Torsten Klein, Direktkandidat von Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Montabaur, tritt erstmals bei der Bundestagswahl an
Ein Espresso und dazu etwas Berliner Schnauze: Torsten Klein (Grüne) tritt erstmals bei der Bundestagswahl an
Torsten Klein möchte für Bündnis90/Die Grünen in den Bundestag.
BildWert Hilpert

„Taten statt Worte“. so lautet der Wahlslogan von Torsten Klein aus Oberhaid. Der Vorstandssprecher des Kreisverbandes Westerwald von Bündnis 90/Die Grünen tritt bei der Bundestagswahl am 26. September als Direktkandidat der Grünen im Wahlkreis Montabaur an. Zum ersten Mal in seiner noch recht kurzen (kommunal-)politischen Karriere bewirbt sich der 59-jährige Wirtschaftsmanager und Lebensmitteltechnologe um ein Mandat in Berlin.

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Torsten Klein möchte für Bündnis90/Die Grünen in den Bundestag.
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Zügig trinkt der dreifache Patchwork-Familienvater im Gespräch seinen Espresso und sagt entschlossen: „Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig.“ Ob sein Leben bei einem Wahlerfolg völlig auf den Kopf gestellt würde: „Nein, ich bin Berliner und hab ja auch Berliner Schnauze. Ick habe dort viele Freunde und Familie. Man muss damit rechnen, dass es ernst wird – und davon gehe ich aus“, sagt er entspannt.

Aufgewachsen in einem Arbeiterhaushalt im Berliner Stadtviertel Moabit unweit der Kommune 1, ist der Grünen-Spitzenkandidat politisch schon früh interessiert. „Bevor ich in die Schule kam, hat meine Oma mir morgens die Zeitung vorgelesen.“ Seine Uni-Zeit ist geprägt von der Friedensbewegung und den Diskussionen über Pershing II und Nato-Doppelbeschluss.

„Ich war schon immer Sympathisant der Grünen, aber ich hatte zu wenig Zeit, mich zu engagieren“, sagt er. Nach dem Studium der Lebensmitteltechnologie an der TU Berlin ist Klein zuerst Produktionsleiter im Granini-Werk in Krefeld, danach zieht es den Ingenieur als Betriebsleiter zu Deinhardt nach Koblenz, später zu Coca-Cola nach Bendorf, bis er 2001 Manager beim weltgrößten Hersteller von Automatisierungskomponenten SMC wird und die Sparte Lebensmittelindustrie betreut.

Seit 1990 ist der Westerwald Kleins Heimat, hier lebt er heute mit seiner zweiten Frau Ruth und Bracco-Italiano-Hündin Cara in einem Häuschen in Oberhaid. Torsten Klein liebt die Natur. „Wir gehen morgens und abends mindestens eine Stunde im Wald spazieren. My forest is my castle“, meint er.

Daneben ist der 59-Jährige ein großer Krimi-Fan, und er mag Fachbücher, die er „schnell und gründlich“ liest. Mit seiner Frau durchstreift Klein auf dem E-Bike die Region oder macht ausgedehnte Wandertouren und zieht den Deutschland-Urlaub einer Fernreise vor. Einzig für Italien schlägt das Herz des 59-Jährigen, besonders für den Gardasee und das Piemont.

„Wir lieben italienische Rotweine und die italienische Küche“, sagt er. Sein Leibgericht: Spaghetti mit Tomatensoße. „Und ich habe eine Schwäche für Schokolade. Wie man sieht, genieße ich gerne etwas mehr“, sagt er und zeigt lachend auf seinen Bauch. „Ich bin ein Genussmensch.“

Der Abgas-Skandal und die Debatte über die Verkehrswende zur E-Mobilität („Deutschland hat den Anschluss verpasst“) lassen ihn 2015 bei den Kreis-Grünen eintreten, seitdem ist er auch einer von inzwischen drei Vorstandssprechern. Seit 2019 sitzt er für seine Partei im Ransbach-Baumbacher Verbandsgemeinderat.

Torsten Klein ist Manager, Genussmensch und Grüner. Wie passt das zusammen? Warum sollte ein Grüner nicht gerne Rotwein trinken? Und wer sagt, dass der Kampf gegen Klimawandel den Wirtschaftsinteressen widerspricht?, meint Klein. Der Bündnisgrüne vereint beide Pole.

Seine Schwerpunkte sind die Renten- und die Wirtschaftspolitik. Klein ist ein Verfechter eines späten Renteneintrittsalters mit 67 und einer Bürgerversicherung, in die alle einzahlen, um steigende Kosten zu decken. Für eine schnelle Energiewende sei der Bürokratie-Abbau notwendig. Als Bürokratiehasser will er sich hier „mit voller Kraft“ einbringen.

Und: „Ein Klimaschutzministerium mit Vetorecht halte ich für notwendig. Die Industrie und die Wirtschaft haben die Politik der Bundesregierung überholt. Ich kenne viele Unternehmen, bei denen jede Entscheidung erst über den Tisch des Nachhaltigkeitsmanagers geht und überprüft wird“, meint Klein.

Wichtig für die Mobilitätswende sei ebenfalls ein Ausbau der Radwege. Ein Bundesgesetz muss bei jedem Straßenneubau oder -sanierung zwingend einen Radweg vorsehen, fordert er. Im ländlichen Raum seien (selbstfahrende) Rufbusse und E-Carsharing die Mittel der Wahl für eine Mobilitätswende.

Seine Devise: Energie einsparen ist die schnellste Vorgehensweise für die Energiewende. „Denn das, was wir nicht verbrauchen, müssen wir ja gar nicht erst erzeugen“, argumentiert er. Die Industrie mit mehr als 40 Prozent des Stromverbrauches spiele hier eine entscheidende Rolle. „Dieser hohe Stromverbrauch liegt oft an alten Anlagen und kann durch Modernisierung entscheidend gesenkt werden“, ist der Spitzenkandidat überzeugt.

„Es hat sich gezeigt, dass der Energiebedarf durch erneuerbare Energien bereits in diesem Stadium des geringen Ausbaus an vielen Tagen gedeckt ist“, so Klein. Nur ein Bruchteil der Dächer sei mit Solaranlagen bedeckt, es gebe also noch gewaltige Ausbaupotenziale. Und das schaffe nicht zuletzt Arbeitsplätze.

Kurzvita von Torsten Klein (Bündnis 90/Die Grünen)

  • geboren am 19. Januar 1962 in Berlin-Tiergarten
  • lebt in Oberhaid
  • verheiratet, drei Kinder, drei Enkelkinder
  • Hobbys: mit dem Hund durch den Wald spazieren, Lesen, Fahrrad fahren
  • bei den Grünen seit 2015
  • Diplom-Ingenieur für Lebensmitteltechnologie
  • So erreichen Sie mich:
    info@torstenklein.eu, WhatsApp: 0160/931 787 45