„Das letzte Dorferneuerungskonzept des Stadtteils wurde im Jahr 1989 erstellt und ist bis heute nie fortgeschrieben worden“, berichtete sie. Daher müsse man grundsätzlich von vorn beginnen, um neue planerische Grundlagen für die Erhaltung und Weiterentwicklung Kirn-Sulzbachs zu erarbeiten. Sesterhenn erläuterte, dass der Ortsbeirat um Herbert Hess auf die VG-Verwaltung zugekommen sei und um Vorschläge gebeten habe, wie man den in seiner flächenmäßigen Entwicklung begrenzten Stadtteil als Wohn-, Sozial- und Kulturraum sowie für die Bewahrung des individuellen Charakters und Ortsbildes entwickeln könne.
Keine Flächen für Neubaugebiete
Herbert Hess (CDU) unterstrich, dass man im Stadtteil keine Flächen für Neubaugebiete besitze und es zugleich im Ortskern Bedarf für Investitionen gebe. „Wir haben noch zwei oder drei Bauplätze, aber die sind in Privatbesitz und werden nicht verkauft“, erklärte er im Stadtrat. Daher warb auch er für die Unterstützung des Stadtrats, der einen Förderantrag auf den Weg bringen muss.
Auf Nachfrage erläuterte Sesterhenn, dass in der Stadt Kirn in der Vergangenheit hauptsächlich andere Förderprogramme zum Tragen kamen, aber auch in den Gemeinden der VG durchaus Nachholbedarf bestehe, da die von ihr wahrgenommene Aufgabe zuvor über Jahre vakant gewesen sei. Wichtig sei es nun, bis Anfang September einen Antrag über die Kreisverwaltung und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion anzuschieben, um dann im kommenden Jahr mit einen Zuwendungsbescheid mit der Erstellung eines Dorferneuerungskonzeptes starten zu können.
Besondere Bezuschussung für die Förderperiode
Grundsätzlich werde der Stadtteil eine besondere Bezuschussung für die Förderperiode erhalten. Die drei Grundlagen – die Erstellung eines neuen Konzeptes, eine Moderation von Maßnahmen und Ideen sowie die Bürgerbeteiligung und Bauberatung durch ein Planungsbüro – würden mit 90 Prozent bezuschusst. Darüber hinaus würden private Baumaßnahmen oder auch Projekte des Ortsbeirats für acht Jahre in einem besonderen Maße – mit bis zu 30.000 Euro, aber maximal 65 Prozent der förderfähigen Kosten pro Sanierungsmaßnahme – gefördert. Sesterhenn unterstrich: „Es besteht dringender Bedarf, neue Ideen und Ziele zu entwickeln sowie Maßnahmen für die Zukunft aufzustellen.“
FDP-Sprecher Thomas Bursian begrüßte das Ansinnen des Ortsbeirats, während Stadtbürgermeister Frank Ensminger (FDP) erinnerte, dass sich die Bürger des Stadtteils einbringen müssten, solle die Dorferneuerung einen Effekt haben. Schließlich übernehme die Stadt bei rund 30.000 Euro für das Planungsbüro einen Eigenanteil von 3000 Euro, bevor auch nur ein Projekt konkret vorliege. Der Stadtrat stimmte der Neuaufstellung dann aber einstimmig zu.