Bingen. Es fängt gleich mit einem Knaller an: Zum Auftakt der Tischtennis-Bundesliga empfangen die Frauen der TTG Bingen/Mümster-Sarmsheim am Sonntag, 11.30 Uhr, den SV Böblingen. Die Partien zwischen den beiden Kontrahenten gehören seit Jahren zu den Höhepunkten der Saison. Insbesondere ein Duell fasziniert die Zuschauer: das Aufeinandertreffen von Ding Yaping und Qianhong Gotsch. Die beiden alten Damen des Tischtennissports liefern sich regelmäßig epische Schlachten, die eigentlich immer erst im fünften Satz entschieden werden. In der Vorsaison verlor die 48-jährige Ding Yaping im Heimspiel mit 8:11 im entscheidenden Durchgang, revanchierte sich gegen ihre anderthalb Jahre jüngere Konkurrentin in Böblingen mit einem 11:3 – natürlich wieder im fünften Satz. Beide gebürtigen Chinesinnen sind von Hause aus Abwehrspielerinnen. Doch in den direkten Aufeinandertreffen setzt sich meist die durch, die stärker die Initiative ergreift.
Die Begegnungen zwischen beiden Teams verlaufen überwiegend eng, zuletzt aber mit leichten Vorteilen für die TTG. In der vergangenen Saison gewannen die Binger Frauen 6:3 und 6:4. Ein ähnliches Ergebnis erhofft sich Joachim Lautebach auch am Sonntag. „Die Spiele waren immer offen“, sagt der TTG-Vorsitzende. „Wir wollen schon gewinnen. Es ist wichtig, den Start positiv zu gestalten.“
Die beiden zurückliegenden Spielzeiten beendete das Binger Team jeweils auf Platz zwei. Diesen Erfolg zu wiederholen, wird schwierig. An der Binger Aufstellung liegt das weniger. Zwar hat die Holländerin Britt Eerland die TTG verlassen, dafür kehrt Dana Cechova nach ihrer Babypause zurück. Geblieben sind neben Ding Yaping auch Hana Matelova und die deutsche Jugendnationalspielerin Wan Yuan. Als fünfte Spielerin verpflichteten die Binger Yuliya Simeonova-Schaar, die aber nur in Notfällen einspringen soll. Der Kader dürfte damit gleich stark sein wie in der Vorsaison. „Wir haben keine schlechte Mannschaft“, sagt Lautebach. „Aber die Klasse ist ausgeglichener und stärker besetzt.“ Hinter Abonnementsmeister TTC Berlin, der für den Binger Vorsitzenden erneut Titelfavorit ist, hat sich in der DJK Kolbermoor ein weiteres starkes Team formiert. Zum Favoritenkreis gehören zudem TuSEM Essen und die Böblinger Frauen. Auch Aufsteiger TTV Hövelhof schätzt Lautebach als ernst zunehmenden Konkurrenten ein. Lediglich der LTTV Leutzscher Füchse fällt etwas ab. „Wir hatten zwei hervorragende Jahre“, sagt der TTG-Vorsitzede Lautebach. „Diesmal dürfte es eine spannende Runde werden. Die Ränge drei, vier oder fünf wären auch in Ordnung.“ Gert Adolphi