Regionalsport Mitte - Klasse 1 - Kreisligen Hunrück/Mosel
Der TuS Horn und der TuS Uhler melden ihre Mannschaften ab

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Kreisliga Hunsrück/Mosel – Der TuS Horn und der TuS Uhler können keine eigenständigen Fußballmannschaften mehr stellen. Die Saison 2011/2012 wird ohne beide Klubs laufen. Als sich die Vereine in ihr Schicksal fügten, war die Frist für eine Spielgemeinschaft mit einem anderen Klub (15. Mai) schon längst vorbei. Jetzt wandern die übrig gebliebenen Spieler in die Nachbarvereine ab. Aber es gibt Hoffnung auf eine Zukunft für beide Klubs.

Der „Fall“ TuS Uhler

Der TuS Uhler war eine kleine Ausnahme in dem von Spielgemeinschaften übersäten Hunsrück: 2002 machte sich der 380-Seelen-Ort mit seiner Mannschaft eigenständig. 2003 wurde sogar eine zweite Mannschaft gegründet. Einmalig im Hunsrück, wenn man die Einwohnerzahl und die Anzahl der Spieler betrachtet – und völlig gegen den Trend. Die Euphorie beim TuS hielt lange an: 2008 stieg Uhler nach 30 Jahren wieder in die B-Klasse auf, doch spätestens seit einem Jahr „bröckelte es“, wie es der zweite Vorsitzende und ehemalige Torwart Peter Molitor ausdrückt: „Die Reserve war nur noch auf dem Papier da, die Erste hatte auch keine Leute, nur fünf Mann gingen ins Training. Insgesamt war die Überfremdung auch zu groß, wir hatten viele auswärtige Spieler – und jetzt eben keine eigene sportliche Zukunft mehr.“ Der Entschluss fiel: Statt zwei Mannschaften kann Uhler kein Team mehr stellen. 13 Spieler wechseln zum SVC Kastellaun, 3 Akteure gehen zur neu gegründeten SG Mörsdorf/Buch/Bell, ein kleiner Rest ist noch unentschlossen. „Unsere Prämisse ist es aber, dass wir auch die Spieler beim SVC unterbringen“, sagt Molitor. „Kastellaun ist für uns der Rettungsring, so kann der Fußball in Uhler weiterleben.“ 2012 wollen beide Klubs eine SG eingehen, bereits nächste Saison trägt der SVC einige Heimspiele in Uhler aus. Kastellauns Spielertrainer Stefan Heyer freut der Zuwachs, der sich 2012 auch im Namen SG Kastellaun/Uhler wohl niederschlagen wird. Heyer: „Auch wenn Kastellaun noch nie eine SG eingegangen ist, für unsere Zukunft ist das wichtig. Ob das passt, wird man sehen.“ Auch Molitor hat noch so seine Zweifel an der Stadt-Dorf-Kombination: „Ich sehe das jetzt noch als eine Zweckgemeinschaft an. Man muss abwarten, wie es läuft.“

Der „Fall“ TuS Horn

Seit jeher wurde in Horn eigenständig Fußball gespielt. Vor zwei Jahren waren sogar noch zwei Mannschaften am Start. Jetzt ist alles vorbei. „Kein Erfolg, keine Motivation, keine Kameradschaft, keine Vereinstreue.“ Der neue Vorsitzende Friedhelm Gumm hat viele Faktoren ausgemacht, warum der Fußball in Horn zumindest in der Saison 2011/2012 keine Zukunft mehr haben konnte. Am Ende waren es neben den Alten Herren noch acht „zuverlässige Jungs“ (Gumm), die mit Trainer Uwe Jost die Fahne hochhielten. Jost schmiss nach Saisonende das Handtuch mangels einer Perspektive. Das Schicksal des TuS Horn war spätestens da besiegelt. Gumm, seit 1990 Jugendtrainer in einer JSG mit Laudert und Kisselbach, nahm Kontakt mit der SG Laudert/Lingerhahn auf, was deren Vorsitzender Jörg Grings mit Freude vernahm: „Durch die Spieler von Horn können wir eine zweite Mannschaft bilden.“ Auch hier ist 2012 eine SG im Gespräch. „Wir müssen sehen, wie es läuft. Aber generell wollen wir den Hornern helfen, sie sind seit 30 Jahren ein verlässlicher Partner in der JSG“, sagt Grings, dessen Lauderter die „acht zuverlässigen Horner Spieler“ (Gumm) bekommen sollten. „Das war so abgesprochen“, sagt Gumm. Doch jetzt funkte der andere Lokalrivale SV Kisselbach dazwischen. „Sie haben zwei Spieler abgeworben“, ärgert sich Gumm. „Diese Abwerbungsversuche stören mich, ohne dass ein Gespräch mit uns geführt wurde. Daraus werden wir Konsequenzen in der JSG-Zusammenarbeit mit Kisselbach ziehen.“ Gumm hat übrigens ein Ziel – und das ist keine SG mit Laudert: „Wir wollen 2012 oder 2013 einen Neuanfang starten, nur mit einheimischen Spielern und einem einheimischen Trainer. Die Kameradschaft muss wieder stimmen.“ Die Umwandlung des Hart- in einen Rasenplatz wird derzeit angegangen, ehemaligen Spielern soll die Rückkehr zum TuS Horn so wieder schmackhaft gemacht werden.

Von unserem Redakteur

Michael Bongard