Herr Kirst, um eine HSG Hunsrück bei den Männern ist es ruhig geworden, so hat man zumindest den Eindruck. Wie ist der Stand der Kooperationsverhandlungen?
Das stimmt. Nach außen hin ist es ruhig geworden, aber wir haben nach innen in den letzten Wochen und Monaten sehr intensiv in Richtung Kooperation weiter gearbeitet. Wir verfolgen mit Nachdruck weiter die Kooperation im Männerbereich. Ob es allerdings schon bis zur kommenden Saison damit klappt, können wir noch nicht sagen. Und ob die Kooperation im Männerbereich zwischen Irmenach und Gösenroth ein Zwischenschritt hin zu einer Kooperation aller drei Hunsrückvereine ist, ist momentan schwer vorherzusagen. Die Absichten mit Gösenroth sind sehr konkret, Gespräche mit der HSG Kastellaun/Simmern finden zurzeit nicht statt. Als Sportlicher Leiter sehe ich in einer großen HSG mit den drei Hunsrückvereinen die langfristig größte Perspektive. Der demografische Wandel, große Entfernung zu Universitäten, unregelmäßige Arbeitszeiten und die damit verbundene Mobilität erfordern einen großen Pool talentierter Spieler, die ein einzelner Verein auf Dauer nicht hervorbringen kann. Ein ambitionierter Tabellenplatz in der Oberliga oder mehr wird ohne externe Spielerverpflichtungen sehr schwierig. Die Damen machen es eindrucksvoll vor und sind zurzeit das Beste, was der Hunsrück zu bieten hat. Hier konnte nach dem Aufstieg in kürzester Zeit mit Nachwuchstalenten aus der Region ein Perspektivteam aufgebaut werden. Wenn sich die Kräftebündelung auf die sportliche Spitze konzentriert, könnten alle Vereine ihre Selbstständigkeit erhalten. Dadurch bleibt die Bindung zur Basis (Stammvereine) erhalten und alle Spieler finden einen Platz nach Neigung und sportlicher Qualifikation. Auch die brisanten Derbys würden somit nicht verloren gehen.
Wie sehen Sie den bisherigen Saisonverlauf Ihrer Mannschaft?
Eher holprig. Nach dem Trainerwechsel musste sich die Mannschaft erst wieder mit der neuen Situation zurecht finden. Es geht bergauf, die Mannschaft ist willens und bereit, viel zu investieren, um wieder in die Tabellenspitze einzudringen. Nach der erfolgreichen Trendwende gilt es jetzt, den Schwung mitzunehmen und die Hinrunde ohne Niederlage zu beenden. Die Weihnachtspause bietet die Chance, weitere Reserven über Training freizusetzen. Noch hat es die Mannschaft selbst in der Hand, die Saison unter den Top 3 in der Rheinlandliga abzuschließen.
Welche Erwartungen haben Sie für das Pokalspiel?
Der wichtigste Punkt ist, dass beide Mannschaften verletzungsfrei aus der Begegnung gehen und alle Spieler ihr maximales Leistungsvermögen abrufen, um den vielen Zuschauern einen Handballleckerbissen auf höchstmöglichem Niveau zu bieten.
Ihr Tipp: Wie geht es aus?
Derbys schreiben ihre eigenen Geschichten – diesmal hoffentlich mit einem erfolgreichen Ergebnis für Irmenach/Kleinich/Horbruch.
A uch mit Ralf Johann, dem Vorsitzenden der SG Gösenroth/Laufersweiler, haben wir vor dem Pokal-Derby geredet und ihm die gleichen Fragen wie seinem Kollegen Kirst gestellt.
Herr Johann, um eine HSG Hunsrück bei den Männern ist es ruhig geworden, so hat man zumindest den Eindruck. Wie ist der Stand der Kooperationsverhandlungen?
Nach außen Stille bedeutet nicht, dass keine Aktivitäten erfolgen. Wir arbeiten stetig die Themen sportlicher, organisatorischer, personeller und finanzieller Bereich ab und lassen uns von neutralen Beobachtern beraten. Dabei liegt unser Augenmerk noch immer auf der Umsetzung der Kooperation für die Spielzeit 2018/2019. Damit stünde heute das letzte Derby zwischen der HSG und der SG an.
Wie sehen Sie den bisherigen Saisonverlauf Ihrer Mannschaft?
Der Sieg am zweiten Spieltag gegen Bingen ließ erkennen, dass wir als Aufsteiger in der Oberliga bestehen können. Leider begann dann eine längere Durststrecke, bei der wir in vielen Spielen nicht mehr an die Leistung wie gegen Bingen anknüpfen konnten. Das junge Team hat sich von dem fehlenden Erfolg etwas beeindrucken lassen. Vor allem mussten wir drei Begegnungen mit einem Tor Unterschied verloren geben. Inzwischen haben wir uns aber gefestigt und wir merken, dass mit unserem Neuzugang Florin Nicolae die Bindung immer besser funktioniert. Auch wenn wir gegen die direkten Konkurrenten nicht punkten konnten, haben wir dies eindrucksvoll gegen Worms und Mundenheim nachgeholt. Mit 6:20 Punkten können wir nicht ganz zufrieden sein, möchten aber weiterhin zeigen, dass in der Truppe noch mehr steckt.
Welche Erwartungen haben Sie für das Pokalspiel?
Ich erwarte eine überfüllte Halle in Kleinich. Irmenach mit seinem neuen Trainer Mirza Cehajic wird bis in die Haarspitzen motiviert sein. Wir werden keinen Klassenunterschied sehen, weil diese Pokalspiele gerade als Derby einem ganz besonderen Charakter haben.
Ihr Tipp: Wie geht das Spiel aus?
Es wird knapp, wir werden mit drei Toren gewinnen, 33:30 für uns.
Die Fragen stellte unser Redakteur Michael Bongard