Simmern
Derbysieger erhält als Belohnung die TuS Koblenz

Schnelles Wiedersehen: Der Karbacher Tim Flesch (in Blau) trug am Samstag das Trikot der Reserve beim 0:2 im A-Klasse-Spitzenspiel gegen die SG Niederburg/Biebernheim um Trainer Patric Muders (links) und Kapitän Christoph Schink (rechts). Heute könnte Flesch in der Startelf des Oberligisten stehen, wenn der FC um 19.30 Uhr seine Pflichtaufgabe im Pokal bei den Niederburgern lösen muss. Foto: hjs-Foto

hermann-Josef St

Simmern. Die zweite Runde im Fußball-Rheinlandpokal geht am Mittwoch über die Bühne: Sechs Vereine aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis sind noch im Feld, mindestens zwei von ihnen werden ausscheiden, denn in Niederburg und in Kirchberg stehen Derbys an.

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Simmern. Die zweite Runde im Fußball-Rheinlandpokal geht am Mittwoch über die Bühne: Sechs Vereine aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis sind noch im Feld, mindestens zwei von ihnen werden ausscheiden, denn in Niederburg und in Kirchberg stehen Derbys an.

SG Niederburg/Biebernheim – FC Karbach (Mi., 19.30 Uhr). Die Niederburger stecken mitten in den „Karbach-Wochen“: Vor vier Tagen gab es bei der Karbacher Reserve einen 2:0-Sieg im Spitzenspiel der A-Klasse, heute stellt sich dann die Oberliga-Elite des FC in Niederburg vor – und in genau einer Woche geht es für die SG im Kreispokal 1 wieder gegen die Karbacher Zweite. Niederburgs Trainer Patric Muders zeigt sich angriffslustig vor dem heutigen Duell mit dem drei Klassen höher agierenden Oberligisten: „Im Normalfall scheiden wir aus, aber ich sage: Wir gewinnen nach Elfmeterschießen.“ Ob ernst gemeint oder nicht – die Karbacher haben Respekt vor dem A-Klasse-Tabellenführer: „Es gibt wesentlich angenehmere Aufgaben, als in Niederburg zu spielen“, weiß Karbachs Vorsitzender Daniel Bernd. Trainer Torsten Schmidt sagt: „Niederburg wird tief stehen, unheimlich kämpfen und vorne wird Jan Schink auf Konter lauern. Wenn wir das Tempo aber hochhalten, bin ich mir sicher, dass wir das ein oder andere Tor schießen.“ Der Pokal hat mittlerweile einen großen Stellenwert in Karbach, verständlich der FCK ist momentan die Nummer drei im Rheinland hinter Regionalligist Eintracht Trier und Oberliga-Konkurrent TuS Koblenz. „Mir ist egal, welche Nummer wir im Rheinland sind“, sagt Schmidt: „Aber wir spielen jetzt Oberliga, und dann ist auch der Pokal wichtig.“ Gegenüber dem 0:2 in Koblenz wird Schmidt seine Elf stark umbauen. Keine Rolle spielt in den nächsten Wochen Tobias Rauch, er ist wieder an der Hüfte verletzt und muss sich einer MRT unterziehen. In Niederburg findet übrigens nach jahrelanger Verletzungspause Tobias Kehrein wieder zu alter Stärke zurück. Der ehemalige Biebertaler Bezirksliga-Stürmer köpfte auch das wichtige 1:0 am Samstag gegen Karbach II. „Tobi fühlt sich in unserer Mannschaft sichtlich wohl und ist körperlich wieder fit. Ich bin froh, dass er zu uns gekommen ist“, sagt Muders, der früher in Simmern an der Schule Kehreins Sportlehrer war. Zurück zum Spiel gegen Karbach: Der Sieger der Partie trifft in Runde drei am 16. September auf den Gewinner des Duells SG Ellscheid (Bezirksliga West) gegen SV Morbach (Rheinlandliga).

TuS Kirchberg – TuS Rheinböllen (Mi., 19.30 Uhr). Das Pokal-Derby zwischen den beiden Mitte-Bezirksligisten hat einen hohen Stellenwert für beide Klubs, denn in der dritten Runde würde die TuS Koblenz (wenn sie bei der SG Vordereifel gewinnt) in zwei Wochen zu Gast beim Sieger sein. „Neben Karbach ist Koblenz das interessanteste Los im Pokal, keine Frage“, sagt Kirchbergs Coach Christian Schneider: „Natürlich ist ein Heimspiel gegen die TuS ein großer Anreiz, da kann man mit 1000 Zuschauern rechnen.“ Auch Peter Ritter hätte nichts gegen ein Duell TuS Rheinböllen gegen TuS Koblenz einzuwenden, sieht die Favoritenrolle aber bei Kirchberg: „Der Anreiz TuS Koblenz ist groß, umso trauriger macht es mich, dass wir wieder ein Auswärtslos haben. Daheim wäre die Aufgabe etwas einfacher gewesen.“ Die Historie des Duells gibt Ritter recht: In den vergangenen beiden Spielzeiten gewann Kirchberg immer in Kirchberg, in Rheinböllen immer Rheinböllen. „Dann müssen wir das Gesetz der Serie durchbrechen“, sagt Ritter: „Das wird schwer in Kirchberg, die perfekt gestartet sind und sich durch den Abgang von Dominik Kunz nicht verschlechtert haben, anders sind zwölf Tore in drei Spielen nicht zu deuten. Wenn wir weiterkommen wollen, sollte meine Viererkette nicht so indisponiert wie in Plaidt sein.“ Vor allem die frühen Gegentore wie beim 2:3 am Sonntag gehen Ritter „auf die Nerven“. Er muss wohl auf Dominic Ruof (beruflich verhindert) und Fabio Aquila verzichten. Aquila verletzte sich beim Aufwärmen in Plaidt am Rücken, für ihn rückte Kapitän Philipp Steigerwald in die Startelf. Kirchberg hat den gleichen Kader wie am Sonntag beim 4:0 in Immendorf zur Verfügung. Trotz des Heimvorteils rechnet Schneider mit einem schweren Gang und einem engem Match: „Gegen Rheinböllen haben wir fast noch nie unsere volle Leistungsstärke abgerufen. Warum, weiß ich leider auch nicht.“

SG Zell/Bullay/Alf – SG Sargenroth/Unzenberg/Mengerschied (Mi., 19.30 Uhr, in Bullay). Auf dem engen Rasen in Bullay treffen sich zwei Fehlstarter: In der West-Bezirksliga hat Zell genau wie Sargenroth in der Mitte-Bezirksliga nur einen Punkt eingefahren. „Beide Mannschaften werden etwas nervös sein, weil es nicht so läuft“, sagt Zells Trainer Özgür Akin: „Im Training merkt man, dass da ein wenig Angst bei unserer jungen Mannschaft nach den schlechten Ergebnissen ist. Aber ich bin mir sicher, dass wir gut genug sind, um Sargenroth zu schlagen.“ Akin kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Gast Sargenroth muss den gesperrten Torwart Nico Caspar ersetzen. Für ihn dürfte wieder Stammkeeper Björn Moldenhauer zwischen die Pfosten rücken. Der Sieger dieser Paarung trifft am 16. September auf den Gewinner des Duells Cosmos Koblenz (Bezirksliga Mitte) gegen SG Mülheim-Kärlich (Rheinlandliga).

SG Mosel Löf – TSV Emmelshausen (Mi., 19.30 Uhr, in Löf). Wie ernst der TSV den Verbandspokal nimmt, zeigt die Tatsache, dass Trainer Marco Pfeffer das Löfer Auswärtsspiel vor fünf Tagen in Gering-Kollig live beobachtete. Löf verlor mit 1:2, beeindruckte Pfeffer aber vor allem offensiv. „Daheim auf ihrem Kunstrasen werden sie noch eine Ecke stärker sein, außerdem haben sie großes Selbstvertrauen“, weiß Pfeffer. Löf machte in den vergangenen zwei Jahren den Durchmarsch von der C- in die A-Klasse und schmiss in der ersten Runde die SG Westum mit 2:0 raus. In Westum gewann Emmelshausen am Sonntag in der Bezirksliga mit 4:0. „Wir wollen in Löf zeigen, dass wir ein anderes Bezirksliga-Kaliber sind und unbedingt weiterkommen“, sagt Pfeffer: „Der Pokal hat große Bedeutung für uns, weil du da auch mal aus dem Bezirksliga-Alltag rauskommst.“ Das könnte in der nächsten Runde passieren: Bei einem Sieg in Löf würde Emmelshausen den Oberligisten Burgbrohl am 16. September begrüßen. Vorausgesetzt, Burgbrohl setzt sich heute Abend in Immendorf durch. Zurück zum TSV: Der Einsatz der Offensivkräfte Tobias Schinnen (Fuß) und Arlind Aliqkaj (Leiste) ist in Löf fraglich. Michael Bongard