Mosel zu Gast. „Wir müssen kratzen, beißen, spucken – und gewinnen“ fordert Bach vor den beiden überlebenswichtigen Heimspielen.
Eine ähnlich starke Leistung wie beim 2:2 in Dörbach würde dem Coach sicher gefallen: „Das war nicht alltäglich, was wir da abgeliefert haben.“ Neben Bach saßen auf der Bank nur noch Ersatztorwart Daniel Konrath und Reserve-Akteur Sebastian Markert. Der Rest des 20-Mann-Kaders war verletzt und musste wie Peter Ibald und David Wieber kurz vor Anpfiff absagen. Das Duo dürfte gegen Kyllburg wieder dabei sein, dafür fehlt Özgür Akin nach seiner Roten Karte in Dörbach. „Das Strafmaß ist noch nicht bekannt, aber ich denke, Akin hat Winterpause“, rechnet Bach in den ausstehenden drei Partien nicht mehr mit dem Mittelfeldmann. Das gleiche gilt für Bastian Herdzina (Bänderriss) und Marc Mees (Muskelfaserriss).
Wieder fit ist dagegen Kapitän Sven Miedreich, er hat seine Zerrung auskuriert. Doch Miedreich droht wieder auszufallen – aus einem schönen Grund. Der Defensivmann wird an diesem Wochenende Vater. „Ganz Zell wartet sehnsüchtig auf das Baby“, sagt Trainer Jörg Bach. „Das wäre überragend, wenn Sven Vater wird – und uns zudem noch auf dem Platz helfen kann.“
Mit oder ohne Miedreich – für Bach zählt am Samstag nur ein Sieg. Da ist es für ihn auch nur eine „Randnotiz“, dass Kyllburg auswärts (vier Remis, drei Niederlagen, null Siege) fast gar nichts gerissen hat. Daheim sind die Eifeler eine Macht, 22 von 24 möglichen Punkten hat Kyllburg dort geholt, nur Salmrohr hat eine ähnlich formidable Heimbilanz. „Kyllburg ist individuell stark besetzt, sie stehen zurecht im oberen Tabellendrittel“, spielt Bach auf die Eifeler Offensivtrümpfe Mike Schwandt, Michael Mayer-Nosbüsch oder Alex Berscheid an – und glaubt deshalb an ein baldiges Ende der Kyllburger Auswärtsflaute: „Sie werden irgendwann ein Auswärtsspiel gewinnen. Das muss ja nicht bei uns passieren – und das wird es auch nicht.“ mbo