Die Mannschaft liegt aktuell auf dem neunten Tabellenplatz und hätte sportlich das Erreichen der Pre-Play-offs-Spiele, die am Mittwochabend anstehen, sicher. Aber nach den Entwicklungen der vergangenen beiden Tage ist es sehr fraglich, ob die Rockets vor der Sommerpause überhaupt noch einmal die Schlittschuhe schnüren dürfen. Nach Angaben von Trainer Marius Riedel kränkelten am Mittwoch drei Spieler, deren Schnelltests zunächst alle negativ ausfielen. Am Donnerstag sah die Situation im Rahmen der obligatorischen Testreihe im Vorfeld des angesetzten Heimspiels gegen die Hannover Indians dann schon ganz anders aus. Erneute Schnelltests brachten drei positive Ergebnisse hervor. Die übrigen Teammitglieder ließen sich sicherheitshalber professionell nachtesten, bei ihnen wurde das Virus erneut nicht nachgewiesen. Die Hoffnung auf fehlerhafte Ergebnisse bei dem betroffenen Trio zerschlug sich im Laufe des Karfreitags, als die nachträglich genommenen PCR-Tests das vorherige Bild bestätigten.
Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat am Karfreitag die beiden abschließenden Hauptrunden-Begegnungen der EGDL gegen die Leipzig Icefighters an diesem Samstag und die Hannover Indians am Ostermontag in Folge der positiven Testergebnisse als logische Konsequenz abgesetzt. Wie es nun weitergeht – sprich, ob die Raketen zur Wochenmitte um den Einzug ins Viertelfinale spielen können oder nicht – hängt von der Entscheidung des zuständigen Gesundheitsamtes des Rhein-Lahn-Kreises ab. Die behördlichen Mühlen mahlten zumindest am gestrigen Feiertag nicht so schnell wie die des Sportverbandes, sodass das „Urteil“ seitens des Gesundheitsamtes am Freitagabend noch ausstand. Via sozialer Medien verkündete die EG Diez-Limburg am Freitagnachmittag, dass die Entscheidung „vermutlich erst Anfang nächster Woche“ fällt.
Aber wie groß sind die Chancen auf grünes Licht aus Bad Ems? Wenn man die bisherigen Fälle anderer Oberligisten in dieser Saison als Maßstab nimmt, dann wohl eher gering. Vor den Rockets wurden bereits zehn andere Klubs aus der Nord-Staffel (Hannover Scorpions, Tilburg Trappers, Saale Bulls Halle, Crocodiles Hamburg, Black Dragons Erfurt, Hannover Indians, Herforder EV, Rostock Piranhas, Krefelder EV, Hammer Eisbären) von der Pandemie heimgesucht. Alle mussten sich im Laufe der Runde schon mindestens einmal in Quarantäne und eine längere Spielpause begeben.
Der aktuelle Fall aus Halle dürfte den Rockets keine zusätzliche Zuversicht geben: Bei den Saale Bulls, die als Tabellendritter den Einzug ins Play-off-Viertelfinale sicher gehabt hätten, ergaben PCR-Tests vom Donnerstagabend sieben positive Fälle. Die Konsequenz sah so aus, dass die Sachsen-Anhalter auf die K.o.-Runde verzichten und sich in die Sommerpause verabschieden müssen.
Ein ähnliches Ende wäre für die Diezer und Limburger bitter. Bereits vor gut einem Jahr machte die damals noch in den Kinderschuhen steckende Pandemie die Austragung des Regionalliga-Finales gegen den EHC Neuwied zunichte.