Niederbieber/Budapest – An diesem Wochenende kehren die Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) nach 26 Jahren Pause nach Budapest zurück. Als letzter Sieger konnte sich am 18. September 1988 der Venezolaner Johnny Cecotto auf dem damals 4,013 Kilometer langen Grand Prix-Kurs des Hungarorings feiern lassen, nachdem der ehemalige Motorrad-Weltmeister mit seinem Mercedes 190 E 2,3-16 V in beiden Sprintrennen als Erster über die Ziellinie gefahren war. Den Titel holte sich damals jedoch Klaus Ludwig im Ford Sierra Cosworth, der bereits vor dem Auslandsgastspiel der DTM an der Spitze der Meisterschaft gelegen hatte.
In diesem Jahr kommt Mike Rockenfeller als Tabellenführer zum dritten Saisonlauf nach Budapest, und sicher möchte der Niederbieberer nur allzu gerne die Serie des Tourenwagenkönigs aus Bonn fortsetzen. Neuland im klassischen Sinne betreten der 30-jährige Kfz-Mechaniker und seine Fahrerkollegen von Audi, BMW und Mercedes allerdings nicht, denn alle drei Hersteller haben sich vor der Saison bereits zu Testfahrten auf der jetzt 4,381 Kilometer langen For-mel 1-Strecke getroffen. Am Sonntag wird sich zeigen, wer den Test am besten genutzt hat, um sich auf den ersten Auftritt der neuen DTM in Ungarn vorzubereiten. Eine besondere Bedeutung wird bereits das Zeittraining am Samstag haben. Weil das Anbremsen am Ende der Start-Ziel-Geraden die wohl einzige gute Überholmöglichkeit bietet, ist ein vorderer Startplatz wesentlich entscheidender als in anderen Rennen.
Die Vorfreude auf den zweitlängsten Kurs im Kalender ist groß. „Wie gemacht für ein DTM-Auto“, so lautet der Tenor der Rennfahrer mit Blick auf die anspruchsvolle Strecke mit einem Mix aus schnellen und langsamen Kurven sowie spannenden Kombinationen. Dieter Gass, der Leiter des Audi-DTM-Projekts blickt positiv auf den nächsten Schlagabtausch der drei Premiummarken: „Ich freue mich auf das Comeback der DTM in Budapest. Wir haben auf der Strecke getestet und einige wertvolle Erfahrungen sammeln können. Wir werden also gut vorbereitet nach Ungarn reisen.“
Rockenfeller und sein Teamchef Ernst Moser wollen dagegen allzu große Erwartungen im Vorfeld noch etwas dämpfen. „Budapest ist eine schwierige und anspruchsvolle Strecke“, so der gebürtige Neuwieder, der im Vorfeld genau 200 Runden auf dem Hungaroring absolviert hat. „Wir werden alles dafür tun, um eine perfekte Abstimmung für das Qualifying zu finden. Das wird eine wichtige Basis sein, um erneut um Platz eins kämpfen zu können.“ Und Moser ergänzt: „Jeder hat in Budapest die Erfahrung aus vier gemeinsamen Testtagen im Gepäck. Deshalb glaube ich, dass es dort noch enger zugehen wird wie auf den meisten anderen Strecken im Kalender. Wir wollen nach der guten Leistung in den beiden ersten Rennen einen kleinen Lauf starten und in Budapest nachlegen.“
Von unserem Mitarbeiter Farid Wagner
Z Die DTM-Fans können die Zei-tenjagd der Piloten auch von zu Hause aus zur besten Sendezeit verfolgen: Das Qualifying in Budapest beginnt um 18.10 Uhr, die ARD ist ab 18 Uhr live auf Sendung. Das Rennen am Sonntag um 13.30 Uhr.