Regionalsport Süd - Klasse 10 - Sonstiger Sport
DHB kann sich auf den KHC verlassen

Die Mädchen A des UHC Hamburg und des RTHC Leverkusen (blaue Trikots) kreuzen im DM-Finale die Schläger. Die Rheinländerinnen siegen. Foto: Klaus Castor

Klaus Castor

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Aktualisiert am 13. Juni 2013 11:08 Uhr

Hockey-DM – Für eine Revanche ist es nie zu spät. Vor acht Jahren hatte Hockey-Trainer Norbert Zimmermanns mit einem Nachwuchs-Team des RTHC Leverkusen in Bad Kreuznach gegen den UHC Hamburg verloren und sich mit der Bronzemedaille zufriedengeben müssen. Am gestrigen Sonntag drehte der sympathische Coach den Spieß um. Im Finale um die deutsche Hallen-Meisterschaft der Mädchen A siegte das von Zimmermanns trainierte RTHC-Team in der Konrad-Frey-Halle mit 1:0 und durfte sich über das Double freuen. Bereits im Feld sind die Leverkusenerinnen die nationale Nummer eins.

Der RTHC war nicht der einzige Gewinner der zweitägigen Großveranstaltung. Auch der Ausrichter, der Kreuznacher HC, durfte sich über viele Komplimente freuen. „Wir waren nicht nur zufrieden mit dem Verlauf, wir waren sogar außerordentlich zufrieden“, bilanzierte Wolfgang Hillmann, Bundesjugendwart des Deutschen Hockey-Bundes (DHB). „Die erste deutsche Meisterschaft ist in der Laufbahn einer Spielerin etwas ganz Besonderes. Daran erinnert man sich das ganze Leben. So ein Erlebnis soll auch motivierend wirken. Deshalb vergeben wir diese Meisterschaften gerne an Orte, an denen eine besondere Stimmung herrscht. Darauf können wir uns in Bad Kreuznach verlassen“, ergänzte Hillmann. „Spitze, perfekt“, pflichtete Zimmermanns bei. Er hatte auch gar nichts anderes erwartet: „Der KHC hat ja jede Menge Erfahrung. Schon vor acht Jahren war das organisatorisch klasse gewesen.“

Ein Geheimnis der guten Organisation verriet Holger Grumbach, der stellvertretende KHC-Vorsitzende, der den erkrankten Stefan Tullius vertrat: „Bei unseren Veranstaltungen liegt die Organisation auf vielen Schultern. Da macht nicht einer alles. Deshalb ist es auch nicht so schwer, neue Leute zu finden. Für bestimmte Aufgaben erklären sich immer mal wieder Menschen bereit, die dann hineinschnuppern können.“ Jan Fürsicht, Spieler der ersten KHC-Mannschaft, fungierte bereits zum zweiten Mal bei einer DM als Turnierleiter, nimmt sich aber selbst zurück: „Ich bin nur einer von vielen Ansprechpartnern. Wir alle wollen, dass sich unsere Gäste wohlfühlen und gute Bedingungen vorfinden.“ Die gab es zweifelsohne – auch für Bundestrainer Markku Slawyk: „Ich habe viele interessante Spielerinnen gesehen, auch über das All-Star-Team hinaus.“ In das wurde auch Emily Kerner gewählt, die Tochter der Ex-Nationalspielerin Britta Becker und des Fernsehmoderators Johannes B. Kerner. Mit dem Club an der Alster belegte die talentierte Hamburgerin Rang vier. Ihr Team unterlag dem späteren Sieger RTHC Leverkusen im Halbfinale nach Siebenmeterschießen. „Da haben wir Nervenstärke bewiesen“, freute sich RTHC-Coach Zimmermanns. Auch im Finale gegen den UHC Hamburg agierte sein Team mit Geduld und versenkte 1:50 Minuten vor dem Ende eine Strafecke. „Das war eine tolle Variante“, lobte Zimmermanns. Nationalspielerin und Allstar-Akteurin Naomi Heyn hatte den Ball über die Linie gedrückt. „Wir haben in fünf Spielen nur zwei Gegentore gefangen, das zeigt unsere defensive Klasse. Meister im Feld und in der Halle, das ist in dieser Altersklasse etwas Besonderes. Das ist zuletzt dem Berliner HC vor acht Jahren geglückt“, resümierte Zimmermanns. Acht Jahre Differenz – da war sie wieder, die Zeitspanne des Glücks...

Von unserem Redakteur

Olaf Paare