Mainz – Zwischen Neoklassik und Moderne – das Mainzer Ballett feiert mit dem Stück „IN 48“ Premiere. Ballettchef Pascal Touzeau startet voller Energie in seine zweite Spielzeit in Mainz.
Drei Tanzstücke, zwei Choreografen, ein Name: „IN 48“. Hinter dem geheimnisvollen Titel der ersten Ballett-Premiere in der neuen Spielzeit, die gleichzeitig eine Uraufführung ist, verbergen sich Kooperationen der besonderen Art – auf tänzerischer und auf musikalischer Ebene. Zwischen Neoklassik und Moderne changieren die Ausdrucksformen des dreiteiligen Stücks, das sich in „In 46“, In 47„ und “In 48„ gliedert.
“Ich habe mich bei dem ersten und dem dritten Teil vor allem von den Tänzern inspirieren lassen„, berichtet Ballettchef Pascal Touzeau, der voller Energie in seine zweite Spielzeit startet. Den mittleren Part hat Jacopo Godani choreografiert, der bereits für das Stück “Aura„ im Rahmen des Ballettabends “Related„ in der vergangenen Spielzeit verantwortlich war. Die Musik dazu kreierte das Komponistenduo “48nord„, Ulrich Müller und Siegfried Rössert, dessen Titel “48„ Touzeau zu “IN 48„ inspiriert hat.
“Mir gefällt die Vielseitigkeit ihrer Musik – das entspricht unserem Anspruch„, erklärt Godani. Er hat mit Touzeau bereits in den 90er-Jahren bei William Forsythes Ballett in Frankfurt zusammen gearbeitet, beide verbindet eine langjährige künstlerische Beziehung. Der aus Italien stammende Tänzer und Choreograf hat sich für sein neues Stück “In 47„ von Kampfszenen anregen lassen.
Dagegen steht bei Touzeau im ersten Part die Weiterentwicklung des klassischen Repertoires auf dem Programm. Abgerundet wird der Abend vom freier entworfenen dritten Teil – auch die Musik spiegelt mit atmosphärischen Klängen und akustischen Impulsen diese Freiheit wider. Das reduzierte Bühnenbild und die von den Choreografen entworfenen Kostüme “ohne Schnickschnack„ tragen dazu bei, den Tanz in den Mittelpunkt zu rücken.
“Die Entwicklung der Musik und der Bewegungen war ein wechselseitiger Prozess – diese experimentelle Kreativität ist eine große Stärke des neuen Stücks. Uns ist es außerdem wichtig, den Zuschauern Emotionen zu vermitteln„, betont Touzeau. Er versteht den Abend auch als Hommage an seine Tänzer, deren Virtuosität er als Essenz in der Choreografie präsentiert. Zusammen mit seiner Truppe sieht er sich auf der Suche nach neuen Möglichkeiten des tänzerischen Ausdrucks auf der Basis des klassischen Balletts: “Wir sind auf einem guten Weg und wünschen uns, dass das Mainzer Publikum uns dabei begleitet."
Caroline Eva Gerner
Vorstellungen im November und Dezember. Infos unter Telefon 06131/285 12 22 und auf www.staatstheater-mainz.de.