Mayen
Drei Autowracks im Mayener Hinterwald entdeckt

Mayen - Zerborstene Fernseher, drei Autowracks, ein ausrangierter Motorroller, ein Ölkanister: Eine wilde Müllkippe im Mayener Hinterwald wirft Fragen auf. Vor allen Dingen diese: Wie können gut 40 Jahren, nachdem die Dorfkippen geschlossen worden sind, noch erhebliche Müllreste im Boden liegen? Für Norbert Frank aus dem Mayener Stadtteil Kürrenberg keine Frage, die sich zum ersten Mal stellt. Ende der 80er-Jahre hat die ehemalige Stadträtin Heidi von Krosigk an gleicher Stelle ein ähnliches Szenario vorgefunden – und seinerzeit die Verwaltung informiert, ohne dass sich etwas im Hinterwald bewegt hat.

Mayen – Zerborstene Fernseher, drei Autowracks, ein ausrangierter Motorroller, ein Ölkanister: Eine wilde Müllkippe im Mayener Hinterwald wirft Fragen auf. Vor allen Dingen diese: Wie können gut 40 Jahren, nachdem die Dorfkippen geschlossen worden sind, noch erhebliche Müllreste im Boden liegen? Für Norbert Frank aus dem Mayener Stadtteil Kürrenberg keine Frage, die sich zum ersten Mal stellt. Ende der 80er-Jahre hat die ehemalige Stadträtin Heidi von Krosigk an gleicher Stelle ein ähnliches Szenario vorgefunden – und seinerzeit die Verwaltung informiert, ohne dass sich etwas im Hinterwald bewegt hat.



Erdreich in Gefahr?
„Dort ist Müll völlig ungeordnet abgelagert worden“, sagt Norbert Frank jetzt und bringt die Behörden in Erklärungsnöte. Denn eigentlich sind alle Altkippen in einem Kataster registriert. Eine Zeitbombe? „Man kann durchaus vermuten, dass in den Autos noch wassergefährdende Stoffe enthalten sind“, mutmaßt der aufmerksame Anwohner. Bremsflüssigkeit oder Glysantin könnten ungeahnte Negativeffekte im Erdreich auslösen. Früher habe man dort sogar Umrisse eines Kühlschranks sehen können.
Der Kreis Mayen-Koblenz, der für die Altlastensanierung zuständig ist, muss sich erst ein Bild machen. „Diese Kippe ist der Kreisverwaltung bisher nicht bekannt gewesen. Sie steht auch nicht im Altlastenkataster und wurde somit bisher nie erfasst“, sagt Gerd Neuwirth, der Pressesprecher der Kreisverwaltung. Die Verwaltung hat ihre Experten in Gang gesetzt, die recherchieren, wer die Kippe wann betrieben hat. Außerdem haben sie am Ort kontrolliert, welche Mengen und welche Art von Müll vorhanden sind. Nachgegangen wird ebenfalls der Frage, ob von dem Material eine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgeht. Eventuell sollen Zeitzeugen befragt werden. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) ist ebenfalls überfragt. Sie hat keine Hinweise auf diese Kippe.

Container wird aufgestellt
Einen Container der Kreisverwaltung will die Stadt Mayen in Kürze am Fundort aufstellen lassen. Unterstützt von Kräften der Komm Aktiv will sie die sichtbaren Müllteile im Container entsorgen lassen. Wie der Fachbereich 3 der Stadtverwaltung mitteilt, handele es sich um Müll, und zwar überwiegend Blechmüll und um einen alten Reifen. Offenbar sei die Ansammlung quasi ein Ausläufer an der Nordostseite der ehemaligen Müllkippe im Distrikt Ahlert. „Teilweise sind die Fundstücke durch Erosion freigelegt worden, zum Teil waren sie auch nie überdeckt“, heißt es aus der Verwaltung. Allerdings gehe von der Kippe keine Gefahr aus. Norbert Frank hatte gemutmaßt, dass in dem betroffenen Gebiet nichts wächst. „Gerade dort ist der gesunde Baumbestand so dicht, dass kein Licht beziehungsweise nur wenig auf den Boden fällt“, entgegnet die Verwaltung.
Offenbar lagert der Müll bereits einige Jahrzehnte dort. Für den Kreis ist es „erstaunlich, dass wir erst jetzt davon erfahren“. Aber die Beobachtungen von Norbert Frank haben auch ihr Gutes. Pressesprecher Neuwirth: „Wir sind auf solche Hinweise angewiesen und dafür dankbar.“